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Fachkräftemangel: Akademiker = gesucht? Vergesst es! Werdet lieber Techniker und Handwerker

Veröffentlicht: 25. Februar 2014Kategorien: Führung & Organisation, Human Ressources

Gestern sprach ich mit einem Kunden, der mittlerweile 180 Bewerbungen draußen hat, ein Akademiker mit fundiertem betriebswirtschaftlicher Studium und internationaler Erfahrung. Der Mensch ist intelligent und eloquent, es gibt keinen Grund für die vielen Absagen außer den, dass die vorherige Berufserfahrung etwas speziell war und das sie gerade am Markt nicht exakt abgebildet ist. Er hat auch keinen technischen Hintergrund. Wirtschaftsingenieur würde besser laufen. So, nur mit BWL, beträgt die Einladungsquote kaum 5%.

engpassWenn Menschen meine Einschätzung zu Lebensläufen wissen wollen, klafft diese manchmal auseinander mit dem, was überall zu lesen ist. „Ich bin doch eine Fachkraft! Ich habe doch studiert!“ Ja, aber leider oft das Falsche mit Blick auf den Arbeitsmarkt. Es werden nur bestimmte Fachkräfte gesucht – und man höre und staune: Das sind überwiegend keine Akademiker. Der Fachkräftemangel ist eine relative Erscheinung entlang sehr weniger Engpassberufe, die weit überwiegend NICHT akademisch sind. Ja, richtig gehört! Gesucht werden nicht noch mehr Bachelors und Masters, gesucht werden Handwerker und Techniker sowie Krankenschwestern und Altenpfleger, am liebsten mit Zusatzqualifikationen. Bei den Akademikern erscheinen ausschließlich Ingenieure, Ärzte und Verwaltungsfachkräfte in der Liste der Engpassberufe, die das Bundesministerium für Wirtschaft ermittelt – das sind Berufe/Jobs mit weniger als einem Bewerber pro Stelle. DAS, was sie auf diesen Grafiken in meinem Artikel sehen, ist das, was  mit Fachkraft gemeint ist. Wie konnte dieser falsche Eindruck entstehen, dass es alles ist, was mit akademischer Ausbildung zu tun hat außer Geistes- und Sozialwissenschaften?

engpassfachIch glaube, es hat viel damit zu tun, dass ganz viele ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Angestellte Berufsberater beraten an diesen Statistiken vorbei, längst nicht alle kennen die Möglichkeiten und kaum jemand ist ausreichend geschult. Ganz krass ist das Beispiel, das Martin Gaedt von der Younect GmbH in seinem tollen Buch „Mythos Fachkräftemangel“ bringt. Wer zu einer Beratung der Arbeitsagentur geht, kommt immer dann mit einer Empfehlung „Gärtner“ heraus, wenn er angekreuzt, er arbeite gern im Freien. Das größte Berufsberatungsinstitut arbeitet mit völlig unzureichender Software! Und die Berater gleichen das nicht durch Know-how und Empathie aus, im Gegenteil.

Die Coachingwelle spült aus meiner Sicht weitere gefährliche Entwicklungen mit sich. Privat aktive Coachs übertragen nämlich den konstruktivistischen Grund-Gedanken, dass „die Wahrheit in jedem liegt“ und man sich den Beruf selbst erschließen muss auf junge Leute, die anders als 40jährige noch keine feste Persönlichkeit sind. Diese Berater postulieren die Suche nach Berufen entlang von Interessen. Damit sind die jungen Leute erstens vollkommen überfordert und zweitens kommen sie mit unzureichenden Ergebnissen zurück. Sie werden auf Recherche geschickt und kommen mit Berufsideen wieder, die verfügbar sind, weil man sie kennt und sieht und weil sie mit schönen Dingen zu tun haben. Natürlich kann man Interessen nicht außen vorlassen – aber wie wäre es mit einem Zwischending? Kein Berater kann alles wissen und kennen, aber er muss die methodische Kompetenz haben, jemand zu einer Lösung zu führen, die ihm eine gute Basis bietet. Und er muss sich bewusst sein, dass uns Heuristiken wie die der Verfügbarkeit steuern und nicht der reine Sachverstand und System 2 (weshalb Berufsentscheidungen aus meiner Sicht immer aus System 2 erfolgen müssen).

Die meisten jungen Frauen werden den Beruf des Maschinenbautechnikers auf den ersten Blick für sich ablehnen, aber auf dem zweiten und dritten? Mein Sohn hatte gerade Projektwoche „Mode“ – warum kann man sowas nicht für technische Berufe machen und zwar sehr früh und auch bei Gymnasiasten. Denn es ist doch ein Schmarrn bei dem alten Gedanken zu bleiben: Hauptschule = Motoriker mit unterentwickelter Kognition, also potenzielle Handwerker. Realschule = Kognitiv nur mittelfähig, also kaufmännische Zuarbeiter. Und Gymnasium = kognitive Elite, also künftige Akademiker und Führungskräfte.

engpassakaAuch Gymnasiasten würden vielleicht viel glücklicher werden als Elektroinstallateur, wenn sie nicht ihr Schulleben lang auf andere Berufe und andere Zukunftsperspektiven getrimmt würden und Statusdenken bei diesen Dingen eine so starke Rolle spielte. Wenn ich sehe, was studierte Menschen in Nicht-Engpassberufen verdienen, ist diese Perspektive doch weitaus attraktiver. Klar, geht es nicht (nur) um Geld? Aber was ist das für eine Zukunft, in der man mit Studium 1.600 brutto verdient (nicht ungewöhnlich heute als Illustrator, Redakteur, Modedesigner, in der Kultur…) und sich damit schlechter steht als ein Friseurmeister, der seine Nische gefunden hat? Was nutzt Leidenschaft, wenn man in einem Haifischbecken schwimmt und nicht von seiner Arbeit leben kann. Schon gar nicht in der Großstadt.

Ich habe auch Machinenbautechniker und Maschinenbautechnikerinnen beraten. Die sind z.B. ins Marketing oder in den Vertrieb gegangen, weil sie eigentlich lieber „was mit Menschen“ zu tun hatten. Sie hatten viel weniger Probleme Jobs zu finden und waren auch regional gut vermittelbar, was ein weithin unterschätzter Fakt ist. Was nutzt es mir, wenn ich nur Jobs in Berlin finde, aber irgendwann im bayrischen Hinterland leben möchte? (was ich im Zweifel mit 20 noch nicht weiß).

In meinem Buch „Am besten wirst du Arzt“ habe ich mal die These aufgestellt, dass kaufmännische Berufe sich komplett akademisieren werden und der Abschluss nicht mehr viel Wert sein wird. Das war vor drei Jahren. Die These würde ich heute doppelt unterstreichen. Aber ich würde noch viel mehr auf die technischen und handwerklichen Berufe hinweisen, als ich es damals getan habe.

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Über Svenja Hofert

Svenja Hofert ist vielfache Bestsellerautorin, die sich im deutschsprachigen Raum über mehr als ein Vierteljahrhundert ein hohes Renommee als Vordenkerin für das Thema Zukunft von Arbeit und Führung erworben hat. Ihr Motto "Zukunft der Arbeit mit Sinn und Verstand". Dieses Blog besteht seit 2006 und wird nur noch gelegentlich gepflegt. Folgen Sie der Autorin, indem Sie Ihren kostenlosen Newsletter Weiterdenken  abonnieren. Auf  Linkedin können Sie der Autorin ebenso folgen und erhalten 14tätig die Weiterdenken Essentials.

78 Kommentare

  1. Marc Mertens 25. Februar 2014 at 13:57 - Antworten

    Hallo Frau Hofert und vielen Dank für diesen weiteren Artikel, der mich als Recruiter sehr interessiert und auch angeregt hat zum Nachdenken.

    Auf das Buch zum Thema “Mythos Fachkräftmangel” bzw. Ihre Rezension bin ich schon mal gespannt. Kann auch einzelne Aspekte sehr gut nachvollziehen, da ich derzeit aus der Praxis komme und eben tatsächlich ziemlich spezielle und eng verfügbare Experten suche.

    Ergänzen möchte ich an dieser Stelle aber auch, dass es immer auf den ganzen Charakter, den Typen, also den Menschen ankommt. Ich glaube, dass auch viele HR-Abteilungen sich zum Teil einen zu engen Zielfokus setzen und zu wenig auf die grundsätzliche Expertise schauen. Auch in unseren Reihen befinden sich Planungsspezialisten, die eher aus der praktischen Ecke stammen und daher aber einen teilweise sehr gewinnbringenden Blick für Details besitzen. Ob dies auch unsere Kunden so gesehen hätten, muss aber manchmal bezweifelt werden.

    • Svenja Hofert 25. Februar 2014 at 14:12 - Antworten

      Danke, Herr Mertens für Ihren Kommentar. Ich würde mir wirklich wünschen, dass einer mal auf persönliche Kompetenzen schaut. Ich sehe das einfach nicht. Sagen Sie mir, wo die Unternehmen sind, die es tun? Vereinzelt höre ich von guten und ermutigenden Gesprächen mit Recruitern. Da gibt es diese schrecklichen Urgesteine, die jemand ins Gesicht sagen “wenn Sie ein Jahr arbeitslos sind, sind Sie tot (was für ein unglaublicher Quatsch, ganz abgesehen von der psychologischen Wirkung). Und nette, fortschrittliche – wie vermutlich Sie einer sind, Aber die führen gute Gespräche und dann kommt: “Der Kunde wollte sie nicht.” Das ist einfach nur schade. LG Svenja Hofert

      • Witte 25. Februar 2014 at 19:38 - Antworten

        Hallo Frau Hofert, ich habe festgestellt, dass es wichtig ist, wo man wohnt. In Süddeutschland (dynamische Regionen besonders) ist es in allen Berufen leichter Arbeit zu finden, weil quasi überall Vollbeschäftigung. Kaufmännische Berufe (BWL oder auch Ökonomie) im Controlling mit vielen Kenntnissen in Datenbanken, EDV und betriebswirtschaftlichen Strukturen sowie zahlenaffin mit guten Kenntnissen in Statistik geht hier immer und können in der Regel nur Akademiker ausüben. Werden in der Regel auch überdurchschnittlich bezahlt! Erst recht mit entsprechender Berufserfahrung die übertragbar auf unterschiedliche Branchen ist.

      • witte 13. April 2015 at 13:01 - Antworten

        Liebe Frau Hofert,

        ich bin vorhin zufaellig auf diese Seite gestossen und habe mit sehr viel Anteilnahme den Artikel “Fachkraeftemangel” gelesen. Ich muss Ihnen einfach persoenlich danken, weil Sie in allen Aspekten Punkte beruehren, die mich, meinen Werdegang, meine Erfahrung, meine Einstellung und meine persoenliche aktuelle Situation betreffen. Leider finden sich in den Medien so gut wie nie Artikel, die das Thema Bildung, Arbeitslosigkeit, Einstellungen, Fachkraft, Studium naeher beleuchten und in ihren Widerspruechen und Maengeln so gut beleuchten wie Sie es thematisiert haben. Hier ein paar Gedankenfetzen von meiner Seite und bitte gleichzeitig um Entschuldigung fuer meine fehlerhafte Rechtschreibung, die sich im Laufe des Tempos sicherlich einschleichen werden zumal ich der englischen Sprache sehr verhaftet bin.

        Ich Deutsche 42 Jahre war die letzten 10 Jahre im Ausland (die letzten Jahre in Asien davor Oesterreich, Schweiz-direkt nach Doktorarbeit Deutschland verlassen). Ich hatte bereits vor ueber 10 Jahren als Geisteswissenschaftlerin (Diplom Sowi) grosse Schwierigkeiten eine Position in der Wirtschaft zu bekommen. ich hatte es nach praktikum bei einem grossen it konzern geschafft dort noch bezahlte Promotion zu bekommen und mich in dem unternehmen auf feste stelle im ausland weiterzuentwickeln. nach insgesamt acht jahren mit dieser firma im ausland wurde es mir zu eng und ich habe gekuendigt (ohne anderen job zu haben!!!). getreu nach dem motto da wartet noch besseres auf mich. das kann nicht alles gewesen sein. ich wollte nicht das auf meinem grabstein steht: 50 jahre siemens oder telekom oder vw-ich hoffe sie verstehen wie ich das meine. aufgrund meiner bis dato internationalen taetigkeit, mit firmenwagen und pipapo-war fuer mich klar die welt da draussen hat noch mehr und besseres mit mir vor.das war im rueckblick mein groesster fehler!!!!naiv und dumm!! danach wurde mir also die letzten jahre die ganze tragweite vorgefuehrt, wie schwierig es ist erneut einen passenden job in einem passenden unternehmen mit passenden konditionen zu finden!!!!es gab zwei weitere firmen im ausland, die also eine totale verschlechterung darstellten. nichts hat sich nach dieser kuendigung vor vielen jahren zum vorteil veraendert und damit alles zum nachteil!!!nach ueber 10 jahren im ausland bin ich also 2014 zurueck nach deutschland im festen glauben dass es in diesem wirtschaftswunderland alles besser geworden waere. jetzt bin ich seit ca. 9 monaten mit 42 jahren auf der suche nach einer passenden managementposition im internationalen umfeld. meine internationale erfahrung hat mir bislang nicht die vorteile beschert die ich und andere vermutet hatten. ich hatte zwar interviews mit namhaften firmen wie bertelsmann, basf, vodafone etc. aber bisher ist nichts in einen vertrag gemuendet. anfaenglich dachte ich noch wow deutschland ist in den letzten jahren viel offener, flexibler und internationaler geworden–aber die interviews mit den teammitgliedern waren zum teil wirklich erschreckend—eine beschraenktheit, inkompetenz, fehlende professionalitaet, unsachliche interviewfuehrung—-unglaublich! es war danach klar das eine zusammenarbeit nicht funktionieren wuerde—zumal sicherlich auch fuer viele mitarbeiter meine internationalitaet eine totale bedrohung darstellt.
        ich kann daher ihrem artikel “fachkraeftemangel” nur aus vollster ueberzeugung und erfahrung in allen aspekten recht geben!!!! es ist wirklich frustrierend dass sich nach ueber zehn jahren nicht viel an der starren und beengten sichtweise in deutschen unternehmen geaendert hat!!!trotz doktorarbeit, internationaler managementerfahrung, auslandserfahrung steh ich im grunde genau da wie nach beendigung meines studiums. der schweizer arbeitsmarkt ist im uebrigen nicht weniger starr und eng aufgebaut. auch dort ist es besser wenn sie zu 99% ein profil erfuellen oder wie ueberall sehr gute persoenliche kontakte haben.
        fuer mich gibt es aktuell wieder hoffnung mit weiteren positionen die im ausland liegen. mein fazit ist dennoch das es wahnsinnig, wahnsinnig schwierig ist fuer akademiker mit internationaler management erfahrung einen neuanfang zu finden. huerden und ablehnungen kommen aus den fachabteilungen, hr abteilungen oder der leitung und natuerlich koennen auch fehlende sympathie ausschlaggebend sein. ich wuerde dem nachwuchs heute nicht mehr automatisch zum studium raten-zumindest nicht mehr als einstieg in das berufsleben. meiner ansicht nach hat sich auch in ueber 10 jahren die lage am deutschen arbeitsmarkt fuer akademiker nicht wirklich verbessert. ein trauriges und erschreckendes fazit!!!

