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Mit 45 zu alt für den Arbeitsmarkt? 7 Experten, 7 Tipps
“Haben Bewerber über 45 Jahren schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt?” Dazu berichtete Yourfirm hier. Meine Mitarbeiterin und Bewerbungsberaterin Maja Skubella hat sich in unserem Online-Netzwerk Karriereexperten.com umgehört und die besten Statements unserer Top-Experten ausgewählt:
1. Gehen Sie in die Beratung und in Projekte!
Competence House-Experte Franz Peter Staudt, ist einer der Experten, der die Frage, nach der Schwierigkeit mit 45 + mit jein beantwortet hat: „Ja es ist schwer, wenn es sich um unqualifizierte Jobs handelt. Dort sind die Chance eher gering und NEIN, wenn es um Kompetenzen geht. Diese kann kein noch so guter Hochschulabsolvent mitbringen, da man sich diese nur durch die „Praxis“ erarbeiten kann.“ Insbesondere in Projekt- und Beratungsarbeit würde ich immer einen qualifizierten 45er vorziehen“ so Staudt weiter.
2. Setzen Sie auf besondere Qualitäten!
Zeugnisexpertin Petra Pflanz ist sich sicher: „Arbeitgeber wissen die Qualitäten der älteren Bewerber durchaus zu schätzen.“ Diese seien vor allem im Bereich der persönlichen Skills und der Erfahrung zu suchen. „Ich habe genug Beispiele unter meinen Kunden.“
3. Vermarkten Sie sich gut!
Rechtsanwältin und Business Coach Anja Gerber-Oehlmann gibt den Tipp: „Daher lohnt es sich, sich frühzeitig ein paar Gedanken zur eigenen Vermarktung(sfähigkeit) zu machen, seine Netzwerke zu pflegen und in jeder Hinsicht up-to-date zu sein!“
4. Bloggen Sie!
Karrierecoach Ulrike Zecher empfiehlt: Vergessen Sie das digitale Bewerbungsfahren. Stecken Sie Ihre Energie besser in einen Bewerbungsblog. Fördert Ihre Sichtbarkeit und stärkt das Selbstwertgefühl.”
5. Bilden Sie sich weiter!
Personalleiter und Coach Gilbert Dietrich meint: „Da lebenslanges Lernen und damit eine kontinuierliche Weiterentwicklung ohnehin zum Maßstab in vielen Berufen geworden ist, werden alle, die so arbeiten, mit den Jahren auch immer wertvoller auf dem Markt.“
6. Stiften Sie Nutzen und machen Sie sich wertvoll!
Coach Gudrun Happich ist sich sicher: „Bewerber 45+ haben keine Probleme einen neuen Job zu finden oder im alten zu bleiben, wenn sie sich konsequent der Frage stellen: Wer bin ich? Was will ich? Wo und wem bringe ich den höchsten Nutzen? Denn, wenn Sie Ihre Idealposition entwickelt und/oder gefunden haben, dann entwickeln Sie die höchste Leistung mit Leidenschaft und Leichtigkeit und sind für jeden Arbeitgeber oder Kunden die wertvollste Person mit dem höchsten Nutzen.“
7. Verstecken Sie sich und Ihr Alter nicht!
Experte für berufliche Neuorientierung Bernd Slaghuis gibt den Bewerbern 45 + auch den Rat: „Seien Sie in Ihrer Bewerbung authentisch und verstecken Sie Ihr Alter nicht. Ganz im Gegenteil: Stellen Sie aktiv heraus, welche für das Unternehmen wertvollen Vorteile Sie gegenüber einem jüngeren Bewerber mitbringen.“
Über Svenja Hofert

Svenja Hofert ist vielfache Bestsellerautorin, die sich im deutschsprachigen Raum über mehr als ein Vierteljahrhundert ein hohes Renommee als Vordenkerin für das Thema Zukunft von Arbeit und Führung erworben hat. Ihr Motto "Zukunft der Arbeit mit Sinn und Verstand". Dieses Blog besteht seit 2006 und wird nur noch gelegentlich gepflegt. Folgen Sie der Autorin, indem Sie Ihren kostenlosen Newsletter Weiterdenken abonnieren. Auf Linkedin können Sie der Autorin ebenso folgen und erhalten 14tätig die Weiterdenken Essentials.
Generell habe ich in der Bewerbungssituation als 45+/ 50+ eher gegenteilige Erfahrungen gemacht. Ich hatte den eindruck, selbst bei Management Positionen, dass die Suche nach nach jüngeren Kandidaten Vorrang hatte und die langjährigen Erfahrungen eher kein so starkes Argument waren.
