Beratung: Warum das Systemische so viele überfordert und das zentrale Dilemma des Karrierecoachings
Beratung: Warum das Systemische so viele überfordert und das zentrale Dilemma des Karrierecoachings
Eines meiner frühen Lieblingsbücher war „Am Anfang war Erziehung“ von Alice Miller aus dem Jahr 1983.* Am Anfang war Erziehung, denn die hat uns Berater gelehrt, uns selbst zurückzunehmen. Ja, einige systemisch-konstruktivistische Ansätze machten uns zu einer fragenden Hülle, die einem klar ausdifferenzierten Regelsystem zu folgen hat. Die Beraterpersönlichkeit soll in den Hintergrund treten. Dies scheint ein extremer Kontrast zu einer bunten, scheinbar von Dogmen freien Coach-Szene, die ihren Klienten beispielsweise per Video „Erfolg“ und „Berufung“ verspricht und für mein Empfinden dabei niedrigste Bedürfnisse antriggert. Ich nenne sie mal als Abgrenzung zur „seriösen“ systemischen Szene Fantasy-Coachs. Bei diesen Fantasy-Coachs muss [...]
So bleiben Sie in guter Erinnerung: 3 Anforderungen an eine gute Beratung
„Dieser Frau habe ich es zu verdanken, dass ich heute bin, wo ich bin.“ Das sagt ein erfahrener Geschäftsmann, der einmal sehr an sich selbst zweifelte und an einem Wendepunkt seines Lebens zu einer Beraterin gegangen ist. Von da an wurde alles anders. In seinen Augen. Natürlich hat er sich diese Geschichte auch zurechtgelegt, selbstverständlich steigt in der Rückwärtsbetrachtung oft die Bedeutung von etwas, der Hindsight bias. Und ohne Frage ist der Mensch es, der „es geschafft“ hat, seine Persönlichkeit, seine Potenziale - und niemals der Berater. Und doch sind diese erst freigesetzt worden, als er dort saß, in dem Büro dieser [...]
Zu viel Coaching, das gar nichts bringt? Replik auf „wir coachen uns zu Tode“
Coachen wir uns zu Tode? Werden nur Berater beraten? Eine kleine Kolumne in der WELT wirbelt im Netz gerade mächtig. Ich hab den Text zufällig gefunden, gelacht und unbedarft bei Facebook eingestellt. Gleich ging die Kritik los: das sei doch wohl nicht lustig. Ich lese noch mal, denke „ist das so böse?“ - und verstehe, dass man geteilter Meinung sein kann. Für mich war´s wie ein guter Comic, nicht tiefsinnig. Überzeichnet und nicht sauber getrennt zwischen den Disziplinen Coach, Berater, Trainer, aber da sehe ich drüber hinweg. Für andere ist es eine unqualifizierte, ärgerliche Attacke. Geteilt wurde der Beitrag trotzdem bisher [...]
Denker oder Lenker? Welche Rolle spielt Persönlichkeit beim Coachen oder Beraten?
Wer das Abstrakte mag, hat oft Fantasie. MS Office Jeder Coach und Berater kocht mit demselben Wasser? Mit gleichen Methoden kommt man zum gleichen Ergebnis? Da bin ich nicht sicher. Klar, unterschiedliche Ergebnisse würden auch bedeuten: eine Beeinflussung findet statt. Es ist mehr als nur Beziehungsebene hergestellt ja/nein. Es kann also nicht sein, was strenge Systemiker und Konstruktivisten postulieren, nämlich dass der Coach im Grunde austauschbar ist, weil ja nur freigesetzt wird, was ohnehin im Coachee liegt. Die Beeinflussung durch die Persönlichkeit des Coachs fängt im Grunde schon vor der Kontaktaufnahme statt. Ob im Unternehmen oder privat: In der Regel [...]
Wie finde ich den passenden Beratungsansatz für berufliche (Neu-)orientierung?
Wenn Coachs sich selbstständig machen, dann leider viel zu oft mit einem Thema, das zwar jeden arbeitenden Menschen betrifft (Zielgruppe „alle“), aber dabei auch so ausgelutscht ist wie ein altes Kaugummi. Das Thema heißt „Berufliche (Neu-) Orientierung“. Da soll es dann darum gehen, den beruflichen Einstieg von jungen Menschen oder aber den „Change“ Berufserfahrener einzuleiten, eigene Stärken wiederzuentdecken und Jobträume zu realisieren. Diesen Artikel schreibe ich für alle, die sich einen Berater/Coach für berufliche Neuorientierung auswählen und dafür Anhaltspunkte wollen - und für die Coachs selbst. Er soll einen Überblick über den Markt geben und das richtige Angebot. Übersicht: Svenja Hofert Was [...]
Das eine, das andere nicht haben
... Ja, was ist das? Leicht gesagt "man braucht eine Alleinstellung" - und schwer umgesetzt. In meinem SlowGrow-Prinzip® rate ich von Quick-Positionierungen ab, die in folgender Art und Weise gängig sind: Nehmen wir ein wenig Zielgruppen, mixen wir es mit Spezialisierung und fertig ist die Quick-und-Dirty-Position, die natürlich so am Markt überhaupt nicht funktioniert. Denn der Kunde will etwa im Coaching-Bereich, gar keinen Super-Positionierten. Er möchte Coaching, oft, ohne zu wissen, was das genau ist. Er reagiert auf Referenzen und eventuell Lebenslauferfahrung oder Zertifizierung als Qualititätsversprechen. Er will als Unternehmen jemanden der Personalentwicklungs- oder Trainingskonzepte erstellt - und keine "Trainingskonzeptemacherin". Letzteres [...]
Kulturrevolution bei der Bundesagentur? Dringend nötig!
Die Arbeitsagentur will sich ganz neu aufstellen und bietet jetzt z.B. Assessment Center an. Man spricht von einer Kulturrevolution. Dieser Artikel zeigt einen Blick hinter die Kulissen - wie es derzeit wirklich ist.
Wenn guter Rat wirklich schlecht ist
Übe die Schwierigkeit, den Wert eines guten Ratschlags zu erkennen.
Ist das Berufsleben eine Kaffeemaschine? Der wachsende Wunsch nach Instant-Antworten
Es werden immer mehr Fragen gestellt. Wächst da eine Generation Doof heran oder was sorgt für die Hochkonjunktur der einfachen Ratschläge?