        schlimm finde ich gegenwaertig auch noch das einem durch die medien vorgegaukelt wird, dass die arbeitslosigkeit so niedrig ist wie seit der vereinigung schon nicht mehr also die eigene arbeitslosigkeit nicht sein kann oder in der person begruendet sein muss. verkehrte welt!!!!

        ich hoffe frau hofert sie finden einen weg mit ihren standpunkten noch mehr oeffentlichkeit zu erreichen. diese heuchelei, verschleierung und verzerrung der wirklichkeit auf diesem arbeitsmarkt muss ein ende finden und verdient eine weitaus lautere stimme!!!

        Alles Gute fuer Sie,

        • Bavaria 10. Dezember 2016 at 11:29 - Antworten

          Dem kann ich vollkommen zustimmen. Auch ich habe nach 30 Jahren Berufserfahrung in Deutschland immer wieder die erschreckenden Erlebnisse mit dem unqualifizierten HR-Personal ! Teilweise werden für den Bewerbungsprozess sogar Praktikanten oder Zeitarbeiter eingesetzt. Ich denke die Mitarbeiter der Personalabteilungen sind das Problem ! Dort müssten mehr “Fachkräfte” arbeiten …………..

      • Tabea 6. September 2015 at 20:44 - Antworten

        Dass Ingenieurinnen gesucht werden ist eine absolute Lüge. Ich habe selbst 160 Bewerbungen geschrieben (Master Medizintechnik mit Auslandserfahrung) bis ich eine Stelle hatte und ich verdiene definitiv nicht mehr als was dort als so schlechtes Gehalt angegeben wird.
        Kommilitoninnen geht es genauso. Eine macht jetzt eine Lehre, damit kommt sie besser und kann in der Heimat bleiben.

    • Stefan 6. Februar 2015 at 2:55 - Antworten

      Ich kann Ihren Aussagen voll und ganz zustimmen, möchte aber noch hinzufügen, dass dieser Engpass genauso bei Informatikern bzw. Naturwissenschaftlern vorhanden ist. Chemiker ebenso.
      Ich kann Ihnen sehr viele konkrete Beipiele nennen, in denen selbst Manager, wenn Sie einmal arbeitslos waren, den Einstieg leider nicht wieder geschafft haben.

      Ich weiß nicht, was mir mit meiner Informatikausbildung noch bleiben wird oder nicht, daher lebe ich bis jetzt mit Absagen!

  2. Carolin 25. Februar 2014 at 19:49 - Antworten

    Oh ja, eine anständige Berufsberatung hätte ich auf dem Gymnasium auch gern gehabt. Wir hatten zwar “Tage der beruflichen Orientierung” – aber die waren auch von der Schulleitung nicht besonders durchdacht und luden zum Schwänzen ein.
    Eine Freundin von mir hat Maschinenbau studiert und ist damit unglaublich gut gefahren – und mir hätte im Nachhinein vielleicht auch ein anderes Studium oder eine Ausbildung gut gestanden? Wer weiß …

    Viele Grüße,
    Carolin

    • Stefanie 26. Februar 2014 at 10:26 - Antworten

      Bei mir sieht es genauso aus. Berufliche Orientierung an der Schule war nicht durchdacht und für die Schüler nicht hilfreich. Mit meinem Wissen und meinen Erfahrungen, die ich jetzt Ende 20 habe, hätte ich wahrscheinlich vieles anders gemacht…

      • Svenja Hofert 27. Februar 2014 at 11:37 - Antworten

        Mit Ende 20 ist es noch nicht zu spät, den Kurs zu korrigieren. LG SH

        • Stefan Nette 10. Juli 2014 at 17:39 - Antworten

          Für einen Kurswandel ist es im Prinzip nie zu spät. Das Alter ist dabei nicht sonderlich entscheidend, sondern die Lebensumstände und ob man sich ggf. nochmals in Verzicht üben will und kann….

          LG
          Stefan

    • Svenja Hofert 27. Februar 2014 at 11:44 - Antworten

      Könnte sein, liebe Carolin, danke für die Ergänzung. manchmal muss man die Dinge einfach mal entdecken. LG SH

      • Carolin 1. März 2014 at 20:19 - Antworten

        Und schön ist ja auch, wenn man die eigenen Erfahrungen weitergeben kann. Liebe Grüße und schönes Restwochenende!

  3. Lars Hahn 25. Februar 2014 at 21:12 - Antworten

    Wichtig ist doch, dass Menschen etwas mit Leidenschaft tun. Was das sein könnte, das gilt es herauszufinden. Erst dann kommt die dazu passende Ausbildung. Und wenn sie dann akademisch ist – auch gut. 😉

    Ich jedenfalls würd keinen Engpassberuf wählen, nur weils einer ist. Den Fehler haben schon Generationen von Schulabgängern gemacht. Ich sag nur: Schweinezyklus.

    • Svenja Hofert 27. Februar 2014 at 11:43 - Antworten

      Hallo Lars, für mich gehört beides dazu. Wenn ich hier jemand habe, und den Hinweis geben kann, dass momentan zumindest die Chancen besser wären, wenn man z.B. Technische BWL mit SP Marketing studiert, dann kann man das annehmen oder nicht. Das Problem ist doch, dass viele über die Engpässe nicht mal nachdenken. Man kann sie ignorieren, sollte sie aber kennen, LG Svenja

      • Lars Hahn 27. Februar 2014 at 13:49 - Antworten

        Danke! Neuer Blickpunkt:
        Erst kennen und dann ignorieren.
        Finde ich gut!

  4. Christoph Burger 26. Februar 2014 at 9:01 - Antworten

    Schöner Artikel, der aber auch Missverständnisse provoziert. Wer als Techniker nicht aufpasst, landet schnell in einer Ecke der Spezialisierung, aus der er schwer heraus findet.
    Innerhalb der Berufe gibt es zuweilen eine breite Spanne von konkreten Tätigkeiten oder Kenntnissen – mit sehr unterschiedlichen Konsequenzen für die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
    Das Handwerk sucht häufig verzweifelt, weil es unattraktive Arbeitsbedingungen bietet.

    • Svenja Hofert 27. Februar 2014 at 11:39 - Antworten

      Hi Christoph, natürlich gibt es immer beide Seiten, aber am Ende ist gerade für junge Leute PRAXIS extrem wichtig. Manchmal bin ich eben nicht sicher, wer die unattraktiveren Bedingungen hat: die Optikerwerkstatt oder die prozessoptimierte Personalabteilung 😉 LG Svenja

    • Lukas 11. November 2015 at 19:50 - Antworten

      Das Handwerk sucht mehr als verzweifelt, ich habe Metallbauer gelernt und mit der Zeit eine gewisse Leidenschaft dafür entwickelt. Das Handwerk bietet schlechte Löhne das stimmt, aber wenn ich daran denke wie oft ich mit einem Lächeln an die Arbeit gefahren bin, ist das gar nicht so schlimm.
      Ich habe inzwischen auch meinen Techniker gemacht, da mir mein Fuß häufig Probleme macht. Aber Pustekuchen, seit 4 Monaten Flattert eine Absage nach der anderen rein. Ich werde ab Januar wohl wieder als Metallbauer Tätig werden müssen…

  5. Andre Reinicke 26. Februar 2014 at 10:33 - Antworten

    Auch ich möchte mich zuerst für den sehr intetessanten Artikel bedanken!

    Zum Thema Berufsberatung: ich persönlich finde es auch sehr schwer, solchen Beratungen etwas positives abzugewinnen. Oftmals kommen am Ende Vorschläge raus mit denen man sich garnicht identifizieren kann. Auch wenn sie an den persönlichen Interessen angelehnt sind. Diese Erfahrung habe ich sowohl bei computergesteuerten als auch bei “menschlichen” Berufsberatungen erlebt.

    Ich bin der Meinung, dass man durch eine Berufsberatung sowieso nur Anregungen erhalten kann oder im besten Falle etwas hört, was man zuvor noch nicht kannte. Dies betrifft vor allem junge Menschen und Berufseinsteiger.

    Viel wichtiger als berufliche Empfehlungen von anderen zu erhalten ist es, eigene Erfahrungen zu sammeln. Beispielsweise in Form von Praktika oder Projektarbeiten. Denn nur dadurch lässt sich herausfinden ob ein Job zu einem passt oder nicht. Dabei spielt es keine Rolle ob es sich um das Friseurhandwerk oder die Versicherungsbranche handelt.

    VG
    Andre R.

    • Svenja Hofert 27. Februar 2014 at 11:37 - Antworten

      Hallo Andre, völlig richtig, nichts geht über praktische Erfahrungen LG SH

  6. Kirsten Mikus 26. Februar 2014 at 12:01 - Antworten

    Hallo Frau Hofert,
    ich habe die Technikerausbildung bevorzugt, weil sie kürzer war als ein Studium und mir mit den zu leistenden Gesellenjahren gleichwertig erschien, leider hatte ich außer Acht gelassen, dass die Bekleidungsindustrie “den Bach runter geht”, weil ich meinen Beruf liebte. Liebe macht bekanntlich blind. Ich kann nur jedem empfehlen, genau auf die Branche zu schauen, sonst macht die Techniker-Ausbildung auch keinen Sinn.
    Ihr Buch zur Berufswahl hätte ich gerne vor 30 Jahren gehabt. Einfach großartig.
    Kirsten Mikus

    • Svenja Hofert 27. Februar 2014 at 11:33 - Antworten

      Liebe KM, oh ja, die Liebe wird unterschätzt als Einflussnehmer auf Berufsentscheidungen. Da mach ich mal was drüber 😉 Ja, leider konnte man einfach nicht wissen, in welche Richtung die Bekleidungstechnik und Textilindustrie laufen wird. LG Svenja Hofert

  7. D. Friedrich 26. Februar 2014 at 13:09 - Antworten

    Das eigentlich erschreckende ist, das hier ein Magazin für Karriere und Zukunft diese “neue” Erkenntnis erst am 25. Februar 2014 hat. Das gelernte Betriebswirte leicht auszunuzende Tippsen sind weis ich schon seit ich mit 16 meine berufliche Erstausbildung in Industrie gemacht habe. Und sogenannte Karrierberater die noch nichtmal einen Dübel in die Wand bekommen, könne gar nicht verstehen um was es in der Wirtschaft geht. Um gute Produkte herstellen zu können braucht es Handwerker. Und Handwerker meine ich in diesem Fall nicht als Menschen die mit der Hand arbeiten, sondern Menschen die einen Beruf abgeleitet von “Berufung” ausüben und handwerkliche Fähigkeiten haben.
    Das ist auch das große Problem der Universitäten und Fachhochschulen. Sie sind nicht dazu da den Menschen den sie ausbilden sittlich und moralisch zu fördern, was in der dualen Berufsausbildung die Pflicht des Ausbildenden ist.
    Die sogenannten “Hochschulen” sind ein verkommener Apparat der Dekadenz und des Realitätsverlst wie schlecht die Ausbildung in ihnen ist musste ich in meinem Studium erleben. Das Glück der Akademiker ist, das die meisten Personalverantwortlichen genauso ahnunglos sind wie sie, sonst wären noch mehr von denen arbeitslos.
    Mit einfachen worten kann ich jedem der irgendwas mit … studiert hat sagen: “Tja, hättste was gescheits gelernt…”

    Eine alternative wäre sich kollektiv um eine Lösung dieser Problematik zu kümmern, aber blöderweise haben das die meisten Individualisten die halt mal was studiert haben nie gelernt.

    • Ausgebildetundstudiert 13. Februar 2015 at 15:44 - Antworten

      Muss hier leider widersprechen…
      Ich persönlich habe VOR dem Studium eine gewerbliche technische Ausbildung als IHK-Bester in der Medienproduktion absolviert und es hat mir garnichts gebracht ausser schlechten Arbeitsbedingungen und einem 10 Euro Brutto Stundelohn.

