Sind Sie hochintelligent? Ihre Kinder? Bestimmt doch! Wie, etwa nicht? Looser oder…? (Ich scherze!)

Mir begegnen eigentlich nur noch Hochintelligente. Mütter und Väter haben hochintelligente Kinder, Lehrer hochintelligente Schüler. Wer gut in der Schule ist, gilt als hochintelligent. Wer schlecht ist, aber auch. Dass die Verteilung von gefühlter Hochintelligenz irgendwie nicht in die Gaußsche Normalverteilungskurve, auch Glockenkurve, reinpasst – geschenkt. Jeder denkt schließlich, er/sie sei anders. Auch 80% aller Führungskräfte halten sich wohl für überdurchschnittlich intelligent (was auch nicht sein kann, siehe Normalverteilung….) Aber gut: So wird der IQ zur Massenware.

Ich vermute, Internet-Tests wie der der Süddeutschen helfen dem IQ-Mythos auf dem Sprung: Ich habe im Laufe der Jahrzehnte mehrere Tests mit Büchern und Internet gemacht sowie einen „richtigen“ in der Schulzeit. Da gab es eklatante Unterschiede, mein Intelligenzzuwachs war immens 😉 Die subjektive Umfeldwahrnehmung führt mich zu dem Schluss, dass alle Selbsttester kleine Einsteins sein müssten, denn jeder Buch- und Internet-Tester, den ich je gesprochen habe, hat einen IQ jenseits der 130.

Mein Fazit, was mir Experten bestätigten: Solche Tests erzielen bessere Ergebnisse als die, die in einer seriösen psychologischen Praxis oder in einem Institut getestet werden. Weiter gibt es noch gravierende Unterschiede bei den jeweilgen Tests.

Ausschnitt aus der unten zitierten Quelle

Das mag auch, zum Teil, an den Faktoren Manipulierbarkeit, und die Unterdisziplinen böse Absicht und Selbstbetrug beim Selbsttest liegen – und erst recht beim Online-Test. Als lernhungriger Karriere-Coach, habe ich einst gemeinsam mit einem Vertrauten in der Bewerbungsphase via Internet einen IQ-Test bei einem internationalen Unternehmen gemacht, der Bestandteil eines so genannten E-Assessments war.

Unser gemeinsamer Quotient muss nicht mehr messbar gewesen sein. Ich weiß seitdem, dass man die aberwitzigsten Zahlenfolgen einfach ergoogeln kann – und mir ist lange klar: Es gibt einfach keine einzige IQ-Test-Frage, die nicht in irgendeinem Forum schon beantwortet worden wäre. Überspitzt könnte man es auch so formulieren: Ein IQ-Test bei laufender Internetverbindung testet lediglich Recherchekünste und Manipulationsbereitschaft in oben genannten Ausprägungen, also mit Aufschlüssen über die Neigung zum Selbstbetrug und/oder zur bösen Absicht.

Durchschnitt sein will keiner mehr. Es geht darum, außerhalb der Normalverteilung zu liegen, also am Rande der Glocke. Die kuriosen Auswirkungen wurden mir erst kürzlich bewusst: Als ich in geselliger Familienrunde nüchtern anmerkte, mein Sohn hätte die Schlagfertigkeit von mir geerbt, sei sehr clever, aber keineswegs hochintelligent, erntete ich sehr, sehr böse Blicke, vernichtende geradezu. Ich war bis dahin der Meinung, dass es für die Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit besser sei, wenn das Kind sich innerhalb einer Normalverteilung wähnt (von IQ, Schönheit, Gewicht, sportlicher Fähigkeit etc.). Besser mitten in der Gaußschen Kurve als außerhalb am Rand. Denkste! Äh, dachte ich….

Das Land Schleswig-Holstein hat irgendein Hochbegabtenförderungsprogramm aufgesetzt. Es ist eine Posse. Lehrer bestimmen Pi mal Daumen, wer in dieses Programm gehen darf, explizit sollen nicht nur Noten entscheiden. Es traf meinen Sohn, der begeistert war (man lese Ironie…) als er hörte, dass er nun alle zwei Wochen zusätzlich Philosophie-Unterricht haben sollte, da alle wirklich spannenden Kurse ausgebucht waren. Zusatzunterricht als Hochbegabtenförderung? Nun ja, ich sage nur so viel: Richard David Precht vergammelt seitdem ungelesen im Bücherregal und jeder Versuch, philosophische Themen kindgerecht aufzubereiten, scheiterte bisher; das Thema ist verbrannt.

