Welcher schwarze Kreis ist größer? Wenn Sie beide gleich groß sehen, könnte es sein, dass Sie introvertiert sind. Es könnte aber auch sein, dass Sie meine kleine Täuschung ganz einfach durchschaut haben. Oder beides.

Ich habe dieses Experiment nachgebaut. Die Vorlage dafür findet sich auf der Website des Neuro-IPS®. Dieser ermittelt in einem visuellen Verfahren den Persönlichkeitstyp nach MBTI / Keirsey (hierzu bei Kexpa ein Kurztest). Ich habe diesen Test, der in (Neuro-)Marketing und HR eingesetzt wird, selbst vor zwei Jahren absolviert und seitdem einige Klienten begleitet, die durch Auswahlverfahren liefen, in denen er – meist vor einem zweiten Gespräch – eingesetzt wurde. Das Ergebnis entsprach dem auf dem Papier ermittelten, zumindest in drei Dimensionen – richtig war immer die Orientierung I(ntrovertiert) oder E(xtrovertiert). Wie kann das sein? Einfach: Introversion lässt sich an den Gehirnaktivitäten erkennen.

Intro- und extrovertierte besitzen unterschiedliche Hirnstrukturen, unter anderem im visuellen Cortex. Wer introvertiert ist hat einen kleineren visuellen Cortex und nimmt optische Täuschungen stärker wahr. Es gibt noch andere hirnspezifische Unterschiede zwischen stärker extroviertierten und stärker introvertierten Menschen. So braucht das Gehirn von Introvertierten weniger Reize, um stimuliert zu werden. Der Mandelkern ist schneller erregt: neue Gesichter und andere (neue) Einflüsse reizen ihn. Das strengt an. Mehr dazu lesen sie hier.  Deshalb sind Netzwerktreffen für Introvertierte mindestens ein Akt der Überwindung. Kaltakquise ist blanker Horror. Und neue Kontakte? Auch hier gilt: nur dosiert und nicht zu viel auf einmal. Steht das der eigenen Karriere in Unternehmen und auch einer Gründung nicht ziemlich konträr entgegen? Machen also Introvertierte seltener Karriere? Nein, nur anders. Wichtig ist es, die eigenen Stärken zu kennen und zu wissen, worauf im Umgang mit Extros zu achten ist. Dazu demnächst mehr. Bis dahin noch ein Hinweis auf das nunmehr ein Jahr alte Interview mit Sylvia Löhken in diesem Blog.

Beitrag teilen:

Über Svenja Hofert

Svenja Hofert ist vielfache Bestsellerautorin, die sich im deutschsprachigen Raum über mehr als ein Vierteljahrhundert ein hohes Renommee als Vordenkerin für das Thema Zukunft von Arbeit und Führung erworben hat. Ihr Motto "Zukunft der Arbeit mit Sinn und Verstand". Dieses Blog besteht seit 2006 und wird nur noch gelegentlich gepflegt. Folgen Sie der Autorin, indem Sie Ihren kostenlosen Newsletter Weiterdenken  abonnieren. Auf  Linkedin können Sie der Autorin ebenso folgen und erhalten 14tätig die Weiterdenken Essentials.

Einen Kommentar verfassen