      Ich wurde nach der Lehre geknechtet und habe mir daher 2x überlegt ob ich in dieser Branche meinen Meister bzw Techniker machen will…die Antwort war definitiv nein!
      Heute bin ich froh darüber, denn der ganzen Branche gehts schlechter als jemals zuvor und viele alte Kollegen sind am jammern und leben trotz Lehrberuf am Existenzminimum.

      Mein Studium fällt in eine ganz andere Branche und bietet auf den ersten Blick auch keine traumhaften Gehälter, jedoch mache ich mich da nicht körperlich kaputt und bin keine 10h täglich in dunklen und lauten Produktionshallen eingesperrt.

  8. Johann 26. Februar 2014 at 15:06 - Antworten

    Hallo Frau Hofert,

    ein guter Artikel der meine Meinung voll und ganz abbildet. Da könnte ich direkt noch einmal den gleichen Kommentar wie vor einigen Tagen posten (siehe http://bit.ly/1dOlnYD
    )

    Was meinen Sie, gibt es denn für BWL eine “Fluchmöglichkeit” oder eine Chance sich besser aufzustellen? z.B. eine Weiterbildung im technischen Bereich?

    • Svenja Hofert 27. Februar 2014 at 11:31 - Antworten

      Hallo Johann, denke, dass man immer individuell gucken muss, jeder Lebenslauf ist anders. Grundsätzlich aber ist das sicher so, dass man mit Technik/E-Commerce/IT nie falsch liegt. LG SH

  9. Ralf Witte 27. Februar 2014 at 7:56 - Antworten

    Hallo Frau Hofiert, schade das meine Beiträge nicht mehr da sind! Könnte ich eine Antwort dazu haben?

  10. Tim 27. Februar 2014 at 11:38 - Antworten

    Hallo,
    da muss ich jetzt einfach mal wiedersprechen.
    Ich habe damals Fachinformatiker/Systemintegration gelernt. Dann Berufserfahrung gesammelt, meinen Ausbilderschein gemacht und bin aktiver Ausbilder und verantwortlich für einen Infrastrukturteilbereich der IT. Nebenbei 1,5 Jahre meinen IT-Business-Manager/IT-Projektleiter auch mit IHK Abschluss gemacht. Nebenbei bringe ich ein eigenes Magazin raus und bin Teil von Projektmanagementfachgruppen.

    Ich such einen Einstieg als Projektleiter/Junior-Projektleiter.
    Mein Problem: Ich habe kein Studium!
    Projektleiter in Banken brauchen ein betriebswirtschaftliches Studium oder Bankkaufmännische Ausbildungen.
    Projektleiter im Automobilbereich brauchen ein Maschinenbaustudium. Reine Projekt-Dienstleister-Klitschen wollen ein betriebswirtschaftliches Studium.
    etc. Von meinen bisher ca. 60 Bewerbungen ist ein Gespräch zustande gekommen. Auf Rückfrage hin war in 90% meiner Rückfragen zu hören: die anderen Bewerber mit Studium und ganzen Praxissemestern wären einfach qualifizierter als ich.

    Fachkräftemangel? Sehe ich nicht. Ich sehe das die Ausbildung mit einem Mix aus Theorie/Praxis ein gutes System ist. Mir der ganze Bachelor- Masterkram aber ziemlich den Mittelfinger zeigt.

    Bei einem Freund und geschätzem Kollegen sitzen ausschließlich Master-Frauen im Callcenter (!!) und kloppen ein Ticket nach dem anderen. Der Markt ist überschwemmt damit.. sich vom Techniker in eine Führungsposition durchzusetzen schwirig. Aus meiner Sicht.

    Grüße,
    Tim

  11. Tobias 27. Februar 2014 at 16:07 - Antworten

    Hallo Frau Hofert,

    ich bin 19 Jahre alt, schloss im letzten Jahr die Fachoberschule mit dem allgemeinen Abitur (Fachrichtung Wirtschaft) ab und studiere nun seit einem Semester Medientechnik. Die Aufnahme dieses Studiums erwies sich allerdings als falsche Entscheidung, weshalb ich nun schon seit längerer Zeit auf der Suche nach alternativen Ausbildungswegen bin.

    Nur – WIE soll man den passenden Beruf finden, wenn heutzutage so gut wie jedes Studium als “nicht empfehlenswert” eingestuft wird? Ich bin weder technik-begeistert noch handwerklich geschickt, in den MINT-Fächern sehe ich also keine Perspektiven. Geisteswissenschaften? Sollen das Papier nicht Wert sein, auf dem der Abschluss gedruckt wurde. Wirtschaftswissenschaften? Kaufmännische Berufe werden akademisiert, d.h. den BWLern droht das selbe Schicksal wie den Geisteswissenschaftlern, richtig?

    Jeder Bereich, der mich interessiert, gilt heutzutage als “nutzlos” bzw. überfüllt. Sprachen, Kultur, Psychologie, vom Medienbereich habe ich mich ja schon verabschiedet. Ich könnte mir vorstellen, in Österreich Psychologie zu studieren um später in der Personalentwicklung zu arbeiten oder sogar Therapeut zu werden, aber Psychologiestudenten werden ja gerne schlechte Berufsaussichten prophezeit. Und für fast jeden International Business oder Management Studiengang scheint mein Abidurchschnitt von 2,3 in Bayern zu schlecht zu sein. Demographischer Wandel, Akademikermangel? Nein, immer mehr Studienanfänger und Hochschulabsolventen wirken dem locker entgegen.

    Letztes Jahr bewarb ich mich bei einigen großen Firmen für die Ausbilbung zum Eurokaufmann (Industriekaufmann + Fremdsprachenkorrespondent) und Industriekaufmann und wurde auch zweimal zum Vorstellungsgespräch eingeladen, bekam aber ansonsten nur Absagen.

    Nun stehe ich wieder vor dem Nichts – zu schlechter Schulabschluss für die Wunschstudiengänge, keine Ausbildung, den falschen Studiengang gewählt. Wie soll ich überhaupt noch positiv in meine berufliche Zukunft blicken? MINT oder Handwerker, alles andere ist nutzlos oder scheinbar unerreichbar für mich… ich habe noch so viel vor im Leben, möchte die Welt sehen, mal im Ausland leben und arbeiten, aber mittlerweile bin ich nur noch frustriert. Ich war schon immer ein zutiefst nachdenklicher und eher ängstlicher Mensch, und je mehr ich mich über verschiedene Studiengänge und mir Gedanken um meine Zukunft mache, desto stärker zieht dies mein Selbstwertgefühl in Mitleidenschaft. Ich glaube nicht mehr daran, dass ich im “richtigen” Studiengang exzellente Ergebnisse erzielen werde und mich so interessant für potenzielle Arbeitgeber machen kann.

    Ich weiß nicht wie Andere in meinem Alter damit umgehen, mir jedenfalls wächst die ganze Sache über den Kopf.

    • Svenja Hofert 1. März 2014 at 15:16 - Antworten

      Hallo, Psychologie würde ich nicht so schwarzsehen. Und bei allem gilt: Die Ausbildung und das Studium sind es nicht allein. Es ist die Frage, was dazukommt und wie man den Lebenslauf gestaltet. Mit 2,3 sieht es auch nicht so schlecht aus 😉 Suchen Sie etwas, wo Sie maximale Stärken einbringen können und denken Sie an den nächsten Schritt und nicht das ganze Leben…. dann werden Sie etwas finden. LG Svenja Hofert

  12. Kaffee 27. Februar 2014 at 17:09 - Antworten

    Interessant, dass Sie Ihr Buch schon vor 3 Jahren veröffentlicht haben.
    Irgendwie finde ich es lustig, dass jetzt so eine Debatte um dieses Thema in Deutschland los geht. Letztes Jahr wurden noch Politiker im Radio zitiert über die tollen Berufschancen von Akademikern (das hab ich übrigens im Auto gehört, als ich als Kurier arbeitete, was ich lieber tat, als ewig irgendwelche schlecht bezahlten Praktika zu machen nach meinem Bachelor.)

    Leider sind die Bedingungen für Handwerker teilweise sehr schlecht – in manchen Bereichen stammen viele Stellenanzeigen von Zeitarbeitsfirmen, die dann am Ende nur eine stumpfe Arbeit zu bieten haben und die Mitarbeiter rigoros ausnutzen.

  13. Michael.Schirr@gmx.de 27. Februar 2014 at 20:46 - Antworten

    Sehr geehrte Frau Hofert,

    diesen Artikel finde ich super. Der Artikel deckt sich auch mit meinen Eindrücken, kann dem nur recht geben. Nach meinem absolvierten BWL Studium, Fachrichtung Gesundheitswirtschaft (B. Sc.) habe ich auch keinen adäquaten Berufseinstieg gefunden. Habe nach dem Studium noch ein Praktikum gemacht ohne Entlohnung und Weiterbildung SAP Key User im Modul Controlling. Vor dem BWL Studium hatte ich noch Wirtschaftsingenieurswesen studiert, leider ohne Abschluss. Davor hatte ich noch eine Ausbildung zum Bürokaufmann gemacht und ein Jahr gearbeitet. Bin zwar jetzt seit 2 Jahren im Beruf, aber eben nicht in dem was ich studiert habe. Das ist manchmal frustrierend und deprimierend, weil man sich alles anders erhofft hat. Aber die Realität sieht anders aus. Manchmal überlege ich noch, ob ich den Master in BWL mache. Wenn ich den Abschluss dann habe bin ich 35, wahrscheinlich schon zu alt für den Arbeitsmarkt. Fraglich ist auch, ob man dann auch wieder die Probleme hat eine Stelle zufinden, das würde ich nicht nochmal in Kauf nehmen wollen. Habe auch schon gehört, dass sich Doktorranden für Traineestellen bewerben, das ist doch alles absurd, wo soll das noch hinführen. Es gibt mehr Absoöventen, wo sollen die nachher alle unterkommen, also der Qualifizierung entsprechend.Die Berufsberatung hat mir als Jugendlicher auch nicht weitergeholfen, wie schon die Vorredner schrieben. Aus heutiger Sicht würde ich alles anders machen.

  14. Kai G. Werzner 5. März 2014 at 14:20 - Antworten

    Sehr geehrte Frau Hoffert,

    Vielleicht haben Sie recht jedoch stimmt es nicht ganz, ich bin im sogenannten Fachkräftemangel des Handwerks im Metallbereich eine sogenannte Fachkraft sowohl mit Abschluß bei der IHK als auch HWK mit Berufserfahrung und Ausbildereignung.
    Nun sollte das doch reichen aber nein damals keine Chance darauf hin hab ich halt noch mein Abi nachgeholt und studiert Abschluß Magister Uni natürlich in Geistes- und Sozialwissenschaft.
    Logisch nun braucht man sich erst recht nicht mehr bewerben sofortige Aussortierung – man kann doch nicht gebildeter sein als der Chef.
    Nun hab ich mich nun mit der Situation abgefunden und werde nun mich selber weiterbildern und promovieren, da ja der Fachkräftemanel erst in den nächsten Jahren stattfindet und bis dahin muß ich mich nicht weiterhin vom Jobcenter mit sinnlosen Maßnahmen quälen lassen. Also bleibt mir nur promovieren mit Hartz IV.
    Mit freundlichen Grüßen
    Kai G. Werzner MA
    Religionswissenschaftler, NF Erziehungswissenschaft, Friedens-und Konfliktforschung
    Schlosser IHK
    KFZ-Mechaniker HWK
    Ausbildereignung IHK
    Zusatzqualifikationen im Bereich Kommunikation z.B. TA, KoBeSu, NLP, Mediation usw., Team- und Organisationsentwicklung

    • Svenja Hofert 5. März 2014 at 14:40 - Antworten

      Hallo Herr W., ja das ist leider aktuell das riesengroße Problem: Es wird auf den Punkt gesucht und “zu viel” ist im Zweifel schlimmer als zu wenig. Das geht mir auch sehr an die Nieren, denn das sehe ich öfter. Im Grunde wären Sie doch ideal z.B. für die betriebliche Weiterbildung und Entwicklung gewerblicher Kräfte… Schade, dass wir so Potenziale verschenken. LG Svenja Hofert

  15. Hillary Cale 6. März 2014 at 12:43 - Antworten

    Liebe Frau Hofert,

    leider muss ich Ihnen sagen, dass ich es schon als “dreist” bezeichnen muss, es dem Bewerber in die Schuhe zu schieben nicht das Richtige studiert zu haben. Die derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt ist allein der Tatsache geschuldet, dass die Unternehmen immer weniger dazu bereit sind ihre Beschäftigten vernünftig aus- und weiterzubilden. Lieber holt man sich das qualifizierte Personal “von der Straße” und lässt die Ausbildung/Weiterbildung von anderen erledigen. Mit anderen Worten: Gewinne nimmt man gerne mit, in die Zukunft investieren möchte man aber lieber nicht, bzw. lässt das den Staat und somit den Steuerzahler erledigen. DANN muss man als Unternehmen auch keine Verantwortung übernehmen wenn es schief geht und kann über die dummen Bewerber lästern, die sich für das vermeintlich falsche Studium entschieden haben. Schlimmer noch, es wird das Märchen vom Fachkräftemangel heraufbeschwören, weil die “Personaler” keinem studierten Mitarbeiter zugestehen wollen, dass dieser
    sich erst 2-3 Monate einarbeiten muss, ja eigentlich nur Kosten verursacht und als Absolvent von der Uni ja gar nicht weiß “wie Arbeiten geht”. (Wurde mir oft von Studierenden geschildert, deren CV zu 100% auf die ausgeschriebene Stelle passte).