Die Posse endete damit nicht. In der weiterführenden Schule wurden die Hochbegabten-Pfründe, die eher Lasten waren, neu verteilt. Ich fantasiere hier etwas, habe aber Anhaltspunkte, dass mein kleines Drama nicht allzu sehr an der Realität vorbeischlittert.

„SIE ist wirklich sehr begabt“, ereifert sich der Kunstlehrer.

„Warum man DEN in der Grundschule ins Hochbegabten-Programm gesteckt hat, ist mir ein Rätsel“, so Mrs. Mathe.

Herr Deutsch: „ER ist wirklich sehr begabt.“

Frau Bio: „DER doch überhaupt nicht.“

Das Lieblingsschüler-Problem  als Drama in 4 Lehrer-Akten 😉 Mangels Standards und Richtlinien, setzte sich der Lehrer mit der höchsten Macht im Reiss-Profil durch, weil das schlichtweg Gruppendynamik ist. Intelligent ist, was ich dazu bestimme. Oder so  in der Art.

Passend zum Thema erschien gerade ein Buch von Dieter Zimmer, einem Wissenschaftsjournalist, der uns die Wahrheit über den IQ verraten möchte und doch nichts als altbekannte Fakten präsentiert, allerdings endlich mal zusammenhängend. Demnach ist Intelligenz immer noch das, was der Intelligenztest misst und weitestgehend erblich, nämlich zu 75%. Das ist wissenschaftlicher Konsens. Auch Hochbegabtenprogramme machen aus einem Dummie keinen Überflieger. Nach wie vor ist ein IQ jenseits von 110 ungewöhnlich und jenseits von 120 höchst selten, mehr dazu hier (das in meinem Beitrag verwendete Bild stammt hieraus). Und radikal ändern lässt er sich auch nicht.

Ich habe mir das mal ausgerechnet und zitiere hier Kollegin Uta Glaubitz, die neulich in einem SPON-Artikel erwähnte, Dachdecker hätten, einen durchschnittlichen IQ von 94. Das liegt absolut im Normalbereich. Trotzdem würde heute fast jeder gemeinerweise sagen „immerhin knapp über Toastbrot“, wissenschaftlich gesehen verläuft aber erst bei unter 80 die Grenze zum Schwachsinn.

Nun stellen wir uns mal vor, der Hans, Sohn eines Dachdeckers mit Spezialgebiet Reet und einer Bäuerin aus dem Dithmarschen mit Durchschnitts-Familien-IQ  94, wird von zwei Professoren adoptiert, liebevoll aufgezogen, intellektuell gefördert und landet auf einer Eliteschule, die damit wirbt, den IQ auf bis zu 140 steigern zu können.

Selbstverständlich ist diese Aussage ebenso wie diese Rechnung grober Unfug, weil es gar nicht messbar wäre, aber gute PR ist ja erlaubt, ergo können Kosmetikfirmen behaupten, Falten mit ihrer Creme zu reduzieren, sofern nur eine Testperson dies bezeugt und Schulen könnten mit Intelligenzsteigerung werben (und wenn sie nur einen Fall hatten mit einem IQ von 140, von dem aber ja nun wieder nur 25% förderfähig sind… verflixt…). Nun ist der angeborene Anteil der Intelligenz bei unserem Hans 75% von 94 beider Elternteile, also 70,5. Der maximal förderbare Anteil liegt, so Zimmer, bei 25% von 140, also 35. Hans könnte durch den Umfeldwechsel, also immerhin auf 105,5 kommen, was ihm neue berufliche Perspektiven eröffnen würde…. äh… z.B. als Kaufmann im Einzelhandel, denn Redaktionsleiter, ich verweise auf Glaubitz in ihrem Artikel, wird man damit noch nicht (die hätten nämlich 112 im Durchschnitt, sagt sie).

105,5 bei liebevoller Aufzucht: Damit läge unser Hans immer noch im Normalbereich, aber ich bin sicher, dass seine Familie den kleinen Hans dennoch für hochintelligent halten würde und garantiert jemand findet, der das bestätigt.

