Geheimsprache: Was Büroräume über Unternehmenskultur und Werte verraten

Geheimsprache: Was Büroräume über Unternehmenskultur und Werte verraten

Begibt man sich in Kriegsgebiet oder lockere Kaffeehausatmosphäre? Wird in dieser Firma zusammen oder gegeneinander gearbeitet? Steht Struktur im Vordergrund oder informelle Macht? Geht es um Leistung oder um Kreativität? Ein Blick in die Büroräume sagt mehr als 1.000 Worte. Ich habe hier einmal die wichtigsten Büroordnungen aufgezeichnet und nach Spiral Dynamics geordnet. In einem roten Unternehmen sind informelle Regeln wichtiger als formelle. Jedes Wort hat einen Subtext. Macht setzt sich durch, Berlusconi lässt grüßen. Viele Konzerne sind immer noch teilweise rot. In solchen Unternehmen setzt sich durch, wer den GRÖSSTEN... Schreibtisch hat.   Das Rote wird irgendwann gezähmt vom Blauen, immer. Mit Blau zieht Ordnung [...]

Girls und Boys Day: Warum das SO nichts bringt

Diese Woche klingelten bei uns zwei Mädchen, die Girls Day bei uns machen wollten. Vorher hatten schon die beiden Architekten nebenan mit dem Kopf geschüttelt. Nach kurzem Nachdenken, schüttelten wir auch. Was hätten sie gesehen und gehört? Nichts Interessantes. Und ziemlich sicher nichts, das ihr Weltbild  und die Sicht auf den Beruf gravierend hätte ändern können. Ich hätte den Mädchen gern etwas gezeigt und etwas Spannendes erzählt, aber mein Gefühl dazu war: Das ist zu wenig, zu wenig fassbar, zu komplex. Das bringt denen nichts. So wie das, was im Bereich der Wissensarbeit passiert, allgemein komplex und wenig fassbar ist. Wir stellen [...]

Geschichte und Zukunft der Freiberufler (Teil 2): Freelance Fiction 2030

Wie wird die Arbeitswelt 2030 aussehen?  Vor zwei Wochen habe ich über die Geschichte der Freiberuflichkeit und des Freelancertums geschrieben. Jetzt wage ich einen ersten Ausblick. Um diesen Ausblick einordnen zu können, einige Experten-Prognosen: Aus Atypisch wird Typisch: Je nach Optimismus der zitierten Fachleute werden 2030 30-50% der Arbeitsverhältnisse das sein, was man heute atypisch nennt, also in seinen unterschiedlichen Varianten selbstständig oder mit Zeit-Projektverträgen ausgestattet. Die Stärken von morgen sind nicht von gestern: In den Konzernen werden vor allem Management- und Führungstätigkeiten verbleiben, wobei sich die Führung stark verändern muss, im Sinne des Organisierens von Zusammenarbeit, und mehr und [...]

Der Aufstieg einer dritten Klasse: Geschichte und Zukunft der Freelancer (Teil 1)

„Es ist so langweilig. Alle interessanten Tätigkeiten macht jetzt die Unternehmensberatung“, klagte eine Bankerin. „Ich organisiere nur noch. Ich beneide die Freelancer“, meint ein Manager. Das ist die schöne neue Arbeitswelt aus Sicht der Angestellten: Jobs in Unternehmen werden Schritt für Schritt professionalisiert, effizienter gemacht, Schritte automatisiert, Freiräume beschnitten. Wer in einem großen Unternehmen arbeitet, wird irgendwann nur noch Hebel drücken - übertragen im Sinn oder direkt an der Maschine. Organisieren  und koordinieren, kalkulieren und verhandeln bleibt das Los der Angestellten - da geht es dann zum Beispiel um den Einsatz der Freelancer und deren Kosten. Einzig vor der Forschung & [...]

Wie wäre es, wenn wir beide einfach mal Job tauschen?

