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Die dunkle Triade der Macht: Persönlichkeitsstörungen im Top-Management erkennen und einschätzen

Über den Schreibtisch schaute er an ihr vorbei und ins Leere. Seine Arroganz erinnerte sie an etwas, was sie am liebsten vergessen wollte: den alten Chef, seine Seilschaften, seine Art. Dieser Mann wusste genau, dass er das Klima der Angst ausspielen konnte, auch wenn er über andere Menschen und diese Dinge nicht nachdachte. Eines seiner Druckmittel war das Vermeiden von Blickkontakt, das beabsichtigte Weghören, provozierende Bemerkungen, Ignoranz.
Die Geschichte hinter diese Geschichte: Die betreffende Dame war von einer einflussreichen Person empfohlen worden. Ganz offensichtlich wollte der Gesprächspartner nun die Machtverhältnisse auf seine Art und Weise klar machen. Und durch die Blume sagen „egal, welche Referenzen du bringst, hier bist und bleibst du mein Fußabtreter.“ Eine versteckte Machtbotschaft an den, der ihn zu diesem Termin gezwungen hatte. Und eine offene an das direkte Gegenüber.
Das oben geschilderte Manager-Verhalten deutet auf einen Psychopathen. Psychopathen, Narzissten und Machiavellisten gehören zur so genannten “dunklen Triade der Macht”. Haben Manager krankhaft übersteigerte Persönlichkeitsmerkmale in einem der drei Bereiche, können sie sich manipulativ verhalten. Sie können sich etwa als Narzisst sehr sozial und charmant geben, aber auch asozial und abwertend.
Der Wahnsinn im Management? Nichts Neues: Das Böse ist immer und überall. Die Persönlichkeitsstörung als Abweichung von der Norm, welche, auf dieser und auf der anderen Seite der Persönlichkeitsskalen, eben auch für Geniestreiche zuständig sein kann. Ein unabhängiger Geist, der querdenkt und gegen alle Widerstände etwas erneuert oder erfindet, ist eben auch kein “Norm-Mensch”. So ist es auch hier: Doch bei der dunklen Triade geht es nicht um ungewöhnliche Fantasie und schräges Querdenken, das fruchtbare Ideen produziert. Hier geht es um die Macht, die auch zerstörerisch wirken kann.
Narzissten – den Charme gepachtet
Narzissten verbreiten dabei oft besonders viel Esprit; es sind die Sonnyboys unter den Machtmenschen. In der heutigen Zeit sind sie deshalb auch besonders gefragt. Leicht können sie sich in Machtpositionen aufschwingen, dank ihres Charmes andere um den Finger wickeln. Charisma und Visionen können sie einfacher verbreiten als ein Mensch, der abwägt und sich oft um andere Gedanke macht. Was „normale“ Menschen hart lernen müssen, ist bei ihnen schon angelegt. Mehr oder weniger von Geburt an.
Beim Narzissmus existieren zwei Formen: Der Grandiositäts-Narzissmus steht mit höherer Extraversion in Beziehung, ein verdeckter Narzissmus korreliert mit Hypersensitivität. Manche unterscheiden auch Männer- und Frauen-Narzissmus. Eindeutig ist es jedoch eher der Grandiositäts-Narzissmus der ins Top-Management führt. Diese Leute sind oft besonders kommunikativ, denn ihr Ziel ist es, Bewunderung zu ernten. Sie haben Charisma, weshalb sie es in der Führung weit bringen, gilt Charisma doch weltweit als wichtige Führungsdimension. Wenn sie von anderen keine Anerkennung bekommen, lassen sie diese fallen. Die Gefahr: Sie sind deshalb nicht in der Lage zu erkennen, wessen Ideen einem Unternehmen wirklich nützen würden, da sie dies unter dem Schleier der Selbstliebe gar nicht beurteilen können. Bloß niemand vorbeilassen, der auf Augenhöhe wäre und ihnen die Anerkennung verwehrt!