    Bemerkenswert finde ich auch die Auffassung der Unternehmen, dass Universitäten eine Berufsausbildung bereitstellen (sollen). Das ist noch nie so gewesen und auch nicht Sinn und Zweck einer Universität. Hier sollen Lehre, Wissenschaft und Forschung, insbesondere Grundlagenforschung unter einem Dach stattfinden. Wer, wenn nicht die Universitäten soll das sonst für diese Gesellschaft tun? An der Universität studiert man ein oder mehrere FÄCHER. Einen BERUF lernt man jedoch nur durch Praxis, und DAS ist an einer Universität eben NICHT möglich, weil Universitäten nun mal keine Unternehmen sind, auch wenn die Politik im letzten Jahrzehnt idiotischerweise versucht hat diese wie Unternehmen zu führen. DAS hat sich nämlich als absolut schädlich für unsere Innovationsfähigkeit erwiesen, weil nur noch “marktkonforme” Forschung gemacht wird, so dass die Grundlagenforschung buchstäblich “den Bach runter gegangen ist.” Durch das bescheuerte Anglo-amerikanische Bachelor- und Mastersystem, wird die Qualität der Hochschulen fast nur noch nach Absolventenzahlen bemessen d.h den Durchsatz. Und die Studierenden wollen “möglichst schnell fertig werden”. So höre ich das jedenfalls dauernd von meinen Studierenden.

    Wenn sich also etwas ändern muss, dann sind das nicht die Berufswünsche der Gymnasiasten und Hochschulabsolventen, sondern die Einstellung der Personaler, seine Beschäftigten “on-the-job” wachsen zu lassen. Und wenn es etwas gibt, was Hochschulabsolventen mitbringen, dann ist es doch wohl genau diese Bereitschaft und Motivation sich weiterzuentwickeln. Warum ist das für Personaler so schwer zu begreifen?

    • Svenja Hofert 6. März 2014 at 13:48 - Antworten

      Liebe Frau Cale, das sehe ich genau wie Sie und ich finde es sehr schade, dass durch die Arbeitsmarkttatsachen die Neigung z.B. Geisteswissenschaften zu studieren, im Keim erstickt wird. Nur: Die Personaler lasen sich vielleicht sogar belehren, nicht aber die die Entscheider und Verantwortlichen (Personaler sind normalerweise eher Räder im Getriebe). Die Bewertung in den Köpfen ist tief und wird mit zunehmender Ökonomisierung unserer Gesellschaft immer tiefer: Es ist doch spezifisch, dass z.B. Lufthansa Absolventen mit nur Geistes-/Sozialwissenschaften weniger für ein Traineeprogramm zahlt als az.B. Wiings. Das wird sich vermutlich nicht schnell ändern, sondern eher langsam – wenn überhaupt. In der Beratung muss ich Menschen darauf hinweisen, dass sie mit bestimmten Entscheidungen sich den Berufseinstieg schwerer machen als mit anderen. Es ist leider so, dass ich immer wieder mit Menschen zu tun habe, die total bereuen, nicht auf ein Fach gesetzt zu haben, dass am Markt gefragt war – aus Mangel an Wissen. Da stehen Sie dann mit ihrem Master und müssen Versicherungen verkaufen… Ich denke hier muss man Mikro- und Makroebene trennen. Auf der Mikroebene ist der einzelne Mensch, der sein Leben leben und einen Berufs ausüben will – und Teil des Systems ist. Auf der Makroebene wäre es absolut wünschenswert, dass ein Studium wieder wird, was es mal war…. persönlichkeitsbildend, aber nicht berufsqualifizierend. LG Svenja Hofert

  16. Wolfgang Bengfort 6. März 2014 at 13:13 - Antworten

    Zudem punktgenauen Suchen der Arbeitgeber kommt noch verschärfend dazu, dass bedingt durch den Bologna-Prozess das Niveau der Ausbildung von Bachelor und Master soweit zurückgefahren wurde, dass viele Arbeitgeber mitttlweile lieber einen guten Absolventen der dualen Berufsausbildung einstellen, als einen Bachelor, der 3 Jahre lang durch ein verschultes “Hochschul”-Sytem geprügelt worden ist.

  17. Ramona 6. März 2014 at 13:48 - Antworten

    Sehr geehrte Frau Hofer,

    danke für den Artikel. Ich habe ich mich sofort darin wiedergefunden. Ich bin 29, habe einen Master in Management und Entrepreneurship und habe im Ausland meine Studien und Praktika absolviert.

    Außer dass jemand das “Falsche” studiert hat, ist es auch ein Problem nicht “genug” Arbeitserfahrung gemacht zu haben! Wenn ich mich auf den Webseiten – kleiner wie großer – Unternehmen umsehe, dann soll man eigentlich schon alles wissen und können …obwohl man sich doch eigentlich für eine z.B. Traineestelle bewirbt. Dass ich mein ganzes Studium (England und Schweden) und Praktika (Tansania und China) im Ausland absolviert habe, könnte sich jetzt als Fehler herausstellen! Denn im Ausland gibt es so etwas wie “Werkstudenten” nicht!!! Die gibt es nicht einmal in Österreich wie mir eine Freundin erzählte. Diese Art von Tätigkeit gibt es nur in Deutschland!! Und das vergessen viele Unternehmen. Im Ausland sind die Jobs der Studenten eher mager, bzw. bereiten sie einen nicht gerade auf zukünftige Tätigkeiten vor.

    Ich verstehe auch warum Unternehmen einen “fertigen” Kandidaten einstellen (so dass man ihm/ihr nichts mehr beibringen muss, dass spart Zeit und Geld)…und doch wird immer wieder bemängelt, dass es nicht genug Querdenker gibt! Die gibt es und die meisten Unternehmen haben nur Angst diese einzustellen!

    Wie gesagt, wer nicht den richtigen Job als Werkstudent hatte und ein Querdenker ist, scheint auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt keinen Fuß fassen zu können. Unternehmen reden gern von Globalisierung und wie international Firmen heutzutage sein müssen…doch ich habe oft den Eindruck, dass den Unternehmen noch immer nicht ganz klar ist, was ein globalisierter Arbeitsmarkt eigentlich wirklich bedeutet.

    Ich hatte gehofft wieder in meine Heimat zurückkehren zu können. Ich hatte nicht erwartet mit Kusshand empfangen zu werden, aber nach 150 Bewerbungen und die Abhängigkeit vom Staat lässt einen zweifeln ob man alles richtig gemacht hat. Was kann man denn noch tun um einfach eine simple anständige Aufgabe zu bekommen? Und wie schon in den bisherigen Beiträgen erwähnt wurde, sind die meisten Beratungen nicht das Gelbe vom Ei.

    LG.

  18. Hartz4Betriebswirt 6. März 2014 at 17:06 - Antworten

    Trauriger Artikel, aber leider wahr. Wer BWL studiert hat und auch noch im Ausland war, etwas neben dem Studium gemacht hat und über dem Durchschnitt ist der hat es besonders schwer mit dem Berufseinstieg. Welcher Vorgesetzte stellt schon einen Überflieger ein, der ihm am Ende noch Konkurenz macht.

  19. […] Ein informativer Beitrag von Svenja Hofert    ………..  weiterlesen […]

  20. Christoph K. 4. Mai 2014 at 13:49 - Antworten

    Ich kann dem Gesagten nur zustimmen. Nach meinem Maschinenbaustudium schloss ich ein Pädagogikstudium an. Als Berufsschullehrer wird man quasi von der Straße weggeschnappt.
    Dort gibt es auch für Nicht-Lehrer interessante Aussichten, z.B. für Dipl.-Chemiker als Chemielehrer oder Dipl.-Mathematiker als Mathelehrer. Leute – werdet Berufsschullehrer.

    • k. A. 3. Mai 2015 at 15:31 - Antworten

      Das geht leider nicht, weil meine Fächerkombination dafür nicht zulässig ist.
      In NRW muss man bestimmte Kombinationen (aus 2 Fächern) vorweisen, um an Berufskollegs unterrichten zu dürfen.

  21. […] ein Sabbatical einlegt, mal „was Soziales“ macht und dann mal wieder Geld verdient? Eine Welt, in der es egal ist, was ich studiere, weil ja eh jeder gebraucht wird (oder auch nicht?)! Und in der das Gehalt auch keine Rolle spielt, weil, weil, … ja, warum […]

  22. Darkdriver 10. Juni 2014 at 13:41 - Antworten

    Ich habe in Österreich Geographie auf Master studiert. Mein Gedanke war es, einen Beruf auszuüben, der der Gesellschaft als Ganzes etwas bringt. Tatsache ist, dass im öffentlichen Dienst Einstellungsstopp bis zum St. Nimmerleinstag herrscht und auch bei anderen Arbeitgebern mit Bezug zur Allgemeinheit der Rotstift regiert. Gut, ich habe die Zeit der Arbeitsuche versucht so sinnvoll wie möglich zu nutzen und habe noch eine kaufmännische Ausbildung absolviert. Wirtschaftskompetenz braucht man heutzutage immer. Trotz meiner ständigen Weiterbildung und einer geförderten befristeten Arbeit von sieben Monaten habe ich keine besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Nun sind es vier Jahre her, seit ich mit dem Studium fertig bin. Die Aussicht auf einen Job (nicht mal auf ein Jahr befristet) und die Möglichkeit, sich beruflich und persönlich weiterentwickeln zu können sind bei 0. Mein Glück war, dass ich während meiner Studienzeit immer in den Ferien Vollzeit (typische Studentenjobs) gearbeitet habe und gleich nach Studienende dadurch Anspruch auf Arbeitslosengeld hatte, denn sonst würde ich heute von Sozialhilfe leben dürfen.
    Als sinnvoll würde ich sehen, wenn die Möglichkeit, dual zu studieren, gefördert werden würde. Diese Form ist in Österreich leider nicht sehr weit verbreitet. Arbeitgeber sollen durchwegs Teile der Kosten für ein Studium übernehmen, den von dieser profitieren sie ja sehr deutlich. Warum soll dieses System denn nur für Leute gelten, die “nur” eine Ausbildung machen? Damit die Universitäten nicht vollständig als Berufsausbildungsinstrument missbraucht werden, was sie ja wirklich nicht sind, könnte man Duale Studien ja erst ab dem Master einführen. Das wäre zumindest ein Kompromiss.
    Dieses Monat bin ich bei zwei Karrieremessen und werde versuchen, durch persönliche Kontakte meine Chancen zu verbessern. Ich glaube, viele PersonalerInnen wissen nicht, wie facettenreich die Geographie eigentlich ist.
    All jenen, die ihren Missmut hier kundtun, kann ich nur sagen, dass sie zumindest nicht allein sind.

    • Svenja Hofert 10. Juni 2014 at 14:12 - Antworten

      Danke für die tolle und wertvolle Stellungnahme. Ihren Vorschlag “damit die Universitäten nicht vollständig als Berufsausbildungsinstrument missbraucht werden, was sie ja wirklich nicht sind, könnte man Duale Studien ja erst ab dem Master einführen. Das wäre zumindest ein Kompromiss” finde ich supergut. Das ist nämlich genau im Moment eines der Grundprobleme: Due Unklarheit darüber, was überhaupt akademische Ausbildung ist. Das werde ich noch mal aufgreifen. LG Svenja Hofert

  23. der große Zampano 17. Juni 2014 at 15:23 - Antworten

    Mit geht es ähnlich wie Herrn Werzner. Trotz hervorragend abgeschlossener Ausbildung bekam ich bis auf eine 2jährige Helfertätigkeit (beim selben Arbeitgeber wie die Ausbildung), bei der ich selbstverständlich Facharbeit ausführen musste, keine adäquate Beschäftigung. Im Gegenteil ich wurde quasi als innerbetrieblicher Feind eingestuft und sämtliche Versuche zur Weiterqualifikation (z.B. Meister und Techniker) wurden systematisch vom ehemaligen Arbeitgeber bzw. dessen Angestellten und danach auch vom „Amt“ (mir wurde z.B. mit Einstellung der kompletten Leistungen bei Beginn einer Meisterausbildung gedroht) verhindert. Kommentare wie z.B. „…du bist zu doof dafür.“ (von einem ehemaligen Lehrmeister) waren an der Tagesordnung. Ein früheres Beenden der Ausbildung wurde ebenso aktiv verhindert (sinngemäß: „ich würde nichts wissen und können“). Wahrscheinlich hätte ich so die persönliche Einstellungspolitik („Vetternwirtschaft“) im Unternehmen gefährdet. Alles was als Stellenangebote nach der 2jährigen befristeten Beschäftigung dann vom „Amt“ kam, waren Arbeitsstellen im Bereich von 7/h oder sogar niedriger.

    Meine persönliche Bewerbungsbilanz als Facharbeiter waren dann ca. 50 Bewerbungen innerhalb von 4 – 5 Monaten. Neben den schriftlichen Bewerbungen, fuhr ich auch die umliegenden Firmen ab und versuchte persönlich Kontakt zu den „Entscheidern“ zu bekommen. Was fast alle Gespräche vereinte, war die Reaktion seitens der „Arbeitgeber“, wenn diese meine Zeugnisse sahen. Ein Zitat (Firmenchef eines Mittelständischen Unternehmens) bringt es auf den Punkt. „Wenn ich deine Zeugnisse sehe sage ich dir sofort, dass du hier nie Arbeit bekommen wirst. Die sind viel zu gut. Noch dazu hast du Abitur. Hau ab und geh studieren. Du bekommst hier nie Arbeit mit deinen guten Noten.“ So war es denn auch. 100% Absagen. Hab mich dann zur Überbrückung um eine Helferstelle gekümmert und bin bei nächster Gelegenheit ab zum Studium.

