Wird es nicht. Und das wissen Sie genau. Schon gar nicht, wenn Sie so daran gehen wie jedes Jahr. Vergessen Sie deshalb das ganze Vorsätzegelabere – und verzichten Sie darauf, sich zum neuen Jahr Dinge vorzunehmen, die Sie eh nicht einhalten. Das zieht Sie nur runter und beweist Ihnen einmal mehr, dass Sie dies oder jenes doch nicht schaffen…

Wer auf zu neuen Ufern will,  braucht keine guten Vorsätze, sondern vor allem eine möglichst klare Vorstellung von dem, was er/sie erreichen will. Nein, nein, jetzt kommt nicht das Gerede von den Zielen, die messbar sein sollten, attraktiv und so weiter. “Smarte” Ziele – in welchem Ratgeber und Seminar werden die nicht zitiert!

Weg damit. Von smarten Zielen halte ich gar nichts. Messbarkeit schreckt ab. Sowas wie „10% mehr Gewinn“ – bloß nicht. In dem Moment, in dem Sie sowas formulieren, verbauen Sie sich die Chance auf 100% mehr. Viel besser ist es doch, sich zu überlegen, was einem an der derzeitigen Situation nicht gefällt und sich vorzustellen, wie es wäre (aussieht und sich anfühlt), wenn genau das nicht da wäre. Meditation kann dabei helfen. Einen meditativen Zustand können Sie auch beim Sport erreichen, mich selbst katapultiert langsames Joggen auf 60% der maximalen Herzfrequenz in eine Denkweise, in der ich mir nicht nur meine Zukunft auf einer spanischen Finca sehr gut vorstellen kann, sondern auch Bücher in Gedanken (vor-) schreibe. So kommt man Ideen und Visionen ziemlich nahe und braucht nichts Konkretes und erst recht nichts Messbares – höchstens etwas Fassbares, nämlich einen Stift, um das alles aufzuschreiben.

Der Stift ist dann auch ein idealer Begleiter für sonstige Einfälle. Wenn Sie sich beispielsweise darüber ärgern, sich wieder mal runtergehandelt haben zu lassen, schreiben Sie sich auf „Ich lasse mich nicht mehr runterhandeln“.  Das können Sie zu jeder Stunde des Jahres tun. Allein die Tatsache, dass Sie es aufschreiben, dürfte eine Menge bewirken. Wenn das nicht reicht, schreiben Sie es auf einen extra Zettel und legen Sie sich den unter ihr Kissen, auf die Yogamatte oder kleben Sie ihn in den Laptop-Innendeckel. Das funktioniert, schon allein weil Sie es tun, denn es zeigt: Sie meinen es ernst. Und das ist die wichtigste Voraussetzung, um etwas zu ändern. Nicht irgendein Datum.

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Über Svenja Hofert

Svenja Hofert verbindet unterschiedliche Welten und Positionen. Dabei entwickelt sie neue und eigene Blickwinkel auf Themen rund um Wirtschaft, Arbeitswelt und Psychologie. Sie ist vielfache Buchautorin und schreibt hier unregelmäßig seit 2006. In erster Linie ist sie Ausbilderin und Geschäftsführerin ihrer Teamworks GTQ GmbH. Interessieren Sie sich für Ausbildungen in Teamentwicklung, Agilem Coaching und Organisationsgestaltung besuchen Sie Teamworks. Möchten Sie Svenja Hofert als Keynote Sprecherin gewinnen, geht es hier zur Buchung.

One Comment

  1. Thomas Hochgeschurtz 4. Januar 2011 at 13:22 - Antworten

    Das gefällt mir! Beim Laufen habe ich auch immer die meisten Ideen für meine Bücher, aber beim Joggen schreibt es sich so schlecht. Zu Hause habe ich dann die Hälfte wieder vergessen. Ich frage mich zunächst, ob es die wichtige oder die unwichtige Hälfte war. Am Ende stelle ich jedoch fest: Es ist egal, hauptsache ich schreibe die Dinge, an die ich mich erinnern kann auf und setze sie nachher um. Es gibt halt nichts Gutes, ausser man tut es (Dank an Erich Kästner für dieses Zitat).

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