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Ganz schön brüchig
Durch eine neue Studie der Hans-Böckler-Stiftung wissen wir es endlich schwarz auf weiß: Unsere Berufsbiografien werden immer brüchiger. Einzig die Kernerwerbsphase zwischen 30 und 50 Jahren ist noch halbwegs stabil, wobei auch durch immer mehr Wechsel der Jobs geprägt als zu Vaters Zeiten. Aber auch in mittleren Jahren ist Stabilität kein Wort, das für berufliche Beziehungen herhalten kann. Auch Arbeitslosigkeit von mehr als einem Jahr ist in dieser Phase mit 37% für viele schon normal.
Immer schwieriger werden Berufseintritt und Altersübergang, das ist die Gruppe der 51- bis 65-Jährigen. Über 50 gibt es immer mehr atypische Erwerbsverhältnisse, so nennen Experten die Tätigkeit in Minijobs oder bei Verträgen kurzer Dauer. Welche Rolle Selbstständigkeit in diesem Alter spielt, wurde leider nicht untersucht. Schade, denn das Thema wird selten in solche Forschungen integriert.
Beim Vergleich der 1980er- und der 2000er-Jahre wird deutlich: "Es hat sich ein Keil zwischen Arbeitsende und Rentenbeginn geschoben. Die Mehrheit der Erwerbstätigen wechselt nicht mehr aus dem Beruf in die Rente. Verbreitet ist eine schwierige Überbrückungsphase am Ende des Erwerbslebens, und obwohl Kürzungen des Ruhegeldes drohen, gehen viele vorzeitig in Rente." In dieser schwierigen Phase ab 55 Jahren sind 32% im Ruhestand und 17 % arbeitslos.
Schöne neue Arbeitswelt.
Über Svenja Hofert

Svenja Hofert ist vielfache Bestsellerautorin, die sich im deutschsprachigen Raum über mehr als ein Vierteljahrhundert ein hohes Renommee als Vordenkerin für das Thema Zukunft von Arbeit und Führung erworben hat. Ihr Motto "Zukunft der Arbeit mit Sinn und Verstand". Dieses Blog besteht seit 2006 und wird nur noch gelegentlich gepflegt. Folgen Sie der Autorin, indem Sie Ihren kostenlosen Newsletter Weiterdenken abonnieren. Auf Linkedin können Sie der Autorin ebenso folgen und erhalten 14tätig die Weiterdenken Essentials.