    Da ich als Mensch sehr vielseitig bin, habe ich entsprechend meiner anderen Neigungen meinen Magister gemacht. Obwohl ich quasi in das Studium „gezwungen“ wurde, sehe ich jedoch die Entscheidung zum Studium als das Beste an was mir passieren konnte. Den positiven Wert des Studiums für mich als Mensch vermag ich nicht zu beziffern. Ein Studienfach hat auch in einer Spezialisierung starke naturwissenschaftliche und technische Bezüge. Nur leider kapiert das in der Gegenwart kein Personaler. Beim Besuch von Unternehmerversammlungen wurde dann z.B. auf mein „scheiß Studium“ verwiesen. Weiterhin bekam ich zu hören: (Zitate) „Du weißt nicht was du willst.“ Auf Meine Antwort auf die Frage wie denn mein Ausbildungsberuf und meine Studienfächer zusammenpassen würden bekam ich zu hören : „Sie sind ein Lügner”. Weitere Äußerung: „Du willst mir doch nicht erzählen, dass du von deiner Ausbildung überhaupt noch was weißt.“ Fast alle Vorurteile zu meinen Studienfächern bzw. zu deren Verbindungen zum Ausbildungsberuf wären innerhalb kürzester Zeit, z.B. über „Wikipedia“ zu klären aber dafür reicht es bei den Entscheidern wahrscheinlich nicht. Das beste sind aber z.B. Äußerungen, dass ich bei meiner Bildung doch (Zitat) “stinkend faul” sein müsse, wenn ich keine Arbeit habe.

    Nun bin ich bei ca. 130 abgelehnten Bewerbungen. Meine Unterlagen sind mehrfach überprüft, optimiert und von vielen Seiten her als super eingestuft. Ich werde versuchen, so es meine Finanzen zulassen, zu promovieren anstatt zu Hause zu verblöden. Meine Krankenkassenbeiträge darf ich natürlich selber bezahlen, da meine bessere Hälfte zu viel verdient. Meiner Meinung nach leben wir in einer Gesellschaft, in der Bildung systematisch abgelehnt wird. Gesucht wird lediglich Zweckwissen im Sinne einer korrekt funktionierenden Arbeitsdrohne. Alles darüber hinaus wird zum Problem und aussortiert.

    …und noch ein Kommentar meinerseits zum Thema Fachkräfte, deren Bildung bzw. Ausbildung sowohl in der Praxis als auch Berufsschule.

    Ich habe mein Abitur während meiner gymnasialen Schulbildung absolviert. Was ich dann jedoch in der Berufsschule erlebt habe lässt mich bis heute am Begriff „Fachkraft“ zweifeln. Teile der anderen Lehrlinge meiner Berufsschule (Real- bzw. Gesamtschulabschlüsse) waren in Mathematik nach 10 Jahren Schule teilweise nicht einmal auf dem Niveau der 7. Klasse eines Gymnasiums. Selbiges bezog sich auch auf die extrem schlechte Allgemeinbildung und auf das Verhalten. Berufsschullehrer wurden systematisch fertiggemacht und gemobbt. Diese Verhaltensweisen zogen sich weiter durch alle Fächer und dies führte dazu, dass Teile der Klasse nur ganz knapp durch die Ausbildung kamen. Seltsamerweise sind es diese Personen (in meinem größeren Wohnumfeld und „Netzwerk“), welche feste Arbeitsverhältnisse haben und in den Unternehmen etwas aufsteigen durften. Man verzeihe mir etwaige Fehler, diese sind meiner starken emotionalen Einbindung im Zusammenhang mit dem Thema geschuldet.

  24. E-Commercler 19. Juni 2014 at 4:14 - Antworten

    Hallo Frau Hofert,

    ich könnte auch einen kleinen Tipp gebrauchen. Also kurz zu meinem Hintergrund. Ich bin auch Wiwi mit Schwerpunkt Marketing.

    Ich habe den Studiengang und den Schwerpunkt auch rein aus Interesse gewählt. Nach dem Abschluss hat mich die Realität des Arbeitsmarktes eingeholt. Klassische Marketingstellen vor allem im Strategiebereich sind nahezu utopisch zu bekommen, so dass ich ein Angebot als Trainee im Bereich Onlinemarketing (1 Jahr) angenommen habe. Dieses Traineeprogramm ist jetzt rum und ich bin auf der Suche nach einer richtigen Stelle.

    Ich bin jetzt schon seit etwa 6 Monaten arbeitslos. In dieser Zeit habe ich mich autodidaktisch stark weiterbildet. Dies betrifft vor allem den Bereich Webentwicklung (HTML, CSS, Javascript, PHP). Mir bereitet dieser Bereich sehr viel Freude und ist auf dem Arbeitsmarkt auch sehr stark gefragt.

    Bei aktuellen Bewerbungen versuche ich vorzugsweise in diesen Bereich einzusteigen. Mein Bruder ist Informatiker und hat mir attestiert, dass ich mittlerweile gut bin und zumindest als Junior Entwickler einsteigen könnte.

    Nun habe ich allerdings keine Referenzen was diesen Bereich betrifft und ich möchte nicht schon wieder unsinnig Jahre mit einer Ausbildung oder einem Studium vergeuden, bei der 99% vom Gelernten keinen Nutzen im Beruf bringt. Auf der anderen Seite ist Deutschland die Welt der Zeugnisse. Es könnte sehr schwer werden ohne irgendwelche Referenzen in diesen Bereich einsteigen zu können.

    Die Bundesagentur für Arbeit bietet Ausbildungskurse für die Dauer von einem Jahr zum Informatikspezialisten an. Sollte ich diese Möglichkeit nutzen?

    Oder sollte ich mich einfach weiterbewerben und hoffen, dass mich ein Arbeitgeber einstellt. Die Kenntnisse habe ich. Ich bräuchte nur eine Gelegenheit diese unter Beweis zu stellen.

    Danke.

    i

  25. Hanne 30. Juni 2014 at 20:09 - Antworten

    Studiert hin oder her, Arbeit finden ALLE schwer.
    Anders gesagt: Arbeit finden alle leicht, wenn sie bereit sind für diese Hungerlöhne zu arbeiten. Mir sind als schlechtestes Angebot 11,20 für ein GF Assistenz geboten worden. Ich hätte es ja annehmen können, hab ich aber ausgeschlagen. Für den Fall dies an zu nehmen hätte ich von Jobcenter einen Aufstockung beantragen können.
    Eigentlich bräuchte nur einer von Euch eine sehr gute Idee und wir machen unsere Eigene Firma auf.
    Die Entscheider sind meist betriebsblind und können mit besser gebildeten einfach nicht umgehen, da die um ihren eigenen Platz Angst haben müssen, wenn der Neue zu viel weiß.
    Ich habe schon einen job bekommen wo ich meine Fortbildung zum technischen Betriebswirt und zum systemischen business-coach einfach entfernt habe. Dann noch ein bischen den Lebenslauf glatt bügeln, dann klappts.
    Mein tip: weg vom Arbeitamt, die Vermittlungsquote liegt bei unter 2 %
    sucht Euch die Stellen selber und RUFT AN, oder geht noch besser mit der Bewerbung dort vorbei.

    Viel Glück

  26. Björn S. 27. Oktober 2014 at 11:06 - Antworten

    Sehr geehrte Frau Hofert,
    ein paar sehr interessante Punkte sprechen Sie in diesem Blogeintrag an. Ein Teil der Wahrheit ist der recht geringe Marktwert von Generalistentum, wie es oftmals mit akademischer Ausbildung einher geht. Als Babyboomer, hochqualifizierter Naturwissenschaftler mit Praxishintergrund und dazu noch einer soliden Grundausbildung mit Erfahrung auch im kaufmännischen Bereich, erlebe ich aktuell die klassische Überqualifiziertenrolle. Aus über 1.000 Bewerbungen, mit einem 85% Anteil an Initiativanschreiben unter Zuhilfenahme professioneller Unterstützung an Geschäftsleitungen und Vorstände, wurde ich zu einem halben Dutzend Gespräche eingeladen. Die Absagen, interessanterweise sehr oft telefonisch vorab mit Ankündigung der Aussagelosigkeit der folgenden Absagebriefe, sprechen eine eindeutige Sprache: es gibt nur sehr wenige Positionen in Unternehmen, die wirklich hohe Qualifikation erfordern und selbst die werden oftmals lieber “aus der eigenen Zucht” besetzt. Eines meiner persönlichen Highlights war der Anruf des Personalvorstands eines großen internationalen Konzerns mit der Bemerkung: “Wir haben leider die für Sie passenden Positionen vor ein paar Jahren in Europa abgeschafft, weil wir der Überzeugung waren, es gäbe diese Personen in Europa nicht mehr”. Ich hoffe auf zukünftige Zeiten, in denen die internationale Verlagerung eines Arbeitslebens einfacher durchzuführen ist, aber dafür wird sich politisch noch sehr viel verändern müssen.

    • Svenja Hofert 30. November 2014 at 15:14 - Antworten

      Danke Björn, ja, das ist leider so. Es gibt derzeit nicht genug Positionen für Menschen, die sehr gut qualifiziert sind und dann auch noch generalistisch aufgestellt sind. Aber das wird sich ändern. LG SH

  27. Tarkin 30. November 2014 at 10:37 - Antworten

    Hallo Frau Hofert,
    mich irritiert die Überschrift ein wenig. Dort steht Techniker und Handwerker. Meinen sie damit Staatlich geprüfte Techniker und Meister/Facharbeiter? Um das einfach darzustellen was ich meine (Falls nicht bekannt): Staatlich geprüfter Techniker beherrschen die Wissenschaftliche-Theorie und haben die praktische Kompetenz dieses in Real umzusetzen => Akademiker sind die reinen Wissenschaftlichen-Theoretiker ohne (In der Regel) praktische Kompetenz => Der Meister ist der reine Praktika ohne (In der Regel) Wissenschaftlich-Kompetenz => und dann gibt es noch den soliden Facharbeiter selbst. Ich denke das sollte man etwas besser beschreiben. Vielleicht nicht in der Überschrift, aber im Artikel selbst wäre das sinnvoll.

    Viele Grüße Tarkin

    Ps: Das ist jetzt sehr einfach von mir dargestellt, aber im Kern passt das. Natürlich gibt es in Praktika/Theorie zwischen diesen Berufen noch einige Unterscheide.

    • Svenja Hofert 30. November 2014 at 15:12 - Antworten

      Danke, Tarkin, der Unterschied ist mir klar, aber es stimmt: so ganz eindeutig ist die Headline nicht. Insofern ist die Erläuterung sicherlich hilfreich für die Leser. LG SH

  28. Alfons Warschburger 4. Januar 2015 at 12:03 - Antworten

    Sie sprechen mir aus dem Herzen!

    In den 80er, als ich studierte, machte ich mir auch Gedanken, was wohl am besten auf dem Arbeitsmarkt ankommen würde.

    Dank guter Mathe – und Physik-Kenntnissen habe ich mit einem Maschinenbau-Studium samt Praktikum begonnen, um dann auf Elektrotechnik und Informatik umzusteigen, da bereits die erste Nachfrage dank der großen IT – Firma aus den USA mit fast 100 jähriger Geschichte nach Studenten Ausschau hielt. Dank dieser Company konnte ich auch auf staatliche Hilfe wie Bafög verzichten, was mich dann später auch extrem prägte. Damals fiel mir schon auf, dass extreme viele Jura und BWL oder gar Geisteswissenschaften studierten, ohne ein Ziel vor Augen zu haben.
    Nun , gute 25 Jahren später und dank dem Entschluss mit Ende 20, dies nun nur noch selbstständig weiterzuführen, kann ich diesen Entschluss nur als richtig bezeichnen.
    Hier kam zu Hilfe, dass besonders große Firmen ihre Man-Power reduzieren mussten und die dann liegen gebliebene Arbeit durch flexible, externe Kräfte erledigen ließen. Darin sehe ich seit Jahren auch ein entsprechenden Trend, da solche Firmen die staatlichen Systeme immer mehr unterlaufen wollen, um die shareholder value zu steigern.

    Es ist bei den Kunden immer wieder unverkennbar, wie frustiert das eigene Personal ist, da irgendetwas in der Firma gerade zu Gange ist, seien es Outsourcing – Überlegungen oder Probleme vom Management vorm Arbeitsgericht.

    Insgesamt bin ich der Meinung, dass der Arbeitnehmer der heutigen Prägung dank der Flexibilisierung des Marktes bald Geschichte sein wird. Es gibt besonders bei uns in der IT mehr Angebote als freier Mitarbeiter als für Festangestellte, besonders bei anspruchsvollen Aufgaben, da die Firmen wissen, dass freie Mitarbeiter oft einen weitaus weiteren Horizont besitzen, da die Einsätze in der Regel begrenzt sind und neue Aufgaben warten.

    • Svenja Hofert 5. Januar 2015 at 12:39 - Antworten

      Dankeschön, AW, für den interessanten Kommentar. Ja, es wird wohl so sein, dass der Arbeitnehmer der heutigen Prägung in 20 Jahren Geschichte wird. Ich hoffe nur, dass wir alle mitnehmen können, die sich nicht so gut darauf vorbereiten 😉 LG Svenja Hofert

  29. Ausgebildetundstudiert 13. Februar 2015 at 16:24 - Antworten

    Hallo,

    ich habe mit 24 eine technische Berufsausbildung abgeschlossen und habe dabei parallel die Fachhochschulreife erlangt, zuvor meinen Wehrdienst abgeleistet und ein FSJ absolviert.