Meine Behauptung ist gegenteilig das ein 50+ Bewerber sofort in den Ablehnungsstapel wandert.
Generell stimme ich den Punkten zu. Nachdem ich gemerkt, das ich in einer Routine feststecke, fing ich an die gelernten Fähigkeiten aufzufrischen. Daraus entwickelten sich neue Themen, über die ich mir bis jetzt keine Gedanken gemacht habe.
Ein Problem sehe ich darin, das jeder von Social Media redet, das Fähigkeiten vorhanden sein sollten, doch keiner kann mir die Frage beantworten wie komme ich dahin. Für die Unternehmen gibt es mittlerweile viele Veranstaltungen und Material, doch was ist mit unserer Generation, die gar nicht so digital aufgewachsen ist.
Ich denke es besteht eine Möglichkeit auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen, nur würde ich mir dann auch wünschen, das es Seminare oder Vorträge gibt, die unser Generation den Weg dorthin zu zeigt.
Ich finde es jedenfalls nicht immer einfach, das zu finden, was den heutigen Arbeitsbedingungen entspricht. Eine Frage wäre für mich, wie können die erlernten Fähigkeiten auf die heutige Zeit gebaut werden. Ein Stück weit bin ich schon damit vorwärts gekommen, und ich bin überzeugt, das ich auf Dauer in der Arbeitswelt bestehen kann.
Liebe Finetta, Sie haben vollkommen recht, es müsste vielmehr zielgruppenspezifische Angebote geben. Was derzeit an Weiterbildung kostengünstig erhältlich ist, ist viel zu wenig und setzt oft auf einem sehr einfachen Niveau an. Da sind viele ältere schon weiter. Ich finde sehr schade, dass es nicht so Dinge gibt wie Neuorientierungsstipendien oder staatliche Förderungen, die nichts mit der Gängelei zu tun haben, die ich derzeit von Seiten des Arbeitsamtes so mitkriege. Bleiben Sie positiv und optimistisch, glauben Sie an sich – dann wird es gehen. LG Svenja Hofert
Ich starte gerade mit einem Magazin eine Initiative pro Arbeitskräfte 50+.
Eines der Kooperationsgespräche mit einem Personalberater brachte eine ernüchternde, aber aus meiner eigenen Erfahrung heraus realistische Aussage: “Keiner meiner Kunden würde mir die Vermittlungsprämie von >20% des Jahresgehaltes zahlen, wenn ich ihm Kandidaten vorschlage die älter als 50 Jahre sind…”.
Es geht in allen, den Fachpositionen, wie auch den Management-Positionen nach wie vor um die Gruppe 30+. Aber schon heute gibt es davon viel zu wenige. Und nur jene Unternehmen, die schon heute erkennen, welches Potenzial sie verschenken, werden in Zukunft erfolgreich sein.
Das ist leider wahr. Auch ich als Generation 50+ habe mich zig-Mal erfolglos beworben. Mehrere DIN A4-Ordner füllen diese mitlerweile. ich habe mich aus Frust einfach mal als 30zig-jähriger beworben. Sofort bei fünf Bewerbungen vier Einladungen bekommen. Die Gesichter der Verantwortlichen war besonders lang, als ich erschien. den Job habe ich wie erwartet nicht bekommen, aber seit dem weiß ich das es nicht an meiner Quali liegt. Man ist in dem Alter raus, die Firmen wollen einen nicht. Lieber suchen Sie weiter und teilen die Arbeit auf die restlichen auf: “Wir suchen zwar, finden aber keinen!
“Zum Arbeiten zu alt, für die Rente zu jung!”
Jan
Sehr richtig, denn in vielen Länder setzen die erfolgreichsten Unternehmen nicht nur auf Jugend, sondern auf einen ausgewogenen Alters-Mix.
Leider sind wir in diesem, unserem Land noch nicht so weit, der demographische Faktor wird´s schon richten.