PS: Mit 19 habe ich in einem Heim für Behinderte gearbeitet und mir so die eigene Wohnung finanziert. Dort waren z.B. Menschen mit Trisomie 21, gemeinhin als Mongoloide bezeichnet. Deren IQ ist niedrig, liegt so zwischen 35 und 70, und sinkt mit dem Alter. Ich fand die Art wie einige von ihnen über fehlende Kompetenzen, z.B. Dinge zu errechnen, sprachen unheimlich natürlich. Es muss nicht jeder schlau sein, finde ich, Kompetenzen haben auch “Dumme”, oft sogar ganz besondere. Und man muss auch dazu stehen dürfen, ganz normal intelligent zu sein.

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Über Svenja Hofert

Svenja Hofert ist vielfache Bestsellerautorin, die sich im deutschsprachigen Raum über mehr als ein Vierteljahrhundert ein hohes Renommee als Vordenkerin für das Thema Zukunft von Arbeit und Führung erworben hat. Ihr Motto "Zukunft der Arbeit mit Sinn und Verstand". Dieses Blog besteht seit 2006 und wird nur noch gelegentlich gepflegt. Folgen Sie der Autorin, indem Sie Ihren kostenlosen Newsletter Weiterdenken  abonnieren. Auf  Linkedin können Sie der Autorin ebenso folgen und erhalten 14tätig die Weiterdenken Essentials.

30 Kommentare

  1. Markus Väth 7. August 2012 at 18:39 - Antworten

    Statistisch machen die echten Hochbegabten mit einem IQ > 130 nur 2 % der Bevölkerung aus. Man bräuchte also eine Schulklasse mit mindestens 50 Schülern, um auch nur einen (!) Hochbegabten zu identifizieren.

    • Marcel 28. Januar 2014 at 1:44 - Antworten

      Das ist nicht richtig, aber auch in einer Schulklasse mit 10 Schülern kann ein Kind mit einem IQ>130 sitzen …

  2. Svenja Hofert 7. August 2012 at 22:54 - Antworten

    Danke für die Ergänzung, Herr Väth, das ist eben doch weit entfernt von “jeder” LG

  3. Enrico Briegert 8. August 2012 at 5:00 - Antworten

    Vor allem sollte man seinen Kindern einreden hochintelligent zu sein. Dann brauchen sie sich ja nicht mehr anstrengen – sind ja hochintelligent ;-).
    Für den beruflichen Erfolg scheint Leistungsmotivation (Korrelation 0,43) einen größeren Einfluss zu haben, als der IQ (Korrelation 0,33) (Quelle: u.a. hier: http://bit.ly/RnOnOW
    ).
    Ein vererbbarer Anteil von 75% erscheint mir zu hoch. Verschiedene wissenschaftliche Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Zwischen 40% und 70% der Varianz des IQ werden auf die genetische Ausstattung zurückgeführt. (Vielleicht halten wir Eltern ja deshalb unsere Kinder für hochintelligent, da wir uns als Verursache wähnen ;-)).

  4. Svenja Hofert 8. August 2012 at 8:26 - Antworten

    Danke, Herr Briegert, für den Kommentar. Ich bin mit dem Zimmer-Buch noch nicht ganz durch (irgendwie stapeln sich bei mir ungelesene letzte 100 Seiten, auch die von Kahnemann…), aber mir erschien es wirklich so, als habe er so ziemlich alles berücksichtigt und ist sehr tief im Thema. Nun gab es gestern eine Meldung, wonach besonders Intelligente sich häufiger irren… Ob Herr Zimmer dazugehört, weiß man nicht. LG

    • Enrico Briegert 8. August 2012 at 8:54 - Antworten

      Hallo Frau Hofert,
      bei Wiki finden Sie (http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenz): „Die verschiedenen Ansätze zur Untersuchung der Erblichkeit der Intelligenz erbringen keine vollständig konsistenten Befunde. Die höchsten Erblichkeitsschätzungen von etwa h(2) = 70 % resultierten aus Studien an getrennt aufgewachsenen eineiigen Zwillingen, während sowohl der Vergleich eineiiger mit zweieiigen Zwillingen als auch Adoptionsstudien Erblichkeitsschätzungen erbringen, welche eher bei h(2) = 50 % liegen, mitunter auch darunter.”
      Prof. Schandry führt in seinem Lehrbuch der Biologischen Psychologie die oben genannten 40-70% an.