Zum Narzissmus gibt es auch ein Video von mir:
Psychopathen
Während Narzissten die Eigenliebe frönen und nach Anerkennung lechzen, wobei sie gute Kommunikationsskills ausbilden, sind Psychopathen Handlungsmenschen, die Gefühle analytisch berechnen und zudem sehr risikoaffin sind.
Psychopathen finden sich nicht nur häufig in Gefängnissen, sondern auch in hoher Position. Wo sie landen, hängt im wesentlichen mit ihrer familiären Sozialisation zusammen. An die Unternehmensspitze bringt sie die Fähigkeit, nüchtern-analytisch und ohne große Empathie zu entscheiden.
Sie sind von der Außenwelt meist leicht erkennbar, da ihr risikoaffines Verhalten den anderen auffällt; sie selbst merken es nicht. Der Neurowissenschaftler Jimmy Fallon verglich die Gehirn-Scans von psychopathischen Mördern zufällig mit einem Scan seines eigenen Hirns. Die charakteristische Abschaltung der emotionalen Regionen war nicht zu übersehen. Er fand so selbst heraus, was für seine Freunde und seine Familie schon seit Jahren feststand: Er ist ein Psychopath. Auch krankhafter Narzissmus lässt sich im Gehirn erkennen.
Machiavellisten
Machiavellisten, die dritte Kategorie der dunklen Fürsten, tun alles, um ihre Ziele zu erreichen; Unehrlichkeit und strategisches Lügen gehören für sie dazu. Sie können andere ebenso manipulieren, denn ihnen ist jedes Mittel recht. Doch anders als Psychopathen meiden sie das Risiko, sofern dies den eigenen Zielen gefährlich werden könnte. In welche Kategorie der dunklen Triade ein Manager fällt, erkennt man nicht anhand von einzelnen Situationen und schon gar nicht im Assessment Center, sondern nur, indem man überdauernde Merkmale und grundlegende Verhaltenstendenzen über einen längeren Zeitraum betrachtet.
Wie normal ist das Unnormale? In der Bevölkerung gäbe es, so berichtet die Zeit, 4% Narzissten und 2% Psychopathen. In der Managementebene, vor allem im Top-Management, seien es erheblich mehr. Wie viel mehr, dazu gibt es meines Wissens keine verlässlichen Aussagen.
Studie setzt Triade in Beziehung zu den Big Five
Eine aktuelle Studie von Christian Mai, Regina-Viola Frey, Marion Büttgen und Marcel Hülsbeck liefert eine Analyse des Persönlichkeitsprototyps der DAX 30-Vorstandsvorsitzenden. Die empirische Analyse vergleicht Top-Manager mit Durchschnittsmännern über 50. Dabei wurden Fremdeinschätzungen der Big Five verwendet. Diese Woche interviewte mich die Rheinische Post zusammen mit Christian Mai bereits zu diesem Thema, hier können Sie diesen Artikel finden.
Die Wissenschaftler ermittelten mit den Big Five, inwiefern Top-Manager sich vom normalen Durchschnittsmann unterscheiden. Dabei spielten Voruntersuchungen eine Rolle, die belegten, dass bestimmte Ausprägungen in den Big Five mit Narzissmus und Psychopathie korrelieren (auch mit Machiavellismus, siehe Tabelle, nur wurde das hier nicht untersucht). So sind Psychopathen oft wenig anpassungsfähig und verträglich sowie emotional sehr stabil, was mit Risikofreude einhergeht. Alle Machtmenschen der dunklen Triade sind außerdem äußerst gewissenhaft.
Zurück zu Ergebnis: Die Dax-30-Manager unterscheiden sich in einigen Punkten deutlich und signifikant vom Durchschnittsmann. So sind sie emotional erheblich stabiler, weniger anpassungsfähig und verträglich sowie gewissenhafter. Sie zeigen also eher herausforderndes Verhalten als eine anpassende und konforme Art.
