sackgassenbilanz40 Prozent aller Erwerbstätigen denken derzeit im Sommerloch über einen Wechsel und eine berufliche Veränderung nach, so meldet Linkedin. Viele fragen sich: „Habe ich ein Luxusproblem? Sollte ich nicht besser zufrieden sein, mit dem was ich habe?“ Ich liefere Ihnen drei verdammt gute Gründe, Ihre bisherige berufliche Situation einmal gründlich zu überdenken. Füllen Sie Step by Step Ihre Bilanz auf wie im Beispiel (Bild) vorgemacht. Wo stehen Sie nach Punkt 3?

1.       Lernen Sie noch genug?

Und plötzlich sind Sie stehen geblieben, Sie wollten das nie. Sie drücken nur noch Knöpfchen, machen dasselbe wie vor drei Jahren. Was haben Sie dazu gelernt? Denken Sie einmal nach. Fällt Ihnen eine Sache aus den drei relevanten Bereichen Fachkenntnis, Methodenwissen und persönliche Kompetenz ein? Schreiben Sie sich diese Sache auf. Reicht das? Um Sie zufrieden zu stellen, im Kopf beweglich und marktfähig zu halten? Stellen Sie Ihren Regler entsprechend ein: Er bleibt bei Null, wenn Sie nichts Relevantes gelernt haben und steigt auf 100% Ladezustand, wenn alles gut  war.

2.       Machen Sie das, was Sie wirklich lieben?

Was können Sie? Und was lieben Sie? Das mögen zwei verschiedene Dinge sein. Viele von uns handeln einen Teil Ihres Lebens, manche Ihr Leben lang „angebotsorientiert“. Das bedeutet, Sie tun einfach Dinge, weil man Ihnen einen Arbeitsvertrag angeboten hat oder sie gefragt hat. Sie werden automatisch gut darin werden, wenn sie länger machen, was Ihnen geboten wurde. Aber sie werden es nicht unbedingt lieben.

Ich berate manchmal Kunden, die haben 20 Jahre einen Job gemacht, der zum Beispiel perfekte Organisation erforderte. Aber ist das deshalb auch das, was Sie lieben? Haben Sie es nicht einfach gelernt?

Machen wir uns nichts vor: Übung macht den Meister. Ich schreibe seit 30 Jahren jeden Tag sehr viel – das ist zu einem guten Teil erlernt. Aber Schreiben ist überhaupt nicht meine Leidenschaft, es fällt mir einfach nur leicht. Ich bin wirklich zufrieden, wenn ich a.) etwas Neues und am besten einigermaßen Komplexes durchdrungen und die praktisch relevante Essenz daraus gezogen habe und b.) jemanden dadurch und damit einen Impuls geben kann und c.) Ideen entwickeln kann.

Goethes wahre Liebe waren die Farben, Einsteins Leidenschaft die Musik. Etwas gut Können und sehr lieben mögen sich manchmal überschneiden, müssen es aber nicht. Allerdings kann Können Mittel zum Zweck sein. Und so ist es sicher kein Zufall, dass ein Großteil meiner Kunden über Bücher und Blog kommen.

3.       Haben Sie genügend Kicks?

He, wie toll ist das denn! Wie oft singen Sie im Auto, weil Sie am Tag einfach nur etwas Starkes erlebt haben? Das ist der Kick-Moment! Haben Sie genügend solcher Kicks, Momente in denen Sie sagen „das ist es“. Wir wollen nicht unrealistisch sein, Sie wissen ich bin eine Traumjob-Kritikerin. Nur wenige Menschen können 100% zufrieden sein, erst recht wenn sie kein extravertierten Enthusiasten sind, die Dopamin-gesteuert oft höher Zufriedenheitswerte haben (kein Scherz, das hängt mit den Big Five zusammen, mehr dazu Ende der Woche).

Also bleiben wir auf dem Boden dessen, was bei entsprechender Persönlichkeit realistisch ist. Ich, mittelmäßig Dopamin-gesteuert, habe solche Kicks etwa drei Mal die Woche. Und ich mache etwas, was ich mir 100% selbst ausgesucht habe. Aber egal wie in- oder extravertiert: ein bis drei Kicks die Woche sollten  Sie haben. Haben Sie die?

Und wenn Ihre Bilanz schlecht aussieht: Machen Sie einen Termin mit meinem Büro. Sehr beliebt ist die 360Grad-Analyse, gerne zusätzlich Karriereplanung. Kann man wunderbar mit Urlaub in Hamburg verbinden 😉

Eine Selbstlernkurs-Lösung zu diesem Thema finden Sie bei Kexpa.

 

 

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Über Svenja Hofert

Svenja Hofert ist vielfache Bestsellerautorin, die sich im deutschsprachigen Raum über mehr als ein Vierteljahrhundert ein hohes Renommee als Vordenkerin für das Thema Zukunft von Arbeit und Führung erworben hat. Ihr Motto "Zukunft der Arbeit mit Sinn und Verstand". Dieses Blog besteht seit 2006 und wird nur noch gelegentlich gepflegt. Folgen Sie der Autorin, indem Sie Ihren kostenlosen Newsletter Weiterdenken  abonnieren. Auf  Linkedin können Sie der Autorin ebenso folgen und erhalten 14tätig die Weiterdenken Essentials.

One Comment

  1. Markus 22. Juli 2013 at 15:56 - Antworten

    Ich glaube tatsächlich, dass es mehr als 40% sind, die eine Veränderung wollen. Wie so oft hält aber der Sicherheitsgedanken und das Ausrichten an die soziale Erwünschtheit viele zurück der Leidenschaft zu folgen und (wie in Generation Golf beschrieben) auch mal etwas ganz anderes zu machen… Leider…

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