[…] Mit 45 zu alt für den Arbeitsmarkt? […]
Bewerber 40 plus haben es schon schwer genug. einmal am arbeitsamt angekommen, ist es aus. es sei denn man hat noch finanzielle ressourcen, um sich adäquat fortzubilden. wie sie schon schrieben, wird man beim amt nur gegängelt, wenn nicht gar beleidigt und in einen sack gestopft mit allen, die noch nie gearbeitet haben. diese unverschämtheiten wegzustecken bedarf schon einer menge kraft. und nebenbei solte man noch gutgelaunt einen schlecht bezahlten job annehmen, der meist unterqualifiziert ist.man muss sehr vieles alleine tun. das ist ja soweit in ordnung. doch unser staat macht es einem nicht leicht. legt eher noch steine in den weg. traurig, sehr traurig
Mit 45+ findet sich kein Job mehr. Seit 8 Monaten bin ich arbeitslos, habe sogar ein Hochschulstudium, spreche fließend Englisch, Spanisch und Italienisch und habe 20 Jahre lang als Sekretärin in einer großen Bank in New York gearbeitet. Nun bin ich zurück in Deutschland und suche schon seit 8 Monaten einen Job. Ich habe genau 241 Absagen erhalten, dazwischen waren magere 4 Einladungen zum Vorstellungsgespräch. Leider klappt gar nichts. Noch nicht mal ein Downgrade als Arztsekretärin. Sogar hier gab es eine Absage. Bitter, aber so ist es. Dabei heißt es überall, dass wir Fachkräftemangel haben. Es muss wohl heissen “Fachkräftemangel unter 25”. Oder wie ist das sonst zu verstehen?
Auch ich kann den Optimismus bzgl. 45+ – Bewerbungen nicht teilen. Ich bin fast 50 und bemühe mich seit etwa einem halben Jahr um eine neue Position. Bisher erntete ich nur Absagen. Natürlich kann das an vielen Faktoren liegen, das wird niemand, und auch ich nicht, abstreiten. Aber in einem Gespräch mit einer Personalagentur bestätigte sich der hier schon geäußerte Verdacht, dass die Unternehmen eher auf 30+ mit 50% des Gehalts eines 45+ Arbeitnehmers setzen. Es ist dann wohl doch eher der Fachkräftemangel in der Spanne 30+, über den die Unternehmen klagen. Die Routine und Erfahrung des ‘Alters’ sind m.E. irrelevant, in den Unternehmen zählt ausschließlich die Gewinnmaximierung.
Unter diesen Vorzeichen empfinde ich die Erhöhungen des Renteneinstiegsalters als reinen Hohn.
Auf einem Arbeitsmarkt mit einem Überangebot an Arbeitskräften, bliebt die Wahrscheinlichkeit mit 45+ einen Job auf dem traditionellen Weg zu finden bei 5% (meine These).
Man muss jedoch differenzieren.
1) Welche Art von Unternehmen
a) Konzerne bzw. über 250 Mitarbeiter. Chancen gleich 0,01%. Abhacken und gar nicht versuchen.
b) Kleinere Unternehmen und ggf. öffentlicher Dienst. Kleinere Unternehmen können sich gar nicht leisten viel zu lange zu suchen (Kostenfrage) und sind zu Kompromissen bereit (bessere Bewerber sind schon bei den großen vergeben). Chancen bei 3%. Der öffentliche Dienst achtet eher darauf, keine Diskriminierungen vorzunehmen, Chancen bei 2%.
2) Welche Art von Bewerbern
a) Mit wenig Qualifikationen, Chancen bei 0,01%.
b) Hochqualifiziert mit viel Berufserfahrung. Diese sind eher schwer zu vermitteln, weil sie ZU VIEL wissen und können. Chancen bei mehr als 10%, wenn sie über die Zeitarbeit gehen. Generell sind Personalvermittler und soziale Medien hier der mögliche Lösungsansatz.
3) Welche Art der Bewerbung
a) Traditionell, also Stellenanzeigen lesen und selbst aufgeben. Halte ich nicht für den richtigen Weg. Akzeptieren Sie, dass in den meisten Stellenanzeigen nicht Sie gemeint sind und nehmen Sie es auf keinen Fall persönlich.
b) Unkonventionell. Hier ist die Chance größer als 5%. Seien Sie einfach kreativ. Stalken Sie den Personalentscheider, bringen Sie ihn in eine ausweglose Situation und helfen Sie ihm aus dieser (Witz, Witz, Witz). Bitte darüber lachen!. Finden Sie den Personalberater, der Sie ernst nimmt und nicht als potentielle Geldquelle, sondern als Mensch, der etwas leisten kann. Gehen Sie zur Messen, suchen Sie aktiv nach einer Möglichkeit, sich zu präsentieren. Die Stellenanzeigen sind nicht der Weg für einen Menschen über 45, sie sind tatsächlich für Menschen bis 35 konzipiert. Auch in diesem Punkt muss man umdenken.