Die Forscher Schütz, Marcus und Sellin untersuchten die Beziehung zwischen Dimensionen des NEO-FFI und der Dimension des Narzissmus bereits vor mehr als 10 Jahren. Sie fanden heraus, dass Anpassungsfähigkeit (auch: Verträglichkeit/Agreeableness) negativ und Extraversion und Gewissenhaftigkeit positiv mit einer narzisstisch veranlagten Person korrelieren. Die Studienautoren Mai, Frey, Büttgen und Hülsbeck resümieren: „Vergleicht man nun die Ergebnisse der vorliegenden Studie mit den Ergebnissen von Schütz/Marcus/Sellin (….) so wird deutlich, dass die analysierten Managerprofile in den vorgenannten Dimensionen entsprechend ausfallen und die untersuchten Personen demnach in vier von fünf Dimensionen in der Tendenz mit dem Profil narzisstischer Personen übereinstimmen.“
Top-Manager weniger kreativ als der Durchschnittsmann
Für mich der interessanteste Punkt an der Studie: Im Bereich “Offenheit für neue Erfahrungen” liegen die Top-Manager unter dem Durchschnittsmann. Das finde ich fast dramatisch angesichts der Notwendigkeit von Innovation. Und der Erfahrung, dass weniger offene Menschen, kreativeren oft kritisch gegenüber stehen.
Natürlich zählen Top-Manager nicht immer zur dunklen Triade. Überhaupt lässt sich mit den Big-Five-Tests keine der genannten Manager-Krankheiten diagnostizieren. Das Big Five-Profil gibt lediglich Anhaltspunkte, welche für die Personalentwicklung hilfreich sein können. Andrerseits sind intelligente Menschen in der Lage zu erkennen, welches Verhalten gewünscht und welches unerwünscht ist und können neben ihrem Verhalten auch Fragebögen manipulieren. Weitere Messverfahren könnten allerdings helfen, gefährlichen Charakterzügen schneller auf die Schliche zu kommen, etwa ein Test der dunklen Triade, der bald bei Hogrefe verfügbar sein wird. Auch Integritätstests sollen helfen, gefährlichen Eigenschaften auf die Spur zukommen. Und irgendwann kommt vielleicht der Hirnscan als Standardverfahren im Recruiting dazu.
Wie kann es sein, dass Top-Manager mit solchen Eigenschaften durchs Assessment Center kommen, das tendenziell anpassungsfähige Typen bevorzugt? Wie lassen sich Manager identifizieren, die zur Gefahr für Unternehmen werden können? Darüber spreche ich dieser Tage im Interview mit Christian Mai.
Beitragsfoto: Aidan Roof – Pexels.com
Über Svenja Hofert

Svenja Hofert ist vielfache Bestsellerautorin, die sich im deutschsprachigen Raum über mehr als ein Vierteljahrhundert ein hohes Renommee als Vordenkerin für das Thema Zukunft von Arbeit und Führung erworben hat. Ihr Motto "Zukunft der Arbeit mit Sinn und Verstand". Dieses Blog besteht seit 2006 und wird nur noch gelegentlich gepflegt. Folgen Sie der Autorin, indem Sie Ihren kostenlosen Newsletter Weiterdenken abonnieren. Auf Linkedin können Sie der Autorin ebenso folgen und erhalten 14tätig die Weiterdenken Essentials.
Hallo Frau Hoffert,
sehr interessantes Themenfeld, mit dem ich mich selbst auch sehr gerne beschäftige.
Was man nicht vergessen darf, sind die gefährlichsten von allen jene, die eine Kombination von Persönlichkeitsstörungen aufweisen wie etwa dem Psychopathischen Narzissmus. Ich bin selbst mal so einer Frau auf den Leim gegangen (daher wohl auch mein Interesse). Diese Menschen machen Ihnen das Leben zur Hölle, verpacken Sie als Paradies, saugen alles und jeden ums ich herum aus, ziehen die Fäden so das niemand etwas merkt und ziehen weiter wenn der Leichenberg groß genug ist…. Ganz fiese Kombi.