    Nun wurde ich als einer der Besten von der IHK und der Berufsschule geehrt…vom Ausbildungsbetrieb gab es trotzdem nur einen befristeten Vertrag und einen 10 Euro brutto Stundenlohn…

    Die Zeichen standen nicht gut…die Branche wurde durch neue technische Entwicklungen ziemlich mitgenommen, große Kunden sprangen ab und die Wirtschaftskrise tat ebenfalls ihren Rest dazu…

    Nach einem halben Jahr als Facharbeiter wurde mein Vertrag zu gleichen Konditionen verlängert, Konditionen die mir mit eigenem Haushalt nicht genügten, also kündigte ich und entschloss mich für ein Studium…natürlich immer mit dem Gedanken im Hinterkopf ”Du kannst alles schaffen was du willst, du hast alle Möglichkeiten dieser Welt”…eben dem stupfsinnigen Schwachsinn der meiner Generation unaufhörlich von Eltern, Lehrern usw. in den Kopf gehämmert wurde als wir Mitte der 90er noch zur Grundschule gingen.

    Meine favorisierten Studiengänge konnte ich alle nicht studieren, da ich ja ”nur ” die Fachhoschulreife hatte, so blieb mir nur der Kompromis an einer FH, der Bachelor war auch noch nicht lange da und man wusste eigentlich so überhaupt nicht was auf einen zukommt…

    Was macht man da? Von den Eltern hat keiner studiert und auch sonst gibt es keine Erfahrungen im Freundes/Bekanntenkreis…ja studiere was sich lohnt-hörte ich immer wieder…

    Gesagt-getan…und zack war ich eingeschrieben für ein ziemlich angesagtes Fach das irgendwo zwischen Wirtschaft und Technik angesiedelt ist und mit hohen Einstiegsgehältern lockte…

    Dann plötzlich die Realität: Praxisschock schon in der Theorie!
    Ich besaß nichteinmal die Mathematikgrundkenntnisse die unseren Vorlesungen als absolute Grundlage dienten…es war nicht machbar, nicht mit meiner Mathe-Vorgeschichte, bei der sich Nachhilfe schon seit der 8. Klasse wie ein roter Faden selbst bis in die Fachhochschulreife hineinzog…

    Tja, dann war klar, länger als ein Semester brauche ich mir das gar nicht anzutun, schließlich liegen bzw lagen meine Stärken woanders…so kam es zum Abbruch…

    Dann hieß es wieder von vorne anzufangen…Modulhandbücher durchlesen, Studierfähigkeitstests absolvieren, Homepages der Hochschulen durchforsten , sämtliche Foren im Internet abklappern….es half nichts…meine Bewerbungen waren breiter gefächert als jemals zu vor…

    Marketing, Energiemanagement, Wirtschaftsrecht, BWL, Soziale Arbeit, Medienmanagement…und dann die Katastrophe: Ich habe Zusagen für alle Bewerbungen erhalten!

    Wie sollte ich mich nur entscheiden??? Ich wußte es damals nicht und ich weiß es eigentlich weiß ich es bis heute nicht…mit dem Unterschied dass ich nun im 7. Semester des Studiengangs Soziale Arbeit stecke und nicht so recht weiß ob ich mir trotz guter Noten nicht ein Ei gelegt habe…

    Die Branche ist schwer zu durchschauen…überall lauern befristete Teilzeitverträge…nicht gerade motivierend für einen inzwischen 28 Jährigen der sich zwar einen Master vorstellen kann , aber doch auch mal Geld verdienen will.

    Nun, wie geht es weiter? Horrorgeschichten überall, jedoch nicht nur an unserer Fakultät…auch befreundete Betriebswirte, Kaufleute und Projektmanager sind betroffen, doch nicht nur die auch die Wirtschaftsingenieure mit dem 1er Zeugniss arbeiten nach 6 monatiger Arbeitslosigkeit unter suboptimalen Konditionen für einen Dienstleister…

    Tja was macht man nun? Ende 20, Ausbildung, Bachelor, ziemlich viel gemacht, aber doch nicht genug um sich klar abzuheben…nun nochmal einen Bachelor oder doch lieber Master, MBA oder teure Fort/Weiterbildungen machen die mir auch nichts garantieren?

    Spiele nun schon detailiert mit dem Gedanken einen 10 000 Euro teuren berufsbegleitenden Master zu machen der mich für die betriebswirtschaftlichen Aufgaben innerhalb sozialer Unternehmen fit macht…ob sich das alles mal monetär auszahlen wird steht wohl ebenfalls in den Sternen…

    Nach wie vor frägt die Stimme in mir: Wohin mit mir?
    Dabei sehne ich mich ”nur” nach einem festen Arbeitsplatz der meinen Stärken entspricht und mir ein bürgerliches Leben ermöglicht…war es persönliches Pech? Die anderen hatten damals sogar noch schlechtere Realschulabschlüsse und können heute trotz eher schlechteren Ausbildungen und weniger Engegement auf teilweise zufriedenstellende Gehälter blicken…

    • Leidensgenosse 17. Mai 2016 at 1:50 - Antworten

      Willkommen in der Realität! Viel Spaß im Niedriglohnsektor.

  30. Michael 6. Juli 2015 at 12:24 - Antworten

    Guten Tag Frau Hofert,

    mir selbst geht es ähnlich.
    Ausbildung im Handwerk absolviert, nach 4 jähriger Gesellenzeit die Meisterprüfung als Jahrgangsbester abgelegt und eine länger Zeit im Beruf weiter gearbeitet. Mitte 35 wurde mir klar, dass ich den Job aus körperlichen Gründen nicht bis zur Rente weiter ausüben kann. Da ich von meinem gelernten Beruf Schornsteinfeger komplett weg möchte (gesundheitliche Gründe), gibt es für mich auch nicht die Alternative auf dem gerlernten aufzubauen. Momentan habe ich ein Kleingewerbe angemeldet und jobbe nebenzu noch um meine Unkosten einigermaßen decken zu können. Der Gedanke und das Ziel ist eigentlich immer eine 2. Ausbildung bzw. eine Umschulung zu bekommen. Nach über 150 Bewerbungen stelle ich mir langsam die Frage, ob man mit Ende 39 zu alt für den Arbeitsmarkt ist? Es kann doch nicht sein, dass ein Mensch der den Willen und die Ausdauer zeigt keine Chance mehr bekommt im mittleren Alter einen beruflichen Neuanfang zu starten. Überall wird über Fachkräftemangel geklagt, nur eine Chance bekommt man nicht. Leider verstehe ich dieses System langsam nicht mehr.
    Dabei sehne ich mich auch nur nach einer Möglichkeit in einem Unternehmen eine neue Perspektive zu bekommen und letzt endlich einen festen Arbeitsplatz. Muss denn heut zu Tage jeder Abitur haben mit anschließendem Studium um auf dem Arbeitsmarkt noch einen wert zu haben und hat ein Facharbeiter, Geselle oder Meister keinen Stellenwert mehr?
    Meine Erfahrung ist ganz klar, in den Medien wird es anderst dargestellt als wie es in Wirklichkeit ist und mit 39 ist man zu alt um einen beruflichen neuen Weg einzuschlagen bzw. die Chancen werden komplett reduziert.

    Beste Grüße Michael

    • Leidensgenosse 17. Mai 2016 at 2:11 - Antworten

      Abitur und Studium reichen nicht! 5 Jahre Berufserfahrung. Assessmentcenter bestehen. Mehrere Fremdsprachen und bitte nicht über 25 Jahre. Mit 35 geht man heutzutage am besten in Frührente. Traurig aber die Wahrheit.

  31. Lukas 11. November 2015 at 19:29 - Antworten

    Was hier steht kann ich nur bestätigen, ich (25) habe eine Lehre im Handwerk als Metallbauer für Konstruktionstechnik abgeschlossen und nach 2 Jahren im Beruf meinen Techniker in Maschinenbau gemacht. Nun sitze ich seit 4 Monaten schon Zuhause und es Flattert eine Absage nach der anderen rein (auf Techniker/Ingenieur Stellen).
    Nun habe ich mich vor kurzem mit meinem Alten Chef unterhalten und was soll ich sagen, der Mann hat mich regelrecht angebettelt wieder in die Schlosserei zu kommen weil er wohl schon seit längerer Zeit richtige Probleme damit hat vernünftige Leute zu bekommen. Ich werde jetzt bis Ende Dezember noch versuchen an einen meiner Qualifikation würdigen Job zu kommen und wenn das nicht Klappt (Wovon ich mal ausgehe, da ich die Hoffnung langsam aufgebe) dann werde ich wieder in meinen alten Beruf gehen.
    Allerdings könnte ich mich diesbezüglich in Grund und Boden Ärgern, da mich die Ganze Aktion mit dem Techniker auch ne Stange Geld gekostet hat und ich in dieser Zeit ja auch kein einkommen hatte 🙁

  32. Harald Telicsak 18. November 2015 at 19:00 - Antworten

    Hallo Frau Hofert,

    Ihr Beitrag ist motivierend (die Umstände sind Schuld) und deprimierend zu gleich (als Dipl.-Betriebswirt hast du keine Chane!). Welche Möglichkeit bleibt den dann einem noch? Wie viele Zusatzqualifikationen soll man noch machen, damit es den Unternehmen passt? Irgendwann mit ende 30 will man durchstarten und nicht noch eine Umschulung machen. War also das Studium nichts wert? Offenbar, den am Arbeitsmarkt wird meine Arbeitskraft nicht gebraucht, dann macht alles keinen Sinn mehr.

  33. Prof. Dr. Stefan Georg 2. März 2016 at 14:30 - Antworten

    Ich stimme dem Artikel zu. BWL alleine reicht heute oft nicht mehr, in Kombination mit anderem Wissen ist BWL aber durchaus sehr hilfreich. Eine Kombination der Betriebswirtschaftslehre mit einem Teil der Ingenieurwissenschaften, wie es beim Wirtschaftsingenieurwesen der Fall ist, kann große Vorteile bringen, weil die Absolventen nicht nur technisches und kaufmännisches Wissen mitbringen, sondern auch flexibel einsetzbar sind. Ich habe deshalb auch einige Informationen zum Wirtschaftsingenieurwesen zusammengetragen und auf meiner Website http://www.wiin-online.de veröffentlicht. Bei Interesse einfach mal vorbeischauen.

  34. Leidensgenosse 17. Mai 2016 at 2:03 - Antworten

    Unternehmen sparen, wo es nur geht! Hoch qualifizierte Absolventen werden nur noch für Hungerlöhne eingestellt. Vor allem Jüngere werden dann gerne genommen, weil diese Frischlinge denken das ist Normalität. Ein normales gut bürgerliches Leben wie die Babyboomer Generation es führte ist kaum mehr möglich. Nur noch über Vitamin B. Oder Ihr bringt wirklich überdurchschnittliche Leistungen und werdet dementsprechend körperlich Leiden. Aber es gibt ja noch Alternativen: Fastfood, Produktionshelfer, Scannerkasse etc.
    Der Autorin gebe ich aber Recht das solche Jobs wohl mehr Aussicht auf Anstellung haben mit Sinn, leider werden diese auch nicht Leistungsbezogen bezahlt. Hier schließt sich der Kreis und die Jugend rennt zur Universität.

  35. Tomislav 24. Mai 2016 at 15:21 - Antworten

    Hallo Frau Hofert,

    ein sehr gelungener Artikel, der die Welt der Akademiker zum größten Teil wiederspiegelt! Besonders Erschreckend sind die meisten Kommentare, die den Status des heutigen Akademikers auf dem Arbeitsmarkt leider wiederspiegeln. Ihren Artikel möchte ich mit meinem Kommentar erweitern:

    Ich bin aktuell seit 4 Monaten arbeitslos. Habe eine lupenreine “Karriere” hinter mir und trotzdem bekomme ich als Dipl.-Ing. mit der Fachrichtung Elektrotechnik/Energietechnik keine feste Stelle, obwohl ich dafür aus akuteller Sicht evtl. sogar für einen unbefristetetn Arbeitsplatz nach Nordkorea ziehen würde (persönliche Gefühlslage).

    Mein Werdegang:
    Realschule
    3 1/2 Jahre Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker
    1 Jahr Fachhochschulreife
    5 Jahre Studium (Regelstudienzeit 8 Semester bzw. 4 Jahre)
    1 Jahr Wissenschaftlicher Mitarbeiter
    4 1/2 Jahre Berufserfahrung (Zeitarbeit)

    Vertiefung im Studium sowie Arbeitserfahrung im Bereich der Erngieversorgung/Energieverteilung/Planung/Netzstrategie gesammelt sowie auch heute aktueller Berufswunsch.

    Studium mit “gut” abgeschlossen, Diplomarbeit mit “sehr gut” abgeschlossen. Bisherige Arbeitszeugnisse “sehr gut” und dazu noch “relativ” jung.

    Die Erfahrung mit der Zeitarbeit war erschreckend, weil man in jeder Hinsicht benachteiligt ist, im Vergleich zu den Mitarbeitern des Entleihers, obwohl man viel mehr Leistung erbringt, da natürlich eine feste Einstellung angestrebt wird. Der Vorgesetzte ist machtlos, da letzendlich der Vorstand oder die Geschäftsführung darüber entscheidet. Aber 4 Jahre sind eindeutig zu viel, deshalb habe ich selber gekündigt, da ich diese Ausbeutung nicht mehr ertragen konnte.

