Viele Menschen stocken in ihrer persönlichen Entwicklung, landen früher oder später in der Komfortzone. Die ist wie eine Fussfessel, nur dass man gar nicht merkt, wie sehr man gefangen ist. Nur manchmal spüren sie den Stachel der Unzufriedenheit. Aber sich bewegen? Lieber nicht.

Mit meinem Entwicklungsquadrat möchte ich Ihnen einen Selbstcoachingimpuls geben. Es führt Sie in verschiedene Denk-, Handlungs- und Kommunikationsräume.

In welchem Raum halten Sie sich gerade bevorzugt auf? Was passiert dort aktuell und auch hinsichtlich der eigenen Entwicklung? Oder was passiert nicht?

Schreiten Sie in Gedanken mit mir durch Ihre Räume.

Im Sinnraum geht es darum, in sich zu gehen und den eigenen Sinn in der Arbeit zu hinterfragen und vielleicht neu zu entdecken – eventuell auch für Ihre Mitarbeiter. Sind Sie Führungskraft, möchte ich Sie an dieser Stelle an die Studie von Adam Grant von der Wharton School erinnern, der in einem Experiment herausfand, dass Call Center Mitarbeiter am erfolgreichsten und motiviertesten arbeiteten, wenn sie wussten, dass sie damit unmittelbar helfen konnten – wenn sie also Sinnvolles taten.

Im Wertezimmer geht es darum nachzusehen, ob das Inventar Ihrer Werte auf festen Füßen steht. Fragen Sie sich, was Ihre fünf wichtigsten Werte sind. Und ob die mit denen des Unternehmens und der Abteilung harmonieren.  Ohne Wertegerüst ist Veränderung jeder Art aus meiner Sicht vielleicht möglich, aber nicht nachhaltig.

Im Beziehungsraum steht das Verhältnis zu anderen im Mittelpunkt. Wie sind ihre beruflichen, aber auch privaten Beziehungen gestaltet und durch was? Was ist gut, was können Sie verbessern?

Der Salon dient der Begegnung mit unterschiedlichen Menschen, anderen Abteilungen oder Kunden und auch Wettbewerbern. Wie sind diese Begegnungen gestaltet? Sind sie von Wertschätzung geprägt? Wie ist der Umgang miteinander? Sind Sie damit zufrieden, oder ginge es anders?

Im Gemeinschaftsraum geht es um Kooperation. Welche Rolle spielt das Thema „gemeinsam etwas entwickeln, auch Strategien und Ideen?“ für Sie? Kann dies gefördert werden?

Betreten Sie nun das Ideenfeld. Was kann man dort (auch gemeinsam) machen? Gibt es überhaupt einen Raum für die Ideenentwicklung, seien es neue Produkte, Unternehmensstrategien oder auch Ideen zur Mitarbeitermotivation?

Auf der Spielwiese ist alles erlaubt: Die Dinge einmal anders machen als sonst, zum Beispiel, hemmungslos sinnlos sein, sich nur dem Spaß hingeben. Von da aus kann manches in die Experimentierstube wandern, in der gute Ideen – etwa auf der Spielwiese entstanden – weiterentwickelt werden.

Interpretieren Sie meine Räume frei, denken Sie sich gern neue hinzu. Fragen Sie sich, was ein aktuelles Problem für Sie ist und was es mit Ihrem Aufenthalt (oder der Abwesenheit) in einem der Räume zu tun hat.

 

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Über Svenja Hofert

Svenja Hofert ist vielfache Bestsellerautorin, die sich im deutschsprachigen Raum über mehr als ein Vierteljahrhundert ein hohes Renommee als Vordenkerin für das Thema Zukunft von Arbeit und Führung erworben hat. Ihr Motto "Zukunft der Arbeit mit Sinn und Verstand". Dieses Blog besteht seit 2006 und wird nur noch gelegentlich gepflegt. Folgen Sie der Autorin, indem Sie Ihren kostenlosen Newsletter Weiterdenken  abonnieren. Auf  Linkedin können Sie der Autorin ebenso folgen und erhalten 14tätig die Weiterdenken Essentials.

3 Kommentare

  1. […] Svenja Hofert, Deutschlands Expertin für Karrieren, sagt: “Viele Menschen stocken in ihrer persönlichen Entwicklung, landen früher oder später in der Komfortzone. Die ist wie eine Fussfessel, nur dass man gar nicht merkt, wie sehr man gefangen ist. Nur manchmal spüren sie den Stachel der Unzufriedenheit. Aber sich bewegen? Lieber nicht.” […]

  2. Nessa 10. März 2013 at 11:11 - Antworten

    Eine sehr hübsche Idee. ich habe sie in meinem Blog weitergetragen…danke für die Anregung!
    Nessa Altura

  3. druckstelle aka Franziska 11. März 2013 at 16:20 - Antworten

    Schöne Topographie des Denkens! Danke!

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