Ein
schier unendliches Betätigungsfeld bietet die Betrachtung der Selbstdarstellung
der Unternehmen als Arbeitgeber.
Viele wollen ganz weit vorn sein, indem sie die Möglichkeiten des Web 2.0
nutzen. Meist endet das in einer Bauchlandung. Besonders beim Thema
"Video". Es ist schon viel wert, wenn die Stellenanzeigen (ebenso wie
die Bewerbungen) nicht ganz und gar peinlich ausfallen. Ein neulich gefundenes
Video der Metro, in dem die Stellenanzeige mehr gestottert als gesprochen war,
verschwand schnell wieder aus den Weiten des Netzes.
Etwas erträglicher, aber immer noch Lichtjahre entfernt von „gut“ sind die
Videos, die sich z.B. bei Stepstone finden lassen (z.B. hier,
und hier).
Allesamt sind zunächst einmal zu lang. Sie bieten kaum Neuigkeitswert (der interessierte
Bewerber ist sicher in der Lage, auf der Website herauszufinden, wie hoch
Umsatz und Mitarbeiterzahl sind), sie greifen auf klassische Elemente der
Powerpoint-Präsentation zurück, präsentieren Geschäftsführer, die mit ewigem
Nicken vom Teleprompter ablesen, sind unterlegt mit "Aufzug-Musik"
und werfen doch letztlich nur die Frage auf: was sollte das denn jetzt?
Ich wage eine Prophezeiung: das Unternehmen, das es schafft, die Möglichkeiten
der Video-Anzeige zu nutzen, um nicht nur Bewegtbild, sondern echten medialen
und inhaltlichen Mehrwert zu bieten, wird Trendsetter!

Aber
es gibt ja auch schöne Beispiele des Personalmarketings, z.B. dieses
hier
.
Ohne technischen Schnickschnack – einfach nett umgesetzt. Wer mag sich schon
die Testimonials durchlesen, die Mitarbeiter auf der Firmenwebsite über ihren
Arbeitgeber abgeben? Wer glaubt, dass diese nicht von der PR-Abteilung
vorgegeben wurden, stellt an Nikolaus sicher auch noch geputzt Stiefel vor die
Tür….
In diesem Fall werden jeweils 5 Vorlieben der Mitarbeiter verraten – allerdings
anonym. Die Idee ist witzig, die Neugier ist geweckt und wer sich mit den
genannten Vorlieben identifizieren kann, ist gleich auch ein passender Bewerber.
Wen juckt da noch die Frage, ob die PR-Abteilung da mitformuliert hat, oder
nicht?
Davon bitte mehr!

Sabine
Korndörfer

 

 

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Über Svenja Hofert

Svenja Hofert ist vielfache Bestsellerautorin, die sich im deutschsprachigen Raum über mehr als ein Vierteljahrhundert ein hohes Renommee als Vordenkerin für das Thema Zukunft von Arbeit und Führung erworben hat. Ihr Motto "Zukunft der Arbeit mit Sinn und Verstand". Dieses Blog besteht seit 2006 und wird nur noch gelegentlich gepflegt. Folgen Sie der Autorin, indem Sie Ihren kostenlosen Newsletter Weiterdenken  abonnieren. Auf  Linkedin können Sie der Autorin ebenso folgen und erhalten 14tätig die Weiterdenken Essentials.

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