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Wenn der Job richtig krank macht
2009 stürzten sich 20 Angestellte der France Telecom aus Fenstern und von Brücken. Grund: Stress und die Arbeitsatmosphäre. Nun ist der chinesische Ipod-Hersteller Focomin die Schlagzeilen geraten. Gerade entschied der 10. Mitarbeiter, dass sein Dasein unter diesen Bedingungen nicht mehr erträglich sei. Grund: Wahrscheinlich ebenfalls Stress und die Arbeitsbedingungen. Zwar gilt in China ein Acht-Stundentag, jedoch soll in China vor allem in der Elektronikindustrie bei Unterschreitung von Mindestlöhnen normalerweise um die 80 Stunden die Woche gearbeitet werden.
Auch in Deutschland macht Arbeit sehr oft krank – und manch Selbstmord dürfte nicht nur mit der Trostlosigkeit des Lebens, sondern auch des Jobs zusammenhängen. Längst ist nachgewiesen, dass unbefriedigende Aufgaben, geringe Einflussmöglichkeiten und Mobbing psychischen Erkrankungen auslösen oder verstärken.
Doch was tun, wenn der Job krank macht? Wenn Sie in Ihrem Unternehmen mit einem so genannten EAP-Dienstleister zusammenarbeiten, kann dessen Notfall-Hotline eine erste Anlaufstelle sein. Begeben Sie sich dann zum Arzt Ihres Vertrauens. Wenn Sie so jemanden gar nicht haben, z.B. weil Sie immer gesund waren, hilft vielleicht das Medizinerbewertungsportal Jameda. Scheuen Sie sich nicht, sich krank schreiben zu lassen – und wenn es mehrere Wochen sind. Der Gang in eine Klinik kann oft die Rettung sein - es ist ja nur für eine überschaubare Zeit. Sie werden sich nebenbei wundern, wie viele Top-Manager Sie in den Gesprächsrunden dort treffen werden… Bleibt mir noch der Hinweis auf das Buch meiner lieben Kollegin Carola Kleinschmidt "Bevor der Job krank macht". Denn soweit wie bei Foxcomm muss es nicht kommen.
Über Svenja Hofert

Svenja Hofert ist vielfache Bestsellerautorin, die sich im deutschsprachigen Raum über mehr als ein Vierteljahrhundert ein hohes Renommee als Vordenkerin für das Thema Zukunft von Arbeit und Führung erworben hat. Ihr Motto "Zukunft der Arbeit mit Sinn und Verstand". Dieses Blog besteht seit 2006 und wird nur noch gelegentlich gepflegt. Folgen Sie der Autorin, indem Sie Ihren kostenlosen Newsletter Weiterdenken abonnieren. Auf Linkedin können Sie der Autorin ebenso folgen und erhalten 14tätig die Weiterdenken Essentials.