    Selbstverständlich habe ich mich im letzten Jahr extern beworben, leider hat es nicht geklappt. Ich wäre sehr gerne in diesem Unternehmen geblieben, aber eine erneute Verlängerung über die Zeitarbeit kam nicht mehr für mich in Frage. Heute ist es das Bewerben mein Hauptjob, leider sehr erfolglos und deprimierend… eine feste Stelle (ohne Zeitarbeit) zu bekommen ist kaum möglich… der Markt der Zeitarbeit blüht.. schreibe ich heute eine Bewerbung, bekomme ich schon nach spätestens 3 Tagen eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Die Kunden sind meistens die großen Fische auf´m Markt…die jedes Jahr große Gewinne einfahren. Schreibe ich direkt an ein Unternehmen kann ich bis zu 6 Monate auf eine Rücklmeldung warten. Die lassen sich Zeit und suchen selbstverständlich die besten aus, da sie diese Möglichkeit aktuell dazu haben (Angebot/Nachfrage). Gäbe es so einen Mangel an Ingenieure, müsste doch ein solches Verfahren schneller laufen?!? Hatte zum Teil 3!!! Vorstellungsgespräche für die gleiche Stelle im Rahmen des Auswahlprozesses!

    Selbst die Kollegen aus dem Studium hat es nicht wirklich besser getroffen. Von 10 Kollegen haben evtl. 5 einen festen Arbeitsplatz bekommen. Der Rest, wie bei mir auch, arbeiten im Bereich der Ausbeutung… und wechseln ständig das Kundenunternehmen, da Projektbezogen – was bei mir – zum Glück nicht der Fall gewesen ist, da dies evtl. auch einen Umzug erfordert, wenn man nicht gekündigt werden möchte…dadurch wird die Planung im privaten Bereich sehr erschwert…

    Mein Fazit:
    – Ohne Vitamin B wird es sehr schwer.
    – Man braucht sehr viel Glück.
    – Regelstudienzeit sowie gute Noten sind heute eine Selbstverständlichkeit ohne Vitamin B. Das Motto “vier gewinnt” im technischen Studienbereich ist schon lange vorbei…

    Hätte ich eine Zeitmaschine, würde ich kein Studium mehr beginnen, sondern direkt nach der Ausbildung einen Beruf suchen. Ist heute viel wirtschaftlicher. Außer das Studium wird direkt von Mama und Papa finanziert. Was für eine Ironie. Unser alter Meister hat damals gesagt wir sollen alle einen Techniker/Meister oder ein Studium machen, da unser großes Unternehmen (ABB) keine Azubis aufgrund der internen Krise einstellt (obwohl verplfichtend für 1 Jahr). Der Schröder hat Hartz 4 eingeführt, so dass unser Meister große Sorge um uns hatte. Er wollte nciht das wir mit so einer guten Ausbildung die Straße kehren müssen (laut Gesetz, glaube ich, war jeder Job damals einem 25 jährigen zumutbar, unabhängig von seiner Qualifikation). Zudem hat er uns von der Zeitarbeit gewarnt und uns deshalb diese Weiterbildung ans Herz gelegt, da ja der Grundgedanke damals sicher richtig gewesen ist, desto qualifizierter, desto leichter wird es später sein, einen guten, festen und sichern Job zu bekommen.

    Ein Ingenieur hat heute nicht mehr den Stellenwert wie vor 10 oder mehr Jahren. Ausbeutung ist heute eher die Regel.

    Das ist meine persönlcihe Erfarhung sowie die Erfahrung mit den einen oder anderen Kommillitonen der sich in einer ähnlichen Situation befindet. Aber es gibt auch den einen oder anderen, der es geschafft hat und heute vom Studium profitiert.

    Aber was die Medien heute und vor allem damals verkauft haben war m.M.n. eine vorsätzliche Täuschung gegenüber jungen Menschen. Trotz Studium sind die Eckpfeiler auf dem heutigen Arbeitsmarkt für junge Akademiker kaum noch gegeben:

    1. Unbefristeter Arbeitsvertrag
    2. Angemessene Vergütung
    3. Entwicklungsmöglichkeiten
    4. Private Planung wie Haus, Wohnung, Auto oder Familie

  36. Dipl.-Ing. für N... 7. August 2016 at 16:02 - Antworten

    Ich habe auch schlechte Erfahrungen mit meinem Abschluss
    Elektrotechnik/Nachrichtentechnik an der TFH in Berlin.

    Das Studium war schwierig und es wurden grundsätzlich
    schlechte Noten erreicht. An der TU ist der Notenspiegel
    noch schlechter, im Studium kommt höhere Mathematik vor,
    falls man ein ENB (Endgültig Nicht Bestanden) hat, kann
    man günstigerweise noch an der TFH weiter studieren.
    Nach dem Studium, Ende der 1990er Jahre, habe ich viele
    Bewerbungen geschrieben und immer Absagen bekommen. Die
    kamen manchmal erst Monate später zurück.

    Zu der Zeit hiess es oft es gibt einen Ingenieur-Mangel.
    Oder meinte man einen Mangel bei Ingenieur-Abschlüssen ?

    Die meisten Stellenangebote verlangen 2-5 Jahre Berufs-
    erfahrung, Zusatzqualifikationen, PKW-Fahrerlaubnis.
    Einstiegsstellen gab es deutlich weniger. Es gibt wohl
    Firmen die die ersten 2 Jahre eine Ausbildung anbieten
    um sich in die komplizierte Materie einzuarbeiten.

    Inzwischen hat man die Studiums-Abschlüsse umbenannt,
    davor war es Diplom-Ingenieur, heute ist es Bachelor.
    Ich finde es hört sich nicht mehr so gut an.

    Heutzutage ist ja die analoge Unterhaltungselektronik
    verschwunden und vieles basiert auf programmierbarer,
    digitaler Elektronik. Die Branche hat quasi das Motto:
    “Was funktioniert ist bereits veraltet”. Das bedeutet
    man hat immer mehr Komplexität mit den Geräten. Damit
    wird ja Automatisierung und Rationalisierung gemacht.
    Handys werden in Billiglohnländern hergestellt.

    Wenn ich nach Stellenangeboten für Nachrichtentechnik
    suchte, fand ich überwiegend Angebote von grossen AG’s
    oder Ingenieurbüros die ja nur excellente Abschlüsse
    nehmen oder Personalvermittlungen die genau wieder auf
    diese Firmen vermitteln. Über 3/4 der Stellen waren in
    Baden-Würtemberg, NRW oder Bayern.
    Die grössten Sparte ist ja wohl die Auto-Industrie mit
    den unglaublichen Entwicklungen von Selbstfahr-PKW’s.

    Mit der Arbeit der Agentur für Arbeit war ich an sich
    nie zufrieden gewesen, allerdings hatte ich tatsächlich
    die “tolle” Stelle nach der Studentenzeit über die SiS-
    Stellensuche gefunden gehabt, dort waren nämlich auch
    die nicht erstklassigen Stellen vorhanden.

  37. Alexander 3. Oktober 2016 at 20:24 - Antworten

    Hallo frau Hofer,

    Ich weiß, der Artikel ist schon etwas Älter, jedoch passt er sehr gut zu mir.

    Ich bin gelernter KFZ Mechaniker, nach der Ausbildung jedoch den Job zum Teamleiter Rohrsysteme für den Rennsport.

    Quasi einen Berufszweig der keinen Ausbildungsrelevanten Bezug hat.

    Ich erhalte wegen Körperlicher Beeinträchtigung nun eine Umschulung von der DRV finanziert. Dabei war ich nun schon bei einem Eignungstest, diesen schloss ich mit weit Überdurchschnittliche Qualifikation ab.

    Meine Interessen und auch Fähigkeiten bestanden jedoch schon immer im Kunst/Design/Grafik, IT, BWL Bereich.

    Untermauert durch hohe Räumliches und Logisches Denken, Mathe und Konzentrationsfähigkeit- Ergebnisse in oben genanntem Test.

    Nun stehen mit alle Türen offen,

    Eine neue Ausbildung zB.:
    Grafikdesigner
    Technischer Produktgestalter
    Kaufmann Büromanagement
    Fachinformatik

    Oder auch die Weiterbildung.:
    St.g. Techniker

    Ich komme aus BW nahe Stuttgart und der Arbeitsmarkt für Grafikdesigner ist sehr niedrig.

    Wäre es IhrerMeinung nach sinvoller den Techniker im Maschinenbau gemäß meiner bisherigen Laufbahn anstreben,

    oder viell doch lieber den Kaufmann Büromanagment und dazu den Fach,-Betribswirt anstreben?

    Ich bin halt schon 30 Jahre Alt, geistig aber noch Fit wie ein Turnschuh;)

    Bzgl.: Erkrankung, die ist Mittlerweile sehr gut verheilt.

    Mit freundlichen Grüßen und Danke

  38. […] geschätzte Kollegin Svenja Hofert hat im Karrierespiegel und auf ihrer Website über die verzerrte Wahrnehmung in punkto Fachkräftemangel geschrieben. Die Tendenz ihres Artikels: […]

  39. Torben 12. Januar 2017 at 20:42 - Antworten

    Ich habe meinen Master in der Tasche und habe mich um einige Stellen schon vorher beworben und einige Beobachtungen gemacht

    1. Viele viele Stellenangebote sind Fake-Stellen. Es wird keiner eingestellt. Nur Marketing und Eigenwerbung. Ich war selbst Praktikant in einem großen unternehmen, wo es 70 Stellenausschreibungen gab. Davon wurden nur 8 (darunter praktikumsstellen) besetzt. Zwischen Ausschreibung und Einstellung vergingen 5 Monate. Alle anderen Stellen waren permanent zu sehen

    2. Die Stellen finden sich überall im Netz. Das macht einen Eindruck, als gäbe es viele Stellen doch wenn man mal bedenkt. Insgesamt gibt es auf allen Seiten wie MONSTER, gigajob usw. zusammengenommen nur ein paar Unternehmen die zum Beispiel Ingenieure suchen (darunter viele viele Fakes) und das bei einem Land wie Deutschland mit 80 Millionen Einwohnern und davon einem Großteil der Beschäftigten

    3. Es gibt zu viele BWLer Juristen usw. Da gibt es eine Schwemme.

    4. Akademikerarbeitslosigkeit ist niedrig. Doch in Wirklichkeit heisst dies: viele Leute mit Masterabschluss in etablierten Fächern arbeiten als Postbote bei DHL und UPS weil sie nach 6 Monaten nix fanden

    5. Viele Akademiker melden sich nicht arbeitslos. Zu groß ist Stigma und viele von ihnen hätten Anspruch auf Hartz 4 weil sie aus einfachen Häusern stammen

    6. Abitur und Studium sind heute das ziel vieler. Auch viele Migranten und Arbeiterkinder erhoffen sich einen aufstieg durch Bildung aber am ende gibt es nur Enttäuschungen

    7. Gute Stellen für Akademiker werden nicht ausgeschrieben sondern an Leute in den Unternehmen vergeben die zum Beispiel Jahre dort arbeiten(gerecht). So gibt es im öffentlichen Dienst oft Leute, die nur eine einfache Ausbildung gemacht haben und dann aufsteigen und sich dann über die Akademiker totlachen

    8. Beziehungen sind wichtig. Die Etablierten haben es leicht. So können Leute, deren Eltern als CDU-Politiker arbeiten, nach einem Germanistik oder Philosophiestudium leicht an Kontakte kommen

    9. Sogar in Ballungsgebieten gibt es sehr wenig Stellen. Es wird nur in niedrigen Segmenten eingestellt.

    10. Personalgewinnung ist langwierig. Stellen werden im Januar ausgeschrieben und zu besetzen ab Februar. Doch es vergehen 6 Monate bis jemand eingestellt wird.

    11. Das absolvierte Studium verliert nach 2 Jahren an Wert wenn man keine adäquate Beschäftigung gefunden hat

    12. In vielen Bereichen wie dem Einzelhandel greift man aufgrund von echtem Kräftemangel auf Studienabbrecher und Menschen mit Migrationshintergrund zurück. Nicht aus sozialer Verantwortung sondern weil sonst keiner die Arbeit machen würde.

    13. Stigmatisierte Gruppen wie menschen mit migrationshintergrund, dICKE und alte haben es schwer. Und in vielen Unternehmen ob national oder international bleibt man lieber unter sich.

    14. Leistung lohnt sich nicht ! Wir haben Verhältnisse wie früher wo Parteibücher und Adelstitel wichtig gewesen sind.

  40. Torben 12. Januar 2017 at 20:46 - Antworten

    Viele hätten auch schon am liebsten vor dem Studium eine Ausbildung gemacht doch leider gibt es da Restriktionen

    Ein Studium kann man so einfach aufnehmen mit ABI und notfalls entscheiden Noten. Bei Ausbildungsplätzen findet Selektion vorab statt und auch Herkunft und andere fAKTOREN können schaden.

    Ich kenne viele Migrantenkinder die aus der not heraus studieren, weil sie Murat oder Erkan heissen und trotz Abi 1,3 nur Absagen kassieren.

    REWE würde diese Leute in den Märkten aufnehmen (aber nicht in der Verwaltung) tragisch

    Und wenn Leute wie ich es geschafft haben zu Vorstellungsgesprächen eingeladen zu werden, dann kommt die Ernüchterung: Man muss gegen 15 hochbegabten und eloquenten Personen antreten und von Assesement Center will ich nicht sprechen

    am ende winkt ein Job in Teilzeit der auf 1 Jahr befristet ist

  41. Hermann Heckmann 27. Januar 2017 at 20:03 - Antworten

    Der Fachkräfte Mangel ein interresanntes Phäomen.
    Wie kann es den sein das unsere Politiker heutzutage es fördern zu Studieren, wenn diese Leute niemand braucht. Ebenfalls bereitet unser voll Abitur überwiegend auf das studieren vor. Wiederum muss man bedenken, dass viele Studiengänge als Weiterbildungsmaßnahmen von Ausbildungsberufen zählen. Jedoch geraten die jungen Leute eher dabei in eine “Fort”bildungsmaßnahme ohne baldige wiederkehr. Außerdem finden diese Leute häufig in den Akademischen Berufen sowie in Ihren Ausbildungsberuf nicht bzw. nicht mehr hinein.

