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Ziele erreichen: 6 Methoden, die Sie vielleicht noch nicht kennen

Es gibt Menschen, die erreichen Ziele, ohne sich welche zu setzen. Dazu gehöre ich. Jedes Jahr nehme ich mir erneut vor, mir endlich einmal aufzuschreiben, was im nächsten Jahr erreicht werden soll. Ich tue es wieder nicht. Warum? Weil ich mir als “dynamic style” laufend etwas vornehme. Weil ich mich ungern festlege. Statt auf die klassische Jahresplanung muss ich mich vielmehr darauf konzentrieren, mich zu fokussieren. Auch das ist eine Methode, ich nenne Sie dynamische Planung.
Diese und 5 weitere:
1. Das SMART-Modell
Dies ist die klassischste aller Planungsmethoden. Praktiker entwickelten sie aus der Zielsetzungstheorie von Latham und Locke, die besagt, dass Zielerreichung wahrscheinlicher ist, wenn die Ziele konkret gesetzt sind. Mit SMART setzen Sie sich Ziele genau so: spezifisch, messbar, aktiv, realistisch und mit Termin. Schreiben Sie sich Ihre Ziele am besten auf, in maximal drei Sätzen. Beispiele: “Am 30.6.2015 werde ich meinen Podcast zum Thema X starten.” Oder: “Mit Wirkung zum X setze ich mich einmal die Woche, und zwar Freitags um 15 Uhr hin, um meine Kontoeingänge zu überprüfen.”
2. Das KRAFT-Modell
Das KRAFT-Modell nach Gabriele Müller gibt dem Planen nach SMART eine andere Note. K steht für konkret, R für Realistisch, A jedoch für attraktiv, F für Fähigkeiten und T für Termine. Vor allem A und F lenken die Gedanken in eine Richtung, die komplexeren Vorhaben guttun. Genau das ist das Manko von SMART: Was nützen mir aktiv formulierte Ziele, wenn ich diese nicht attraktiv finde. Kontoeingänge überprüfen ist zum Beispiel für viele nicht attraktiv. Was würde diese Zielerreichung reizvoll (attraktiv) machen? Und welche Fähigkeiten zur Erreichung habe ich – oder welche fehlen möglicherweise noch? Vor allem auch beruflicher Neuorientierung sehr viel sinnvollere Fragen, weshalb ich Coachs eher dieses Modell für die Phase der Zielvereinbarung empfehle.
3. Die Wenn-Dann-Planung
Es gibt Menschen, die besser funktionieren, wenn Sie genau wissen, was zu tun ist, gerade auch bei sich wiederholenden Vorgängen wie der Kontoeingangsüberprüfung. Für diese Menschen ist die Wenn-dann-Planung eine gute Alternative. Verknüpfen Sie Vorhaben mit einem „immer wenn (ich aufgestanden bin), schreibe ich mir auf, was ich heute tun werde.“ Dazu hier mehr.
4. Die dynamische Planung
Für Sie ist vor allem wichtig, dass Sie Ihre Ziele selbst gestalten können und diese Ihnen nicht vorgesetzt werden. Sie sollten auch nicht allzu konkret sein, da das Ihren Gestaltungspielraum einengt. Wenn Sie sich etwas in de Kopf gesetzt haben, werden Sie es sowieso erreichen. Jedoch passiert es häufiger, dass Sie sich verzetteln. Und damit das nicht passiert, ist es hilfreich sich Werde-Sätze aufzuschreiben. „Ich werde jetzt den Twitter-Account für @teamworksgmbh aufbauen“ – so etwas sage ich mir zum Beispiel. Und dann mache ich es.
5. Die Kopfkissen-Planung
Mein Geheimtipp, selbst erfunden und mit Kunden ausprobiert: Ziele unter das Kopfkissen legen! Das ist vor allem für spirituelle Menschen eine gute Methode.Dabei ist gar nicht spirituell, wie es funktioniert. Erst muss das Ziel aufgeschrieben werden (was der Verankerung dient), dann wird es in einen Umschlag gelegt (was Ernsthaftigkeit verleiht) und schließlich wird vier Mal im Jahr zu festgeschriebenen Terminen hervorgeholt. das erzeugt eine Zielbindung ersten Grades. Und Zielbindung ist auch wissenschaftlich gesehen eine der wichtigsten Moderatoren der Zielerreichung.
6. Die Planung mit Bildern
Mögen Sie Symbole? Bilder? Dann könnte die visuelle Ankerung etwas für Sie sein. Das geht so: Sie nehmen sich etwas vor, denken fest daran und dann suchen Sie sich ein Bild dazu im Internet aus, das dieses Ziel für Sie verkörpert. Es sollte positiv sein, und das Bild sollte nur für dieses eine Ziel stehen, für nichts anderes. Das Bild hängen Sie an einen zentralen Platz auf, etwa hinter den Computer. Einige meiner Kunden verwenden meine Flipchartdiagramme mit den Postits für diesen Zweck, andere bevorzugen eine Symbolik: Sonne, Sand, egal was… Die Methode basiert auf dem Züricher Ressourcen Modell nach Maja Storch und kann mit der Arbeit damit verknüpft werden (auch in meinem Coaching-Buch beschrieben).
Hierzu empfehle ich meine Kexpa-Kurse “Neuorientierung in 5 Schritten” und “Verändern Sie Ihr Leben”.
Über Svenja Hofert

Svenja Hofert verbindet unterschiedliche Welten und Positionen. Dabei entwickelt sie neue und eigene Blickwinkel auf Themen rund um Wirtschaft, Arbeitswelt und Psychologie. Sie ist vielfache Buchautorin und schreibt hier unregelmäßig seit 2006. In erster Linie ist sie Ausbilderin und Geschäftsführerin ihrer Teamworks GTQ GmbH. Interessieren Sie sich für Ausbildungen in Teamentwicklung, Agilem Coaching und Organisationsgestaltung besuchen Sie Teamworks. Möchten Sie Svenja Hofert als Keynote Sprecherin gewinnen, geht es hier zur Buchung.
Sehr geehrte Frau Hofert,
ein sehr schöner Artikel. Die Kopfkissen-Methode fand ich am besten. Auch wenn mir das zerknitterte Papier sicherlich irgendwann Probleme beim Schlafen bereiten würde. 🙂
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Müller
vielleicht macht das den Charme aus? herzlichst Svenja Hofert
Hallo Frau Hofert, das ist ein richtig tolle Liste der Ziel-Methoden. Danke!
Hallo Svenja,
der Artikel ist super!
Ich hab mal wieder etwas gelernt. 🙂 Die Planung mit Bildern habe ich noch nicht ausprobiert, aber dank deines Artikels wird sich das bald ändern…
Alles Gute!
Jan