© Sergey Nivens - Fotolia.com Gestern sprach ich mit einer ehemaligen Mitarbeiterin, die gerade einen in ihren Augen furchtbar langweiligen Job macht. Sie ist völlig unterfordert. Ich kann mir das lebhaft vorstellen, da ich sie aus der unmittelbaren Zusammenarbeit kenne: Ein Mensch mit einem hohen Energielevel und mehr handlungs- als kommunikationsorientiert. Sie bräuchte etwas, wo sie gestalten und aufbauen kann. Und nette Menschen um sich herum auch. Welche mit ein paar Interessen mehr als um 17 Uhr nach Hause zu gehen... Alles eine Frage der Perspektive: Als sie spricht, erinnere ich mich an einen Kunden, für den ihr [...]

Warum das Niveau Ihrer Aufgabe wichtiger ist als Sie denken

Gerade ist es „in“, den Wandel der Arbeitswelt zu beschwören. Da geht es um neue Führung und die Generation Y. Über ein Thema habe ich noch nirgendwo gelesen: Das Niveau der Aufgabe. Denn es ist nicht egal, was Sie und für wen Sie etwas tun. Der beste Karriererat in Zeichen der Arbeit der Zukunft: Egal, was Sie tun, tun Sie es auf einem richtig hohen Level bei und für jemanden, der richtig gut ist (inhaltlich und methodisch, nicht zeitlich). Innovative Arbeitgeber haben gerade am Anfang einer Berufslaufbahn den guten Namen oft einiges voraus. Ausnahme: Ihr Metier und Ihre Kernkompetenz sind Methoden. Die lernt man [...]

20. November 2012|Tags: , , |

Agilität – oder Führung ohne Führung

Tagcloud zu diesem Artikel Vor der Nummer 1 auf der Liste zur Zukunft der Arbeit hatte ich bis heute etwas Respekt. Da steht nämlich Agilität. Das ist ein schwieriger Begriff. Und sofort erinnert er mich an die Hunde des Nachbarns; das sind springlustig dreinblickende Tiere einer mir unbekannten Rasse (aber ich guck auch nicht so genau hin, wenn ich vorbeijogge). Auf dem weißen Kastenwagen, mit dem die Beißerchen von den Hundeeltern spazieren gefahren werden steht neben springenden Hunden: Agility. Das ist eine Hundesportart, weiß Wikipedia, und hat auf den ersten Blick wenig mit der Agilität zu tun, die in Sachen Future of work gemeint ist. [...]

Studienorientierung mit Zukunfts-Blick: Such dir zwei Dreieck

Wenn nicht Arzt, was dann? Ein Tool des Organisationspsychologen John L. Holland kann bei der Entscheidung helfen. Das Modell trägt den schönen Namen RIASEC und stammt aus dem geschichtsträchtigen Jahr 1977 (Jimmy Carter, Schleyer/RAF und Dancing Queen von Abba). Bei so betagten Tools frage ich mich immer, inwiefern sie heute noch gültig sind. Doch RIASEC ist als Entscheidungsgrundlage immer noch geeignet. Der entscheidende Unterschied: Während es früher einen Eingangsbereich gab, in dem man startete und blieb, gibt es heute oft zwei. RIASEC unterscheidet verschiedene Typen: Realistic Investigative Artistic Social Enterprising Conventional Nur sollte man nicht mehr nur an einesm sondern gleich an zwei Dreiecke für den [...]

„Damit kannst Du doch nichts anfangen“: Vom Sinn des Studiums ohne direkten Berufsbezug

„Damit kannst du doch gar nichts anfangen“, hören Studenten geistes- und sozialwissenschaftlicher Fächer schon im ersten Semester, was einige zum Selbstzweifeln, andere zur Verzweifeln und dritte zum Fachwechsel gebracht haben soll. Muss das sein? Ich finde nicht. Es gibt unterm Strich nur wenige Fächer, die Wissen aus dem Studium unmittelbar abfragen – vor allem sind dies die Ingenieurwissenschaften.  Kaum ein Fach ist geeignet, Absolventen direkt als Arbeitskraft zu nutzen, das erklärt den Boom der dualen Studiengänge, die aus meiner Sicht vor allem zu einem geeignet sind: die frühere Ausbildung zu ersetzen. Denn an die Stelle des ehedem angesehenen Industriekaufmanns tritt [...]