Interessant im Zusammenhang mit Narzismus fand ich einen Bericht auf Spiegel-online.de der von Forschungsergebnissen zu berichten wusste: Eine Gruppe Junger Forscher hatte herausgefunden, dass eine fast 100% Korrelation zwischen aufwändigsten Testverfahren zur Identifizierung von Narzissten und der Simplen Frage
“Narzissten sind selbstverliebt, eitel und empathielos. Auf einer Skala von 1-10 wie narzisstisch sind Sie?”
Der Witz dabei ist, das narzissten ehrlich antworten, denn sie finden es nicht verwerflich. Ich habe das mittlerweile sogar in einigen Bewerbungsgesprächen angewandt, der witz ist. Während die einen schon peinlich berührt unter sich schauen hauen andere ohne mit der Wimper zu zucken eine 8-10 raus. Es ist wohl wirklich etwas dran.
Viele Grüße
Stefan Nette
Hallo Herr Nette, danke für den Kommentar. Oh ja, da können auch Coachs/Berater ein Lied von singen. Am Anfang meiner Tätigkeit war ich nicht erfahren genug, um zum Beispiel Borderline schnell zu erkennen und bin 2 x Borderlinern aufgesessen mit allen Folgen. Psychopathischer Narzissmus ist mir glücklicherweise nie begegnet. Die Frage aus SPON kenne ich: Ich habe sie für mich selbst spontan mit 3,5 beantwortet. Dabei habe ich mich schon gefragt, ob ich sozial erwünscht nach unten korrigiere. Aber dann habe ich einen ausführlichen Test gemacht und da war ich auch nicht auffallend narzisstisch. Leider, sonst würde es mich vielleicht mehr Richtung “Bühne” ziehen 😉 LG Svenja Hofert
Dieses Beitrag ist sehr hilfreich für die junge Bewerber. Ich habe auch bemerkt, dass die Top-Manager wenig kreativ sind. Dankeschön.
Das ist eigentlich kalter Kaffee – Günther Ogger hat schon vor mehr als 20 Jahren ausführlich über “Nieten in Nadelstreifen” berichtet. Am verwunderlichsten ist es dass sich seitdem an der Situation nichts geändert hat.
Da muss ich Hans recht geben. Es ist schon verwunderlich, dass sich die Persönlichkeiten im Top-Management seit Jahren nicht verändern. Scheinbar können und wollen Unternehmen nicht umdenken. Und so lange es funktioniert, heißt es: Lass sie mal machen! 😉
Hallo Frau Hoffert,
ich habe einen 6 Jahre andauernd Kampf gegen einen Menschen geführt, der sogar Kategorie überschreitend war.
Bevor dieser Mensch in das Leben meiner Kollegen und in meins trat, hatten wir einen Chef dem es über Jahre hinweg gelungen war, ein familiäres Miteinander zu erschaffen. Das war eine Zeit in der man es kaum abwarten konnte morgens zur Arbeit zu gehen, es beinahe traurig war in Urlaub fahren zu müssen ;-)…
Dann kam er, anfangs jemand den man als überdurchschnittlich sympathisch beschreiben könnte, allerdings offenbarte er schon nach kurzer Zeit (ca. 6 Monate, nachdem sein Informationsbedarf gedeckt war) sein wahres Gesicht. Plötzlich wurden alle abgesägt (entlassen), die ihm seine Position hätten streitig machen können. Viele Mitarbeiter haben von selbst das Handtuch geworfen, weil sie dem Druck nicht standhalten konnten… Nach einem Jahr hatte er die Mitarbeiteranzahl in unserer Abteilung beinahe halbiert (von 30 auf 17 Personen).
