T-Shape ist out: Die neuen Karrieremodelle heißen Pi-Shape, Pilzkarriere und “Second skilling”
T-Shape ist out: Die neuen Karrieremodelle heißen Pi-Shape, Pilzkarriere und “Second skilling”
Wie macht man heute Karriere? Fordert die Digitalisierung nicht auch ein Ende der Spezialisierung? Während sich New-Work-Propheten in ihren Utopien wälzen, geht die Arbeit in der durchschnittlichen Karrierewelt ganz normal - spezialisiert also - weiter. Immer noch bauen die meisten ihre Karriere T-shaped auf, das heißt sie beginnen mit einer Spezialisierung auf der Basis von Fach- und Prozesskenntnissen, was vielfach fast automatisch in nur wenigen Jahren zu einer Branchen-Festlegung führt. Statt am Mindset wird am Skillset und am Toolset geschraubt (hier). Von einem Wandel hin zu einem neuen, offeneren und flexibleren Verständnis von Karriere ist nur dort etwas zu spüren, [...]
Karriere mit Sinn: Die 7 Irrtümer der Sinnsucher
Vor wenigen Jahren war Arbeit noch Arbeit. Die Menschen waren froh, einen halbwegs ordentlichen Job zu haben und erwarteten keine Sinnstiftung von ihm. Mir ist etwas aufgefallen: In dem Maße, in dem die Digitalisierung und Roboter unsere Arbeit bedrohen, halten wir uns mehr an ihr fest. Es ist so, als würden wir ein Spielzeug umarmen, dass uns der böse Nachbarsjunge (Roboter) aus dem Arm reißen will. Dabei merken wir gar nicht, dass wir durch die Sinnsuche an unserer Arbeitsberechtigung festhalten wollen, denn die künstliche Intelligenz könnte sie uns wegnehmen. Was bliebe wäre.... auf den ersten Blick schrecklich: eine Lebensberechtigung. Und [...]
Nach dem Burnout ist vor der Sinnsuche: Das zweite Leben der unsicheren Leistungsmenschen
What is real? How do you define real? Im Film "Die Matrix" hat der Held Neo die Wahl zwischen zwei Pillen. Nimmt er die blaue Pille bleibt die Welt ein von Robotern gestaltetes Konstrukt, schluckt er die rote Pille, so wird er erkennen, dass nichts ist, wie es scheint: In Wahrheit sind alle Menschen Teil einer großen Inszenierung. Nun hatte Neo keinen Burnout, aber dieser kann wie eine rote Pille wirken und zu der Erkenntnis führen, dass man sich eine Welt konstruiert hat, die ganz anders ist, als sie sich gibt. Manche verstehen plötzlich, dass die Arbeitswelt auf Abhängigkeiten gründet, [...]
Generation Y: Zwischen Geld, Karriere und Sinn
Anna hat super Noten, einen tollen Lebenslauf und einen genialen Job in Berlin. 70 Prozent ihrer Freunde hangeln sich dagegen von Projekt zu Projekt, Sozial- und Geisteswissenschaftler; auch BWLer haben ohne Berufserfahrung nicht mehr die unbegrenzte Wahl. Wollen halt alle in den coolen Städten bleiben und nicht aufs Land. Früher hätte man gesagt: Anna hat´s geschafft. Sie selbst empfindet das nicht so. Sie langweilt sich, der Job scheint ihr zu wenig sinnvoll. Sie kündigt und wird demnächst durch die Welt reisen, für Dawanda basteln und sich so ein paar Euros verdienen. Ob das ihren Lebenslauf kaputt macht, fragt sie vorher noch. So ganz frei von Karrieredenken ist die [...]
“Wer rumgekommen ist, will Sinn und Ethos” – ein Gespräch mit Gilbert Dietrich über Google, Gen Y und Philosophie
Wie tickt die Gen Y wirklich? Wie wird man als Philosoph Banker oder Personalleiter? Und: Was ist wirklich entscheidend für Berufserfolg? Mit dem Philosophen, Coach und Personalleiter Gilbert Dietrich sprach ich über dies und das. Dietrich ist ehemaliger Googleianer und heute beim Leipziger Internetunternehmen Unister für Personal verantwortlich. Er betreibt einen wissens- und geistreichen Blog und ist Mitglied der Karriereexperten. (Be-) Merken Sie diese Generation Y? Sind die wirklich so verwöhnt? Dietrich (lacht): Verwöhnt, weiß ich nicht, aber anspruchsvoll kommen sie mir schon vor. Wobei das auch individuell ganz verschieden ist. Als Faustregel kann ich sagen: Wer rumgekommen ist, ist [...]
Der Gender Career Gap oder: Das Recht des Mannes auf ein karrierefreies Leben
„Du musst erfolgreich sein“, mahnen die Lehrer, haben aber nicht ohne Grund einen Job gewählt, in dem Erfolg bei maximaler Gehaltssicherheit (noch) eher individuell definiert werden kann. „Du musst etwas studieren, mit dem Du Geld verdienen kannst“, sagen immer noch viele Eltern, in erster Linie zu ihrem Sohn. So wachsen Jungs auf mit der Vorstellung schon früh bei der Berufswahl daran denken zu müssen, dass später nicht der Spaß an der Arbeit zählt, sondern des Geld. Neben einem Ungleichgewicht bei der Bezahlung – viel Geld für Männerjobs, vor allem Ingenieure, wenig für weiblich geprägte Tätigkeiten - hindern Scheren im Kopf [...]