„Erst der Kern, dann die Hülle“ – Interview mit Mirko Kaminski über ehrlichen Wandel und das Unwort Employer Branding

Ist Employer Branding in Wahrheit nicht HR-Washing? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, sprach ich mit Mirko Kaminski, der fast schon zum Synonym für einen Wandel in der Agenturszene geworden ist. Der Geschäftsführer der vielfach ausgezeichneten PR-Agentur achtung! scheint überall zu sein, eigener Kanal bei Youtube, 2.819 Follower bei Twitter, Facebook. Überall wirbt er für eine Sache - das Image der Agenturen zu erneuern, aktive Nachwuchsförderung zu betreiben. Was steckt wirklich dahinter? Ist das, was Sie im Netz tun, das was es scheint: selbstlos? Sie als Retter des Images der Agenturen? Kaminski: Das Gegenteil ist richtig. Für mein Handeln habe ich sehr egoistische Gründe. Unser [...]

Ei, Du schöne neue Arbeitswelt

Eine Massage könnte ich grad jetzt gut gebrauchen. Und wie schön wäre es doch, wenn ich statt der mittelmäßigen Mahlzeiten aus der Mitbring-Küche,  im Elbrausch und Dock14 einen Sternenkoch im Büro hätte. Wellness-HR nenne ich die neuen Komfort-Maßnahmen, die gerade überall eingeleitet werden. Auf derart steigenden Mitarbeiterkomfort setzen immer mehr Unternehmen. So entwickelt die Otto GmbH gerade einen Strauß an Maßnahmen, die Gen Y zu binden (Interview dazu folgt in diesem Blog Ende Mai).  Das hat der Hamburger E-Commerce-Riese dringend nötig, ist doch sein äußeres Erscheinungsbild als grauer Riese in der City Nord weniger charmant als ein cooler Loft in der Schanze. [...]

Meister in Serie: Der Weg in die Karriere-Masterclass

Wie werden sich Karrieren in Zukunft entwickeln? In den 50 Words, die ich vor einigen Wochen angestoßen habe und die u.a. von Change-X und Patrick Scheuerer aufgegriffen worden sind, kommt der Begriff "Lebensunternehmer" vor. Meines Erachtens müsste er viel zentraler sein als er es in der Bewertung derzeit ist. Denn Lebensunternehmer heißt nichts anders als sich selbst zu steuern, unter anderem auch durch seine berufliche Laufbahn. Das Erfolgskonzept dabei ist es, sich seine Lebensthemen eigenständig nach Leidenschaft, aber auch Zukunftsrelevanz, zu suchen. In meinem Buch "Am besten wirst du Arzt" stelle ich die These auf, dass in Zukunft nicht ein [...]

Reich werden: Ich will mit 40 nicht mehr arbeiten!

Dieser Zug ist für mich leider abgefahren, denn ich habe falsche Entscheidungen getroffen. Mit Coaching und Beratung wird man nicht reich. Und außer Joanne K. Rowling hat es auch kaum ein Autor je zu nennenswertem Reichtum gebracht.  Verkauft man 100.000 Taschenbücher, was einen in die Spiegel-Bestsellerlisten katapultiert, bekommt selbst wer mit dem Verlag gut verhandelt hat, kaum 100.000 Euros. Lohnt sich nicht - abzüglich Steuern verbleibt gerade genug Geld für ein Gartenhaus von Obi. Und als Blogger? Fragt sich, wie viel Pete Cashmore von Mashable umsetzt mit seinen 20 Millionen Page Impressions, aber bis 40 hat der gute Junge auch [...]

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