Das
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) veröffentlicht in seinem
Kurzbericht vom April 2007 eine Beurteilung der Erfolge von Existenzgründungszuschuß
und Überbrückungsgeld. Abgesehen von der Tatsache, dass diese Auswertung – da sie
lange nach Abschaffung dieser Instrumente erscheint – mir nur begrenzt sinnvoll
vorkommt, finde ich das Ergebnis atemberaubend: ja, sie waren gut, diese
Förderinstrumente!

Äh, wie
bitte? Die sind doch – zumindest in dieser Form – längst abgeschafft! Die logische
Konsequenz, die Forderung nach Wiedereinführung, ergibt sich für das IAB
(zumindest in dieser Publikation) jedoch nicht.

Der
Kurzbericht gibt eine Menge interessantes Zahlenmaterial. Etwas ärgert mich
aber doch: die Behauptung, dass „ein Großteil der Geförderten“ nach 28 Monaten
noch selbständig sei. Wie man im Folgenden einer Tabelle entnehmen kann,
handelt es sich dabei um ca. 70% der Gründer. Diese Zahl wurde in einem
Telefoninterview erfragt. Das Interview hatte 3000 Teilnehmer, nur 70% hiervon
wurden nach 28 Monaten überhaupt ein weiteres Mal befragt.

Warum kam
mir diese Erfolgsmitteilung von Anfang an so unrealistisch vor??

Noch etwas finde
ich bei der Kurzauswertung spannend: zunächst wird dort behauptet, dass durch
den Existenzgründungszuschuß schwerpunktmäßig schlechter qualifizierte Gründer
erreicht wurden. Und dann wird noch schnell hinterher geschoben, dass der Existenzgründungszuschuß
besonders von Frauen in Anspruch genommen wurde. Darf man daraus schließen, dass
bei den Gründern die Frauen eher die schlechter qualifizierten sind? Ich hoffe,
nicht!
Meine
Theorie ist ja viel eher, dass Frauen für ihren Lebensunterhalt auch eher
bereit sind, Tätigkeiten auszuüben, die keine besondere Qualifikation voraussetzen.
Das heißt noch lange nicht, dass die Inhaberin eines Partyservice nicht diplomierte
Literaturwissenschaftlerin ist.
Aber dazu
wurde wohl kein Zahlenmaterial erhoben…
Sabine
Korndörfer

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Über Svenja Hofert

Svenja Hofert ist vielfache Bestsellerautorin, die sich im deutschsprachigen Raum über mehr als ein Vierteljahrhundert ein hohes Renommee als Vordenkerin für das Thema Zukunft von Arbeit und Führung erworben hat. Ihr Motto "Zukunft der Arbeit mit Sinn und Verstand". Dieses Blog besteht seit 2006 und wird nur noch gelegentlich gepflegt. Folgen Sie der Autorin, indem Sie Ihren kostenlosen Newsletter Weiterdenken  abonnieren. Auf  Linkedin können Sie der Autorin ebenso folgen und erhalten 14tätig die Weiterdenken Essentials.

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