Ansonsten sind die Enttäuschungen vorprogrammiert.
Für die Bewerber bis 40 ist klar, sie müssen auf Stellenanzeigen reagieren. Für die Bewerber ab 40 ist alles in Bewegung. Je mehr Kreativität sie hinsichtlich der Jobsuche an den Tag legen, desto besser werden die Ergebnisse sein.
Hallo zusammen,
Ich muss leider den Pessimisten recht geben.
Ich bin 45 suche seit 4 Monaten eine Stelle,
von 110 Bewerbungen nur absagen, eine Handvoll Einladungen, das wars dann.
Angeblich bei einer Vollbeschäftigung in Deutschland.
Jetzt sollte man das Wort Vollbeschäftigung wohl eher als “man fällt aus der Statistik” auslegen.
Ich bin wirklich entsetzt, war keinen Tag arbeitslos, habe einen sehr guten Lebenslauf…..eine technische Ausbildung, MS Office und SAP Kenntnisse usw und bekomme im Umkreis von 50 km um Stuttgart keinen Stelle!
Ich muß mich leider der negativen Erfahrungen anschließen.
Vorab – ich habe eine Arbeitstelle, allerdings nicht wirklich Freude daran. Vor 2 Jahren verlor ich meine Stelle als Assistenin der Geschäftsleitung durch betriebl. Kündigung und habe mich
seither vielfach beworben. Es kam nicht mal zu einem Vorstellungsgespräch und ich bin junge 44 Jahre. Mir scheint als wäre es ebenso ein “Gehalts- als auch Altersproblem” für Unternehmen. Ich gehe soweit zu sagen, Ü40 und man ist raus.
Ich habe mit 40 ein BurnOut bekommen – habe in den folg. 2 Jahren immer wieder probiert zu arbeiten und habe nach 2 Jahren den Einstieg in einen minderw. Job gemacht – Die Medien berichten über BOut – die zuständigen Personalverwantwortlichen oder Chefs/Chefinnen ist es aber vollkommen egal wenn du nur 80% am Anfang belastbar bist – du wirst reingehaut auf Gedeih und Verderb – wenn du es nicht packst: Auf Wiedersehen – Viele Mitarbeiter behandeln dich wenn sie es erfahren vom BOut, als wärst du selbst schuld…Rücksicht: Keine // Ich habe auch schon mit den SAlzburger Nachrichten geredet (mein Vorschlag wäre es, für die ersten Monate nur 30h in einem Betrieb zu arbeiten – oder weniger Druck zu bekommen – die haben aber kein Interesse an einem Bericht ….Ich habe für meine 48 Jahre schon viel mitgemacht im Leben und weiß, wie es in der Gesellschaft zugeht – Firmen erfüllen Versprechen oft nicht, Rücksichtnahme ist so gut wie nicht vorhanden. Solange du gut drauf bist und luzstig bist, als auch deine Leistung 100% stimmt, wirst du geliebt – aber wehe du wirst psych. oder physisch krank oder älter – dann wirst du gemieden….sehr viele, unzählige gute Bewerbungen geschrieben – wenn man bei jeder 30sten eingeladen wird, dann darf man froh sein….
I have 45 years old and without a job…but the most sad is that my motivation of thinking positive is no more close to me and without a place for live in peace.
Bei mir war das schon in jungen Jahren ein Problem! Als kinderlose Frau hast du auch keine Chance, wenn du nicht gleich nach der Ausbildung übernommen wirst. Weil man denkt, dann ist sie schwanger und weg. Trotz Ausbildung gab es immer nur Hilfsjobs, um zu Hause nicht zu versauern. Nun gehe ich auf die 50 zu und dann sieht es nicht anders aus. Dafür muss man sich sein Leben lang rechtfertigen. Man zieht sich dann aus der Gesellschaft zurück.
Aber es geht ja anderen auch so, oder erst später…. Die Selbstständigkeit bliebe noch, aber als was, um dann trotz Steuern und Abzuegen das Geld zum Leben reicht?
Ich mache auch gerade die Erfahrung, dass es mit 47 nicht mehr so leicht zu sein scheint. Um meine Chancen zu verbessern habe ich ein Bachelorstudium angeschlossen, jedoch scheint dies nicht so hilfreich, wie erwartet zu sein. Ist hier vielleicht das Problem, dass das Studium erst jetzt gemacht wurde? Erfahrungen habe ich in nichtakademischen Jobs gemacht.