Gestern habe ich erstmals das Unternehmen Companize.com vorgestellt, das unter anderem einen Gehaltsvergleich bietet. Das eigentliche Motto der Site ist aber „Karriere gemeinsam“. Das ist schön webzweinullig, aber in seinen einzelnen Modulen keine grundneue Idee. Der „USP“ des neuen Portals entsteht vielmehr durch die Zusammenstellung.

Gut finde ich die Bewertungsfunktion von Unternehmen, die an Kununu.com erinnert, mir aber, sorry, weniger durchdacht scheint. Auch der Bewertungsbestand ist noch gering. Gut ist allerdings, dass Firmen Adjektive und Begriffe zugeordnet werden können. So kommt es, dass das Unternehmen  C&A eine Begriffswolke (die aber auch keine richtige ist) mit „starken Hierarchien“ geißelt. Nicht ganz klar allerdings ist, ob die Nennungen gewichtet und gezählt werden, denn es ist eben keine richtige “Wolke”.

Ich habe mich selbst eingeloggt und festgestellt, dass ich relativ einfach meinen nicht vorhandenen Arbeitgeber bewerten könnte. Manipulation ist leicht – was bei Bewertungen immer  kritisch ist, denn von der Meinung zum Rufmord ist es im Internet nur ein kleines Stück. Es reicht bei  Companize, dass ich selbst eingebe, welchen Arbeitgeber ich bewerten möchte. Ich muss nicht mal sagen, von wann bis wann. Ob es einen Schutz vor Mehrfachbewertungen durch die gleiche IP-Nummer gibt, wird nicht ganz klar. Regeln legen zwar anständiges Bewertungsverhalten nach, aber ….ob sich jemand davon abschrecken lässt.

Der „Innenwirkung“, die auf den Bewertungen von Mitarbeitern beruht, wird eine Außenwirkung gegenübergestellt, die sich aus den Nachrichten füttert. Keine schlechte Idee, aber: Da kleine Unternehmen bekanntlich weniger oft zitiert werden, haben diese automatisch einen Nachteil, zum Beispiel gegenüber C&A.  So ist es auch wieder kein Wunder, dass vor allem die großen Arbeitgeber auftauchen, Volkswagen und Daimler zum Beispiel. 

Fazit: Keine neue Idee, aber das Thema Arbeitgeberbewertungen ist meiner Einschätzungnach das stärkte in dem Modulbaukasten von Companize.com. Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich das weiter entwickelt.

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Über Svenja Hofert

Svenja Hofert ist vielfache Bestsellerautorin, die sich im deutschsprachigen Raum über mehr als ein Vierteljahrhundert ein hohes Renommee als Vordenkerin für das Thema Zukunft von Arbeit und Führung erworben hat. Ihr Motto "Zukunft der Arbeit mit Sinn und Verstand". Dieses Blog besteht seit 2006 und wird nur noch gelegentlich gepflegt. Folgen Sie der Autorin, indem Sie Ihren kostenlosen Newsletter Weiterdenken  abonnieren. Auf  Linkedin können Sie der Autorin ebenso folgen und erhalten 14tätig die Weiterdenken Essentials.

One Comment

  1. Katja 12. Oktober 2010 at 15:04 - Antworten

    Hallo Svenja, danke für den guten Artikel. Ich kann die vollkommen zustimmen. Bisher wenig durchdacht das Ganze. Grüße katja

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