      Gruß, Enrico Briegert

  5. Anonym 8. August 2012 at 9:15 - Antworten

    Hört sich an, als ob alles toll wäre, wenn man zu den 2% gehören würde, oder?
    Aus eigener Erfahrung: meine Eltern ließen mich vor dem Abi zur Erleichterung der Berufswahl professionell testen. Ergebnis: 140. Das konkrete Ergebnis versteckten sie vor mir – ich habe es trotzdem gefunden! ;-( Leider. Aus der Rückschau war ich überzeugt alles erreichen zu können. Dummerweise war der Start an der UNI (Jura) dann auch noch ein Selbstläufer. Bis ich es gerafft habe, dass ich mich anstrengen sollte, war das Studium schon fast vorbei. Anscheinend doch nicht ausreichend intelligent! ;-(
    Der Studienabschluß lag im Mittelbereich. Demgegenüber waren und sind normal intelligente, fleißige Studenten mir Lichtjahre überlegen gewesen. Den Vorsprung konnte ich bis heute nicht mehr einholen. Mittlerweile arbeite ich an einer Neupositionierung. Klarheit hierbei hat mir ein MBTI gegeben. Heute würde ich Kindern wahrscheinlich gar keinen IQ-Test machen lassen oder ausreichend begleiten, dass ein hoher IQ nicht einmal die halbe Miete ist, besser einen MBTI empfehlen, dessen Ergebnis eine Berufswahl passend zur Persönlichkeit unterstützt.
    Und dann gibt es da noch diese wissenschaftliche Untersuchung unter Musikern. Nur diejenigen, die 10.000 oder mehr Stunden geübt haben, wurden zu Solisten (übertragen. Experten) – unabhängig von einer Begabung.
    Das Richtige konsequent üben macht begabt? Nach meiner Überzeugung ja!

    • Svenja Hofert 8. August 2012 at 10:23 - Antworten

      Danke, dass Sie dies kommentieren, das ist geht in die Richtung von Enrico Briegert: Der Glaube an die eigene Intelligenz kann auch kontraproduktiv sein, weil Leistung und IQ doch zwei paar Schuhe sind. Das 10.000 Stunden Beispiel habe ich in diesem Blog schon mal aufgegriffen; es ist meines Wissens nicht ganz so, dass KEINE Begabung da war, aber: Echte Leistung setzt Üben voraus, hartes Trainieren. Nur wird jemand, der nicht die körperlichen Voraussetzungen hat, Turner zu werden, dies auch durch üben nicht schaffen.
      Und ich gebe Ihnen recht: Ich würde auch keine IQ-Tests mit Schülern und Abiturienten machen. Ich habe keinen einzigen Fall erlebt, in dem es Jahre später positiv gewesen war, dass jemand wusste, dass er hochintelligent war. Es führte ganz oft zu beruflichen Umwegen bis hin zu Depressionen, weil man dann doch gescheitert ist.
      Wir arbeiten bei sehr jungen Leuten nur mit Persönlichkeit, Kompetenzen und Interessen.

    • Markus Väth 8. August 2012 at 20:03 - Antworten

      Danke an anonym für seine offenen Worte. Meiner Erfahrung nach gibt es bei Hochbegabten bei der Berufswahl bzw. der beruflichen Laufbahn folgende Defizite:

      1.
      Man hat das Lernen nicht gelernt, weil einem bis zu einem gewissen Punkt eben alles zuflog. Ab einem gewissen Punkt braucht man jedoch eine Methodologie – Wissen, wie man eigentlich effektiv lernt. Das verinnerlichen “Normalos” früher, weil sie es müssen.

      2.
      Bei Hochbegabten versagt der Realitätstest “Ich mache XY beruflich, einfach, weil ich es kann.” Hochbegabte können sich in ganz viele Felder sehr gut hineinfinden, haben aber oft das Gefühl, darin keine “Profis” zu sein, sondern allenfalls “begabte Dilletanten”. Eine Spezialisierung würde Einschränkung bedeuten und darum schwerfallen.

      3.
      Hochbegabte ecken an, weil sie a) schneller vorausdenken, b) kreativere, sprich: unkonventionellere Lösungen entwickeln und c) öfter Defizite in der Sozialisation aufweisen. Oft sind dann nicht Gleichaltrige der Bezugspunkte, sondern Ältere.

      Aus alldem folgt, dass Hochbegabte eine ganz eigene Karriereförderung brauchen.