Als die Situation der GL zugetragen wurde, holten sie einen Psychologen und Mediator. In den ganzen 6 Jahren hat dieser Mensch sich insgesamt 4 x komplett neu erfinden müssen. Er hat innerhalb dieser Zeit eine Menge wirtschaftliche Schäden verursacht, hat Kollege gemoppt und und und. Die Geschichte ist im Detail so unglaubwürdig, dass sie beinahe schon filmreif wäre.
Er war zu Beginn seiner Karriere noch sehr unbeholfen und bauernhaft. Ein Muttersöhnchen mit fehlender Empathie, bzw. jemand der nie über soziale Kontakte verfügte. Er lernte überdurchschnittlich schnell dazu und fing an Strategien zu entwickeln um sich nachhaltig selbst zu schützen. Er war super verlogen und hat ständig Mitarbeiter gegeneinander ausgespielt. Zudem super misstrauisch. Nach Feierabend hat er in den Schubladen der Kollegen gewühlt oder wenn zwei Menschen zusammen an der Kaffeemaschine standen, stellte er sich sofort dazu, weil er Angst hatte, dass die über ihn reden könnten… ich könnte Millionen Beispiele nennen.
Leider hat die GL dieses Verhalten komplett toleriert. Ich habe mich irgendwann offensiv gegen ihn gestellt, weil ich die Verzweiflung meiner Kollegen nicht ertragen konnte.
Es half aber nichts, an dem Punkt wo ich dachte, dass das Gute siegen wird, hat man mich und meine Mitarbeiter vor die Türe gesetzt. Ihm wurde nur die Personalverantwortung entzogen.
Viele Grüße
das ist leider immer der Punkt: Manchmal sind diese Menschen eben sehr leistungsfähig und man will sie halten. Das höre ich sehr, sehr oft. Was kann man tun? Leistung neubewerten – und weg vom Einzel- zum Teamdenken kommen. LG SH
Guten Tag Frau Hofert,
vielen Dank für die schnelle Reaktion.
Ich stimme Ihnen in vollem Umfang zu! Aber welchen Vorteil hätte ein Unternehmen, dass das Einzel- und Teamdenken anhand von Leistungen und die daraus resultierenden Ergebnisse bezogen auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit neu bewertet?
Effizienz geht immer einher mit der Optimierung und Umgestaltung von Arbeitsabläufen und Prozessen. Strukturen werden überarbeitet, neugestaltet und mit Kennzahlen ausgeschmückt. Verantwortung wird auf ein Minimum reduziert. Das Einschätzen und Risikobewerten wird von elektronischen Tools übernommen. Persönlichkeitstest ersetzen den Instinkt des Personalers. Das Füttern von Tools und Gadgets überwiegt, persönliche stärken wie Empathie und Intuition verlieren an Priorität. Es wird ein Tisch gedeckt an dem die narzisstisch Veranlagten sich die Teller so vollmachen, dass der Rest kaum etwas abbekommt. Um aber auch den anderen etwas abzugeben betreibt man ein internes Marketing. Es werden Kulturworkshops, Kulturkaffees, runde Tische usw. veranstaltet. Kulturwerte werden um den Punkt der Streitkultur erweitert… Lean Management kommt nicht schlank, sondern aufgebläht daher. Strategietage, Innovationstage, unterschiedliche Regeltermine und Review Meetings kommen on top. Viele finden sich schnell in einer Welt wieder, in der persönliche Stärken sekundär sind und die internen und kulturellen Belange im Tagesablauf überwiegen. Man macht in immer kleiner werdenden Teams noch mehr Arbeit… In einer solchen Welt hat es ein Narzisst um ein vielfaches leichter, da er sich ausschließlich über seinen persönlichen Erfolg definiert, ihm die innere Verbundenheit zum Unternehmen fehlt und er sich nicht wirklich für sein Umfeld interessiert, bzw. dieses zusätzlich durch seine Art belastet.
