Sie sind unzufrieden im Job? Wenn Menschen sich unwohl fühlen, geht es meis gar nicht so sehr um Tätigkeiten, sondern öfter um das Umfeld. Wenn Sie etwa in einer kühl-distanzierten Firma arbeiten, deren Leistungsethos “Termine, Budget und Planung” lautet, fühlen Sie als flexibler und auf Dialog bedachtet Ideenkopf sich möglicherweise fehl am Platz. Das ist wie im falschen Film zu sein. Sie sind einfach nicht richtig besetzt.

Für diese Fälle habe ich aus dem Riemann-Thomann-Modell meinen “Unternehmensversteher” abgeleitet. Damit können Sie leichter erkennen, wo Ihr Unternehmen und/oder Ihre Abteilung steht und wo Sie selbst.

Leitfragen:

  • Sprechen die Kollegen viel privat in Ihrem Unternehmen? Geht man oft miteinander aus? (Nähe)
  • Tauscht man sich über Vorgehensweisen und Ideen aus? Stimmt man sich gern untereinander ab? (Nähe)
  • Wird das Einhalten von Vorgaben als positiv angesehen und gibt es streng definierte Prozesse? (Dauer)
  • Dominiert ein prozessoptimiertes, berechenbares Vorgehen mit klaren Vorgaben? (Dauer)
  • Herrscht eine flexible Kultur vor, in der vieles möglich ist? (Wechsel)
  • Wird eher das Abweichen von der Norm und individualistisches Verhalten/Herangehensweise als positiv definiert? (Wechsel)

Wenn Sie zu allen Fragen sagen können “sowohl als auch” – wunderbar, denn natürlich liegt Ausgeglichenheit in der Mitte und ist die ideale Führungskraft auch kein Extremtypus, sondern mittig im Kreuz. Doch zwischen Soll und Ist klafft bekanntlich eine Lücke und die kann so wie im Beispiel aussehen: Da ist die Chefin ein extremer Struktur-Leistungstyp, der wenig Lust zum dialogischen Austausch hat und die Mitarbeiterin (Franka) genau das Gegenteil, kommunikationsorientiert und ideensprudelnd. Es gehört viel Selbstreflexion dazu, hier zueinander zu finden. Sobald sich um die Chefin gleichgepolte andere Teammitglieder gesellen, wird es für einen extrem anders ausgerichteten Mitarbeiter, hier repräsentiert durch Franka, so richtig anstregend. Denn: Die Chefin wird Leistung aus ihrer Perspektive definieren und bewerten, daran kann man sich nur abarbeiten. Führt es zu Stressymptomen gibt es oft nur einen Weg: einen neuen Job suchen und dabei genau auf das passende Umfeld achten.

 

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Über Svenja Hofert

Svenja Hofert verbindet unterschiedliche Welten und Positionen. Dabei entwickelt sie neue und eigene Blickwinkel auf Themen rund um Wirtschaft, Arbeitswelt und Psychologie. Sie ist vielfache Buchautorin und schreibt hier unregelmäßig seit 2006. In erster Linie ist sie Ausbilderin und Geschäftsführerin ihrer Teamworks GTQ GmbH. Interessieren Sie sich für Ausbildungen in Teamentwicklung, Agilem Coaching und Organisationsgestaltung besuchen Sie Teamworks. Möchten Sie Svenja Hofert als Keynote Sprecherin gewinnen, geht es hier zur Buchung.

2 Kommentare

  1. […] Im falschen Unternehmen ist wie im falschen Film zu sein […]

  2. Miriam 27. Dezember 2021 at 20:43 - Antworten

    Die Ausrichtung von Unternehmenskultur mit beispielhaften Branchen zu untermauern ist in der Abbildung ziemlich klischeehaft dargestellt. Wen wollen Sie damit erreichen? Spricht für einen sehr eingeschränkten Blickwinkel…

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