  6. Gilbert 8. August 2012 at 23:41 - Antworten

    Jetzt bin ich hin und her gerissen: Soll ich enttäuscht sein, dass ich beim SZ-Test nur 101 Punkte erreicht habe (ich war zeitlich total bei den Mathe-Tests gestresst, habe aber echt nicht geschummelt) oder soll ich lieber froh sein, weil ich mir wegen meiner Mittelmäßigkeit Anthropotechnik erarbeitet habe? Immerhin trennen mich noch 21 Punkte vom Schwachsinn, auch ein Trost. Was mich stutzig macht: Intelligenz an Schnelligkeit zu koppeln.

  7. Svenja Hofert 9. August 2012 at 7:42 - Antworten

    @gilbert: Nein es sind 31 Punkte! Vollkommen ok für analytische Tätigkeiten wie Business Analyse, hörte ich gestern.
    Außerdem scheint mir die Variationsbreite der Ergebnisse nicht nur wegen online/offline breit. Wenn man einmal bestimmte Systematiken durchschaut hat, kann man auch die anderne Dinger leicht lösen…
    @markusväth: Wie aber soll diese Förderung aussehen? Die Praxis sieht doch so aus: Einige wenige Eltern lassen einen Test machen, einige wenige Lehrer emfehlen das. Die meisten bleiben unentdeckt. Bisher schien mir das sehr zum Vorteil der Kinder, denn sehr oft führte der Glaube an die eigene Intelligenz eben zum Scheiterrn. So wie eine gewisse Unsicherheit durchaus leistungssteigern ist und zuviel Sicherheit auch zu Überheblichkeit führt.
    Ich habe es einmal erlebt, dass sich jemand erst mit Mitte 30 testen ließ. Danach war der vollkommen desorientiert und schrieb die ganzen Fehlpässe seines Lebens der nicht geförderten Hochintelligenz zu.
    Und ich wüsste gern, wo es ein vernünftige Förderung gibt. Das was ich hier beschrieben habe, Land SH; kann es ja wohl nicht sein. LG

  8. Gilbert 9. August 2012 at 8:20 - Antworten

    Ach so, oben steht “wissenschaftlich gesehen verläuft aber erst bei unter 80 die Grenze zum Schwachsinn.” Ich hatte gedacht, das meint 79, dann wären es 22 Punkte. Ich habe auch gemerkt, dass es einen Trainingseffekt gibt. Wie übrigens auch bei Persönlichkeitstests. Je mehr ich davon mache, desto stärker werden die Ausprägungen, weil ich eben schon “weiß”, was für mich die “richtige” Antwort ist. Letztlich ist die hohe Intelligenz, die in solchen Tests gemessen wird, nur dann günstig, wenn sie von Selbstkenntnis und Persönlichkeitsentwicklung begleitet wird. Das müsste die Förderung reflektieren, aber eben nicht nur bei Hochbegabten. Das Erlernen der Hilfsmittel und Tricks zum Bestehen im Leben und unsere Persönlichkeitsentwicklung triumphieren über Intelligenz, die für sich genommen nur Potential, aber keine Realität (Wirkung) ist. Das ist ein bisschen wie beim Sport: Im Boxen triumphiert die Ausdauer über allem. Unser Gegner kann noch so stark oder technisch versiert sein, wenn wir mehr Luft haben, dann werden wir gewinnen (wenn wir keine dummen Fehler machen).

    • Svenja Hofert 9. August 2012 at 9:01 - Antworten

      naja, da steht 70-80, dann würde ich mal die 70 nehmen 😉 Wir haben den Test in Erziehungswissenschaften gemacht, 11. oder 12. Klasse. Neben mir saß jemand mit 80 oder 85, jedenfalls niedrig, hat sein Studium trotzdem geschafft. Der war aber menschlich toll und emotional stabil, das ist im Zweifel viel mehr wert. Der obligatorische Hochintelligente, sozial naja und emotional unstabil, brach das Studium ab – nicht geschafft (das alte Problem: wenn ich weiß wie intelligent ich bin, lerne ich nicht mehr)…

  9. Martin 23. August 2013 at 13:42 - Antworten

    Bin jetzt endgültig an dem Punkt angekommen wo es klar ist das für Hochbegabte und Hochintelligente nicht in das unser System passen. Das schlimme daran ist das sich seit Tausenden von Jahren nicht gebessert hat. Meine versuche per Tel. und E-Mail mit allen denkbaren stehlen Verständnis andererseits zu erwecken blieben erfolglos. Anders zu sein ist ein großes unlösbares Problem, wie auch immer mit einem IQ weit über 500 ist Mann Alleine. Mir ist klar das ich niemals eine Akzeptanz zu erwarten habe, eher Totale Blockade und Maßlose Arroganz. Bin auch nicht nachtragend, wie soll man jemanden verstehen der denn physikalischen Gesetzen trotzt.!