Ich habe die letzten 10 Jahre in zwei global ausgerichteten Konzernen gearbeitet. Und denke, dass ein guter Indikator für fehlgeleitete Strukturen und nachlassende Teamleistung die Serviceleistung und die daraus resultierende Kundenorientierung eines Unternehmens ist. Eine Service Abteilung ist in der Regel “nice to have” aber laut Bilanz trägt diese nur wenig zum Gesamterfolg eines Unternehmens bei. Unternehmerische – Evolution definiert sich eben über Zahlen und Evaluierung findet im Markt und nicht im Unternehmen statt.
Nun bin ich seit ca. 7 Monate ohne Job. Grundsätzlich bin ich ein sehr selbstsicherer und selbstbewusster Mensch. Ich bin Innovationspreisträger, Patentinhaber, habe einige Gebrauchs- und Geschmacksmuster. Sitze in diversen Verbänden und Ausschüssen, habe ein großes Netzwerk, trete auf Kongressen auf… Komme von Basis und habe mich in den letzten 20 Jahren bis ins gehobene Management hochgearbeitet. Ich war noch nie auch nur einen Tag arbeitslos. Als mein Bereich geschlossen wurde, habe ich mich erst mal um die Belange und Sorgen meiner Mitarbeiter gekümmert. Zudem habe ich darum gekämpft während meiner Freistellungszeit ein letztes Entwicklungsprojekt zu einem vernünftigen Abschluss zu bringen, weil ich mich gegenüber dem Kunden in der Pflicht sah. Schlimmer noch, Stellenangebote vom Wettbewerb lehnte ich während dieser Zeit ab, oder habe diese an meine ex Mitarbeiter vermittelt. Eben weil ich wusste, dass der Markt sich um mich Prügeln wird ;-). Nun 7 Monate, 46 Bewerbung (19 ohne Rückmeldung), 4 Persönlichkeitstest, 2 Vorstellungsgespräche und 21 Absagen später, verliert man insgesamt die Lust an dieser JobWelt 4.0. Auffallend sind die häufig fehlenden oder falsch interpretierten Informationen zwischen der stellensuchenden Fachabteilung und der Personalabteilung.
Mein Resümee ist, dass die Arbeitgeberwelt in Deutschland irgendwie nicht so ganz rund läuft.
Ich muss kurz anmerken, dass ich persönlich ein sehr optimistischer Mensch und ein großer Motivator bin, auch wenn der Text das wenig widerspiegelt :-).
Beste Grüße
Hallo R., oh ja, die Arbeitswelt läuft nicht rund, das sehe ich absolut wie Sie. Und es hat nichts mit Optimismus zu tun. Es wird ab einer bestimmten Erfahrung schwerer Anschlussstellen zu bekommen. Will aber keiner hören 😉 LG Svenja Hofert
Hallo Frau Hoffert
Ich habe da mal eine Frage: Kann es sein, dass man ein Psychopath oder ein Machiavellist ist und es selber weiß??
Außerdem finde ich, dass unsere Gesellschaft solche Menschen total unfair behandelt, ich meine jemanden zu verurteilen nur weil er anders denkt bzw funktioniert?? Das ist doch nicht normal, diese Menschen können doch eigentlich nichts dafür das sie so sind wie sie sind. Und ich finde man sollte jeden Menschen so akzeptieren wie er ist. Aber das ist ja eigentlich auch nur meine Meinung.
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
LG Marlene
Ja, aber natürlich. Schauen Sie sich doch mal gewisse Politiker an. Putin, sowie Assad sind Machiavellisten. Trump ist ein Narzist. Und Duterte wahrscheinlich ein Psychopath.
Vielleicht hat selbst derjenige, der das jetzt schreibt, solche Tendenzen. Aber das würde ein Machiavellist nie zugeben. 😉
(als kleiner Tipp…)
MfG
[…] Menschen getroffen, die auf psychologischen Skalen aus dem Normbereich fallen (siehe mein Artikel „Dunkle Triade der Macht“). Doch jede Macht lässt sich zügeln, wenn sie verteilt […]