  42. Nadine Müller 20. Februar 2017 at 15:22 - Antworten

    Ihrem Artikel kann ich nur zustimmen. Nach meinem Abitur wusste ich nicht genau, was ich machen wollte. Eine Berufsberatung gab es bei mir am Gymnasium höchstens als Gruppenvortrag vor dem ganzen Jahrgang. Hinterher wussten wir für welche Studiengänge die ZVS wieder eingeführt wird. Toll…

    Mein erster Schritt war es eine kaufmännische Ausbildung zu machen. Damit war ich eine der wenigen in meinem Jahrgang, die nicht direkt an eine Uni sind. Mein Abitur ist jetzt 5 Jahre her. Diejenigen, die “schon” einen Bachelor haben, hängen in vielen Fällen ein zweites Studium an, weil sie keinen Job finden. Allen voran die BWL-Bachelors, während ich mit meiner kaufmännischen Ausbildung immerhin schon einen Vollzeit Job hatte. Die anderen leben größtenteils immer noch von elterlicher Unterstützung und/oder Bafög.
    Ich wünsche mir trotzdem, ich hätte mir damals die möglichen Ausbildungen genauer angesehen. Es gibt so viele spannende Ausbildungsberufe!
    Könnte ich mich heute noch einmal entscheiden, würde ich definitiv eine andere Ausbildung wählen.

  43. Martin Obermaier 18. September 2017 at 13:57 - Antworten

    Ich bin auch der Meinung das eine Berufsausbildung mit anschließenden Fort-und Weiterbildung durchaus sinnvoller sein können als Abitur und ein rein theoretisches Studium. Ich habe den Industriemeister für Elektrotechnik bei x
    und finde es toll die Berufliche Erfahrung mit dem neuen Fachwissen zu kombinieren.

  44. Diego 28. Dezember 2017 at 5:42 - Antworten

    Danke für diesen Artikel!
    Stehe selber kurz vor meinem Bachelor des Wirtschaftsrechts und sehe keinen “richtigen” Weg für mich; hatte ein längeres Praktikum in der Schadenabteilung einer großen Versicherung, die mich dann auch als Werkstudent übernommen hat. Auch wenn mir die Arbeit Spaß macht, zeigt doch die Tatsache, dass ich fast nur mit Versicherungskaufleuten zusammenarbeite, dass auch hier der Bachelor den Kaufmann ablösen soll….ansonsten wäre das Praktikum nicht ausschließlich für Studenten ausgeschrieben.
    Leider sehe ich auch keine wirklichen Weiterbildungschancen dort; auch ein Wechsel in eine andere Branche ist bei der hohen “Spezialisierung” Schadenbearbeitung eher nicht möglich.
    Werde nun wohl doch umsatteln (Bachelor mit 23 nächstes Jahr): Sehe als Alternative einen Verwaltungsberuf (Behörde, wurde mir seit dem Abi immer empfohlen; jetzt auch in der Studienberatung meiner Uni, die Ihren Blog übrigens mir empfohlen hat!), evt. entdecke ich doch ein Handwerk für mich, oder einen Gesundheitsberuf (Pflege, Krankenhaus), da meine gesamte Familie hier erfolgreich aktiv ist (auch wenn die Arbeitsbedinungen nicht die besten sind). Eine kaufmännische Ausbildung würde mich grundsätzlich auch interessieren, aber wenn der Bachelor diese ersetzen soll…..

  45. Florian Spam 17. März 2018 at 23:57 - Antworten

    Sehr geehrte Frau Hofert,

    vielen Dank für diesen sehr interessanten Artikel. Ich selbst bin “nur” ein praktisch orientierter Techniker und habe es trotzdem in einem Dax-10 Unternehmen in das sogenannte “Upper-Management” geschafft. Natürlich war es nicht einfach sich immer gegen den Studiertenwahn durchzusetzen aber mit Glück und der Bereitschaft sich intern weiterzubilden war es möglich.

    Ich kann junge Leute nur dazu ermuntern sich auch abseits der Uni umzusehen. Es gibt sehr interessante Nischenberufe und eine duale Ausbildung + Praxis + Techniker sehe ich als keinen Makel an. Danach Fokus noch auf eine Fremdsprache und Schulungen wie zum Beispiel IPMA-Projektmanagement, SixSigma, … und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind gar nicht so schlecht.

    Kleiner Tipp noch am Rande. Gelegentlich den Betrieb wechseln unterstützt den Karriereverlauf ungemein.

    Eine Frage noch in eigener Sache an Sie Frau Hofert. Wie und wo sehen Sie Weiterbildungen wie zum Beispiel den “Technischen Betriebswirt IHK”? Sinnvoll für den persönlichen Wissensaufbau oder vergebene Mühe mit veraltetem Unterrichtsstoff?

    VG
    Florian Spam

  46. Anna 7. August 2018 at 0:46 - Antworten

    Also sollte ich mich mit Ausbildung, Studium, Auslandsberufserfahrung jetzt dem Thema Suizid widmen?

  47. Der Benny 19. Oktober 2018 at 13:37 - Antworten

    Halli Hallo =)

    Also es gibt ja immer 2 Seiten einer Medaille. Ja es gibt Fachkräftemangel, aber nicht so wie es von den Medien propagiert wird.

    Der Fachkräftemangel ist im medizinischen/sozialen Bereich nicht mehr wegzudenken (Krankenpfleger, Altenpfleger), auch im Bereich der Dienstleister (Friseur, ReFa oder HoFa), das stelle ich gar nicht in Abrede.

    Das Teile des Handwerks Probleme haben Leute zu finden, da stimme ich auch noch zu, aber das ist nur ein geringfügiger Prozentsatz (vorwiegend die Bauhauptgewerke), aufgrund des aktuellen Baubooms.

    Deswegen muss hier schon differenziert werden. 80 Prozent aller Arbeitgeber jammern lieber das sie keine neuen Angestellten finden als das man selber aktiv wird und sich auf die Suche begibt.

    Aber kurz zu mir um diesem Statement ein „Gesicht“ zu verleihen. Ich bin 32 Jahre alt, habe Tischler gelernt und im Zeitraum von 2014 – 2016 eine Aufstiegsfortbildung zum staatlich geprüften Techniker mit dem Schwerpunkt der Holztechnik erfolgreich absolviert. Ich habe 7 Fachqualifikationen ( 3 TSM-Scheine, 2 TSO-Scheine, ADA-Schein, Fachkraft für kaufmännische Betriebsführung nach der Handwerksordnung), die ich während der Lehre und der Fortbildung noch mit absolviert habe.

    Ich bin seit 28 Monaten „arbeitslos“. Arbeitslos in „“ weil ich mich mit Handlangerjobs über Wasser halte. Ich habe in den 28 Monaten 320 Bewerbungen geschrieben, davon wurde 95 mal reagiert. Von diesen 95 Reaktionen waren 21 Reaktionen eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Für diese 21 Vorstellungsgespräche bin 1500 Km gefahren auf eigene Kosten, und trotzdem gab es keine weiteren verwertbaren Reaktionen seitens der Arbeitgeber.

    Ich habe jetzt erst wieder so eine Situation. Vorstellungsgespräch bei einem Bildungsträger absolviert. Dieser hat eine Stelle als Lehrmeister ausgeschrieben. Es geht darum Arbeitslose sowohl fachlich als auch sozial zu betreuen. 1,5 Stunden Vorstellungsgespräch absolviert, zum Abschluss des Gesprächs teilte mir der Arbeitgeber mit, das er sich Ende der Woche bei mir melden werde. Jetzt haben wir das Ende der Woche und was ist passiert? Genau nämlich leider Garnichts.

    Es verlangt doch niemand das etwas sofort entschieden werden muss. Ich verhalte mich immer nach dem Motto „Drum prüfe wer sich ewig bindet“, dieses Recht muss auch Arbeitgebern zugestanden werden. Dass Arbeitgeber aber ihre eigenen Zusagen missachten auch wenn sie nur mündlich sind und somit meistens gar keine Reaktion erfolgt, dass ist nicht nur Respekt- und Würdelos, sondern weit unter der Grasnabe

    Dass Arbeitgeber, im speziellen das Handwerk jammert das sie keine Leute finden, ist meiner Meinung nach selber verursacht. Ich kenne noch Zeiten in der Holztechnik, aber das trifft bestimmt auch auf jedes andere Gewerk zu, wo es hieß „Was kein Abitur? So jemand will ich nicht in meinem Betrieb“. Und jetzt wundert man sich das sich die ganze Situation ins Gegenteil verkehrt hat?, selbst Schuld kann ich da nur sagen.

    Unsere Sozialbehörden nämlich das Arbeitsamt und das Jobcenter. Mit dem Arbeitsamt hatte ich persönlich nie Probleme, mir saßen da immer sehr anständige und emphatische Sachbearbeiter gegenüber, die sich gefreut haben, das sie einen „hochqualifizierten Arbeitslosen“ gegenüber sitzen haben der sich aktiv bemüht. Beim Arbeitsamt hatte ich auch immer den Eindruck das die Sachbearbeiter dort auch an meinen Eindrücken interessiert waren weil sie immer nur „das Gejammer der Arbeitgeber hören müssen“

    Ja ich habe auch schon Erfahrungen mit dem Jobcenter gemacht, auch hier kann ich nur von meinen subjektiven Erfahrungen berichten. Diese lassen sich soweit zusammenfassen „Sie sind faul, dumm, sie wollen gar nicht arbeiten und sie haben es sich im Hartz4 schon bequem gemacht. Wenn Arbeitgeber nicht reagieren ist das die Schuld des Hartzers. Außerdem finden alle Arbeit wir haben Fachkräftemangel“

    Morgen werde ich wieder Pakete bei der Post austragen gehen, obwohl dieser Job Ende Januar auch schon wieder vorbei ist, da die Post nämlich ebenfalls nur noch befristet einstellt, man benötigt ja Handlanger für das Weihnachtsgeschäft.

    So viel zum Thema Fachkräftemangel im Allgemeinen und speziell im Handwerk.

  48. Nowak 11. Mai 2021 at 14:47 - Antworten

    Guten Tag , ich bin staatlich geprüfter Techniker der Elektronik und Datenverarbeitung und bekomme auch keinen Job.
    Viele Unternehmen rekrutieren fortlaufend Techniker als Ware und spucken die Menschen hinten wieder raus, die Ihnen nicht gefallen haben. Auf den Rücken der Techniker wird die Rendite erzielt.
    Die Firmen Hengst, Brunel, Aleona, Ferchau sind nur einige Firmen, die die Techniker wie Klopapier behandeln. Gewohnt war man das von Bofrost, die über Ihre vermeindlichen Selbständigen mit den Verlusten der Selbständige Ihr Geld eintreiben durch: Vermietung und Verpachtung der Gefrierwagen, Wartungskosten und Hohe Abschlagskosten bei Rückgabe des Equipments.
    So ähnlich wird man bei diesen Firmen behandelt unter dem Denkmantel einer Projektarbeit. Das Risiko dieser Arbeit trägt natürlich der Techniker und nicht das Unternehmen. Sie verleihen die Arbeit an Großunternehmen und verkaufen Sie an Projekten . Abartig hier in Deutschland.
    Von wegen Fachkräftemangel??!! Die Unternehmen und Universitäten suchen alle wie blöd, lehnen aber die Techniker ab, die nicht zu 100% auf deren Deckel passen. Es geht sogar soweit, dass die Unternehmen so viel Geld haben so lange zu warten bis der Richtige kommt oder es wird die Stelle neu ausgeschrieben. Alles schon erlebt !
    Die Unternehmen sind heute nicht mehr bereit Defizite von Neueinstellungen hinzunehmen, geschweige dafür zu sorgen, das diese in hrem Betrieb eine kleine Nachschulung erhalten. So siehts aus!
    Ach Ja und mit 55 hat man auf dem Arbeitsmarkt ausgedient und darf auf seine Rente warten.
    Wir sind die geburtenstärksten Jahrgänge mussten uns aber mit allen miesesten Formen des Arbeitsmarktes stellen: Befristungen/Projektarbeit, Kürzung durch Standortwechsel, Aufweichung des Arbeitnehmerschutzes. Unsere geburtenstarken Jahrgänge wurden arbeitsrechtlich durch den Dreck gezogen und das gewollt. Arbeitsrechtlich bin ich durch mit Deutschland und wer meint mit einem unbefristeten Vertrag wäre man unkündbar der täuscht sich gewaltig. Die Unternehmen greifen heute zu perfieden Mitteln um Aufrürer im Betrieb los zu werden. Personalgespräche ist die Suche nach Ihren Fehlern und Kündigungsgrund nicht mehr und nicht weniger.
    Supervision war gestern! Kein Wundern das nur noch wenige Ihre Rente erleben dürfen.
    Ich habe den Eindruck,das der Druck und Arbeitszwang in Deutschland sehr hoch liegt.
    Viele Angestellte die Angst treibt Ihren Arbeitsplatz zu verlieren und vorzeitig durch die enorme Belastung von Angst Überforderung und unbezahlte ÜBerstunden Ihre Gesundheit ruinieren. Das vorzeitige Ableben ist damit schon Mal gesichert. Hier gilt es uns vorher auszuradieren bevor die Rente kommt.
    Also es müssen mindestens statistisch gesehen 50% unseres Jahrganges sterben um eine nachfolgende Rente der nächsten Generation zu gewährleisten. Ansonsten kann ich mir den Schwachsinn auf unseren Arbeitsmarkt nicht erklären. Vielleicht schafft es ja Coroner die Rentenkassen zu entlasten.

    In diesem Sinne

    Frohes Schaffen!

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