    PS:
    ein bekannter vor kurzem schreib ich zitiere;
    [Nur sollte er sich langsam klonen… das ist schon zu viel können für einen

  10. Enrico Briegert 27. August 2013 at 10:58 - Antworten

    Laut Weinberg kann der erreichte IQ-Wert um etwa 20-25 Punkte um den Wert schwanken, der durch die genetische Ausstattung prädisponiert ist.

    (Weinberg, R.A. (1989): Intelligence and IQ: Landmark issues and great debate. American Psychologist, 44, 98-104)

  11. Internet-Nutzer 29. Januar 2014 at 2:28 - Antworten

    Wenn Sie von Vererbung der Intelligenz reden, sollten Sie eventuell auch auf die neusten Studien hinweisen, dass Männer die Intelligenz (sehr wahrscheinlich) nicht vererben. Die meisten Gene, welche für die Intelligenz zuständig sind, wurden nämlich auf dem X-Chromosom entdeck. Wenn man von einer einheitlichen Vererbung spricht, so spiegelt diese Aussage nicht die aktuelle wissenschaftliche Lage wieder. Wenn man verallgemeinert davon redet, dass Intelligenz vererbt wird, ist die Information schlicht und ergreifend ebenfalls interessant.

    Grüße
    Ein Mann

  12. Abdullah Aydin 26. März 2014 at 21:36 - Antworten

    Hallo also ich bin ein 12jähriger junge ich habe schlussfolgern können das nach ihren Worten ich nicht Wirklich intelligent sein muss ich habe grad ein IQ test gemacht und habe 131Iq gehabt ich habe nicht getrickst ich habe einfach nur gemacht weil die Lehrer meinen ich nutze mein wissen nicht richtig. Und das ich Im Unterricht nicht stören soll wenn ich 15vor den anderen mit den aufgaben fertig bin ist das nicht unfair nur weil die anderen so lahm sind und es dann sowieso falsch machen muss ich dort in Langeweile warten .

  13. Abdullah Aydin 26. März 2014 at 21:37 - Antworten

    Minuten vor den anderen fertig bin hab es vergessen zu schreiben

  14. Abdullah Aydin 26. März 2014 at 21:38 - Antworten

    Und das intelligent vererbbar ist glaub ich nicht mein Vater ist meiner Meinung nach strohdumm aber wenn sie meinen

  15. Abdullah Aydin 26. März 2014 at 21:43 - Antworten

    Und ich über nie ich lerne nur in der Schule zuhause will ich nichts von der Schule wissen deswegen gebe ich meine Nummer nicht mal an einer meiner besten Freunde weil ich lieber Sachen wie N24 oder Galileo gucke der Rest interessiert mich nicht also nix mit übung

  16. Anonymus 3.0 26. Mai 2015 at 21:09 - Antworten

    Wahre Intelligenz zeichnet sich doch eher durch Verhalten und Können, wenn Talente entsprechend genutzt werden) aus… Ein wenig vielleicht auch durch Auffassungsgabe und die Kombinationsschnelligkeit. Ein IQ-Test, der von Menschen gemacht wird, ist meiner Meinung nach witzlos, weil jeder Mensch ein anderes Spezialgebiet hat. Ich denke, intelligente Menschen können sich gut bildlich etwas vorstellen. Hochintelligente stellen sich etwas abstrakt vor, wie das Universum und was “dahinter ist” -> abstrakt
    Auch zeichnet sich Intelligenz vor allem durch das Hinterfragen von Wahrgenommenem aus und nicht durch Matheaufgaben oder Wimmelbilder ^^
    Lg, der böse Anonyme

  17. Karriereberater 24. März 2016 at 14:56 - Antworten

    Jeder von uns ist in seinem eigenen persönlichen Umfeld ein Experte. Was bringt einem Bauunternehmen ein schlauer Kopf, der alle Matritzenaufgaben lösen kann, aber keinen Nagel gerade einschlagen kann?

