70 Prozent aller Blogger bloggen vor allem aus Spaß, weiß Wikipedia. Leider sieht man, das Spaß vergeht: verlassene Blogs überall. Sie sind fast so verbreitet wie vergessene Xing-Profile. Doch über den Imageschaden, den leere Blogs hinterlassen, will ich hier nicht reden.

Sondern vielmehr über Profilierung. Wenn Sie sich als Experte präsentieren möchten, kann der Blog Ihren Status unterstreichen. Als Absolvent empfehlen Sie sich darüber für ein Thema, als Berufserfahrener können Sie Know-how in einem Bereich zeigen, der mit Ihrem Lebenslauf erst mal nichts zu tun hat – oder diesen ergänzt.

Im Blog können Sie sich den Themen widmen, die Ihnen persönlich wichtig sind, die aber nicht unbedingt Ihr Fachgebiet sind. So kann Ihnen ein Blog auch bei der beruflichen Neuorientierung helfen, wenn Sie von einer Branche in eine andere, von dem einen in ein anderes Fachgebiet wechseln möchten. Es ist der erste Ausweis einer neuen Kompetenz!

Doch viele beginnen einfach ohne viel nachzudenken. Dabei braucht es nur wenige systematische Vorüberlegungen, um ein Konzept zu erstellen.

Dafür empfehle ich die POST-Methode:

  1. People
  2. Objectives
  3. Strategy
  4. Technology

Genau das ist die richtige Reihenfolge: Beginnen bei 1, weiter bei 2, 3 und zuletzt 4. Viele Hobby-Blogger starten hingegen bei 4, also bei der Auswahl von Technik. Doch was das beste Blogsystem ist, ergibt sich aus Antworten auf die drei vorherigen Punkte.

Ein Beispiel: Wenn Sie als Coach für Ihre Kunden bloggen wollen, ergibt sich das Konzept dafür aus 1., den Bedürfnissen Ihrer Klientel. In „people“ liegt auch die Chance, Akzente zu verschieben. Vielleicht wollen Sie künftig mehr HR-Verantwortliche oder Manager als Kunden haben. Mit Ihrem Blog-Konzept können Sie dem Rechnung tragen.  Sie gehen damit gedanklich über in 2., also die Ziele. Ist es Kundenbindung oder Kundenneugewinnung, Imageaufbau oder Buchverkauf? Daraus ergeben sich entscheidende Unterschiede für die Strategie. So fordert Imageaufbau eine dezentere Herangehensweise und mehr Betonung der eigenen Besonderheiten, während es beim Wunsch nach Vertriebsunterstützung für ein Buch durchaus mal direktere „Call-to-Actions“ geben kann. Ein Blog kann auch einfach nur ein hübsch aufgemachtes Sammelbecken für Suchbegriffe sein und die Corporate Site besser findbar machen. Sich darüber klar zu sein, ist wichtig für die Strategie.

Denn 4., also die Technologiewahl ergibt sich aus dem vorher gesagten. Wer etwa Suchmaschinenunterstützung für seine Firmenseite auf Platz eins seiner Ziele setzt, sollte auf ein System setzen, dass dies maximal erleichtert, am besten WordPress mit entsprechenden Plugins – und natürlich auf einen lokal gespeicherten Blog und nicht auf ein Blogger-Netzwerk.

Bis morgen (Dienstag 27.11, mittags) können Sie als Facebook-Fan unseren KEXPA-Selbstlernkurs „Der eigene Blog“ auf 60 Seiten kostenlos im Betatest runterladen. Das Produkt wird ab 1.12. in unserem KEXPA-Shop erhältlich sein.

Beitrag teilen:

Über Svenja Hofert

Svenja Hofert verbindet unterschiedliche Welten und Positionen. Dabei entwickelt sie neue und eigene Blickwinkel auf Themen rund um Wirtschaft, Arbeitswelt und Psychologie. Sie ist vielfache Buchautorin und schreibt hier unregelmäßig seit 2006. In erster Linie ist sie Ausbilderin und Geschäftsführerin ihrer Teamworks GTQ GmbH. Interessieren Sie sich für Ausbildungen in Teamentwicklung, Agilem Coaching und Organisationsgestaltung besuchen Sie Teamworks. Möchten Sie Svenja Hofert als Keynote Sprecherin gewinnen, geht es hier zur Buchung.

4 Kommentare

  1. Inga von Thomsen 26. November 2012 at 21:57 - Antworten

    Der Kurs ist toll, eine gute Übersicht auf knappe und trotzdem ausführliche Art zusammengefasst! Kompliment!

  2. Gilbert 28. November 2012 at 8:11 - Antworten

    Authentizität muss dazu kommen, um einen Blog richtig gut zu machen. Wenn man sich an Schritte 1 – 4 hält und alles perfekt durchplant, um eine Abverkaufs-Maschine in Stellung zu bringen, kann das schnell blutleer daher kommen. Es muss also ein grundlegendes Interesse an Thema und schriftlicher Selbstdarstellung hinzukommen, sonst hält man es sowieso nicht durch und dann gehts auf den Blogfriedhof. Immer wieder interessant sind diese – ich will sie mal – Guru-Blogs – nennen. Man erkennt einen Guru-Blog daran, dass er ungeplant und konzeptlos ein Thema zu beackern scheint (in der Regel Selbstoptimierung oder irgend etwas Mystisches), technisch und grafisch totaler Mist ist, aber Millionen Followers hat. Das wäre also das Beispiel, dass es auch ohne 1 – 4 geht… bringt mich regelmäßig zum verzweifeln 😉

  3. Svenja Hofert 28. November 2012 at 12:36 - Antworten

    stimmt, manchmal ist Konzeptlosigkeit Konzept und ich stehe auch immer fassungslos vor Facebookseiten oder Blogs mit 30.000 Fans, deren Inhalt zwischen hohl und leer changiert. Habe gelernt: Um gurumäßig erfolgreich zu sein, muss man am besten dünne Bretter bohren. Nicht meine Sache 😉

  4. […] hier ein Corporate Blog aus meiner Sicht die Basis aller Social Media Aktivitäten sein sollte. Svenja Hofert bietet auf ihrem Karriereblog einige hervorragende Tipps für den Start in ein persönliches Blog. […]

Einen Kommentar verfassen