  18. Finnegan 3. November 2016 at 13:03 - Antworten

    Laut SZ habe ich einen IQ von 125. Okay, das trifft mich jetzt. Denn mein IQ liegt laut einem unabhängigen Test deutlich darüber. Nein, es trifft mich natürlich nicht wirklich. Das schlechtere Ergebnis wäre mir durchaus recht und die Hoffnung einfach nur einen guten Tag beim unabhängigen Test geschafft zu haben, erlaubt eine Illusion. Leider eben nur eine Illusion, da selbst unter Berücksichtigung der Varianz mein IQ immer noch zu hoch ist um in den Normalbereich zu fallen.

    Ein normaler IQ wäre mir echt lieber. Einfach nur Durchschnitt sein, macht das Leben erheblich leichter. Ihr Hirn muss nicht Nachts Probleme lösen. Es muss nicht darüber nachdenken, warum die Story unvollständig ist und es muss nicht ständig darüber nachdenken, warum …. oder wie …. oder wo …. oder wer…. oder was ….

    Es wäre so vieles leichter. Die unsinnige Entscheidung vom Chef einfach zu akzeptieren, statt – wie in meinem früheren Unternehmen – zusehen zu müssen, wie das Unternehmen Million um Million verbrennt ohne dass man dagegen etwas unternehmen kann. Einfach akzeptieren zu können “Es ist halt schief gegangen”. Eine Arbeit zu machen um der Anweisung willen ohne das diese Arbeit irgendeinen Sinn ergibt oder zu irgendwas brauchbar wäre. Allein der Glaube, dass die Arbeit sinnvoll ist, wäre schon hilfreich. Aber nein, mit einem hohen IQ wissen Sie, dass die Arbeit sinnlos ist und Sie wissen sogar warum. Nur, es hört Ihnen niemand zu, denn der Chef ist per se intelligenter und wenn er das nicht ist, hat er zumindest mehr Macht.

    Die Folge? Sie brennen aus. Sie wünschten sich einfach nur Durchschnitt zu sein. Wenn Sie mich fragen: Ich will die Intelligenz nicht. Ich möchte Spaß an einem Fußballspiel haben können und hinterher hirnrissige Diskussionen führen können als Pseudo-Trainer-Fachmann bei einem Bier (oder auch bei mehreren).

    Und leider ist Intelligenz vererbbar. Jetzt sind meine Kinder dran mit dem Test. Und ich hoffe bei Gott, dass sie einfach nur normal intelligent sind.

    Mein Appell an alle Eltern: Versuchen Sie nicht Ihren Kindern Intelligenz aufzuzwingen. Lassen Sie sie Kinder sein, im Schlamm spielen und mit Schrammen nach Hause kommen, statt kleine Genies zu züchten und mit anderen Eltern zu wetteifern. Schlimm genug für diejenigen, die mit einer überdurchschnittlichen Intelligenz gestraft sind.

    Und wenn Sie sich schon selbst über den Erfolg des eigenen Kindes definieren müssen, dann versuchen Sie ein Team zu unterstützen. Ihr Kind hat unendlich mehr davon, wenn es ein Teil eines Gewinnerteams ist als ein einzelner Gewinner!

  19. Anonymus 4.0 27. Oktober 2017 at 23:05 - Antworten

    Liebe Frau Hofert,

    eigentlich finde ich Ihren Blog immer sehr gut und informativ. Diesen Beitrag finde ich jedoch kritisch.
    Sicherlich sind einige Maßnahmen im Bereich Begabtenförderung zweifelhaft und die Erwartungen so mancher Eltern übersteigert. Ihre Darstellung ist jedoch recht einseitig und verschweigt die Notwendigkeit dieser Fördermaßnahmen, um auch dieser Personengruppe gerecht zu werden. Denn gerecht ist nicht, jedem dasselbe anzubieten, sondern die individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen – und dazu sind solche Fördermaßnahmen ein guter Ansatz.

    • Svenja Hofert 28. Oktober 2017 at 13:01 - Antworten

      Liebe Kommentatorin, ich gebe Ihnen völlig recht, heute würde ich den Beitrag anders und ausgewogener schreiben, er ist 5 Jahre alt und mit der Zeit und neuen Informationen verändert sich meine Sicht auf Dinge. Ich fand aber auch damals schon nicht, dass alles “gleich” sein sollte und Fördermaßnahmen sinnvoll sein können, nur kam das nicht gut zum Ausdruck. herzliche Grüße und vielen Dank für den Kommentar, Svenja Hofert

  20. Andrea Wiedel 2. November 2017 at 17:47 - Antworten

    ich beschäftige mich zur Zeit auch mit dem Thema “Hochbegabung” und bin auf 2 sehr empfehlenswerte Bücher gestoßen:
    Jenseits der Norm & Kluge Mädchen (Frauen entdecken ihre Hochbegabung)
    Ich finde mich in vielen Beschreibungen wieder (obwohl ich noch keinen Test habe machen lassen und weder schulisch noch in der Karriere ein Überflieger war).
    @Finnegan Mir geht es ähnlich: Mein Hirn gibt nie Ruhe und ich füge mich nur schlecht in Strukturen ein.
    Hochbegabung gilt laut diesen Büchern als “Mehr denken, mehr wahrnehmen, mehr fühlen” und das ist ziemlich anstrengend. Normal ist einfach leichter und unkomplizierter (siehe der neuer Blog-Artikel von Frau Hofert: die “gleichsten” machen normalerweise Karriere)
    Übrigens korreliert Hochbegabung mit Introversion.

  21. Leah Jaeger 24. August 2018 at 21:10 - Antworten

    Sehr informativ. Danke für das Teilen.

  22. Mel 15. November 2018 at 21:23 - Antworten

    Guten Tag,

    ein interessanter Beitrag, was ich hier jedoch vermisse, ist der Hinweis, dass, wissenschaftlich gesehen, der IQ-Test keine ausreichenden Rückschlüsse über die tatsächlich vorhandene Intelligenz zulässt, jedenfalls dann nicht, wenn man sich ein oder zwei Mal testen lässt. Denn der IQ-Test ist genauso wie viele andere Tests tagesabhängig, d.h., man kann an manchen Tagen um einige Punkte mehr oder weniger erreichen als an anderen. Eben je nach Fitness, Konzentrationsfähigkeit, äußeren Umständen, …
    Außerdem kann man IQ-Tests bis zu einem gewissen Grad auch trainieren, genauso wie die PISA-Tests übrigens auch.
    Das heißt, je öfter ich IQ-Tests mache, desto besser womöglich das Ergebnis – die Frage, ob antrainiertes Lösen bestimmter Aufgabenstellungen sich dann auch auf andere Bereiche des Lebens übertragen lässt, bleibt (laut wissenschaftlich-pädagogischer Theorien die mir geläufig sind, nicht unbedingt).

  23. Angelika 7. November 2019 at 23:13 - Antworten

    Sehr geehrte Frau Hofert,
    nur ganz kurz: Ihrer (wenn auch nun schon einige Jahre alten) Bemerkung, die Testung von Schülern oder Abiturienten sei nicht förderlich, stehe ich sehr kritisch gegenüber:
    Wenn sich jemand fehl am Platz fühlt, weil er/sie anders denkt, anders fühlt, ein anderes Gerechtigkeitsempfinden hat, sieht, wie Dinge sein könnten oder sogar sollten, wo es andere nicht sehen, ist es hilfreich zu wissen, dass man einfach intelligenter ist und komplexer denken kann und dass das etwas Gutes ist und dass man kein sozial gestörter, aufmüpfiger Querkopf ist, wie das die gewöhnlich großenteils weniger intelligente Umgebung sehr oft suggeriert! Es hilft enorm, sich selbst einordnen zu können statt u.U. ständige Verunglimpfungen der Umgebung über sich ergehen lassen zu müssen und dem nichts entgegenzusetzen zu haben (obwohl man genau weiß, dass die Destruktivität, die einem andere aus Unverständnis unterstellen, gänzlich falsch ist).
    Schon wenn man nicht hochbegabt, sondern “nur” hochintelligent getestet ist (zumal die Übergänge ja schon allein wegen der Schwankungen der Testergebnisse als fließend betrachtet werden müssen), können sich solche Umstände ergeben und ich sehe keinen Sinn darin, einen Menschen gleich welchen Alters in quälender vager Unwissenheit zu halten, da es ja schließlich anders geht.
    Freundliche Grüße, A.

  24. eve 4. November 2022 at 22:58 - Antworten

    Ich habe zwei abgeschlossene Studiengänge hinter mir, bin beruflich hochqualifiziert und habe einmal bei einer REHA an einem IQ Test mitgemacht, der 69 ergab. Ich habe es nicht persönlich genommen.
    Woran kann das liegen? (Asperger).
    Freundliche Grüße
    Eine Frau, Mitte 40

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